Ergänzende Angebote IAZH

Hier finden Sie Integrationsangebote und Massnahmen, die im Rahmen des Fördersystems für Geflüchtete in den Bereichen Zusammenleben, Frühe Kindheit und psychische Gesundheit zur Verfügung stehen. Sie ergänzen die akkreditierten Angebote des kantonalen Angebotskatalogs.

Tandemprogramm 

Die Fachstelle Integration hat im Rahmen des Fördersystems für Geflüchtete (IAZH) im Bereich Zusammenleben 2021 ein Tandemprogramm lanciert, an dem geflüchtete Personen aus dem ganzen Kanton Zürich teilnehmen können. Es fokussiert auf den Bereich des Zusammenlebens bzw. der sozialen Integration und grenzt sich damit von Tandem-Angeboten in den Bereichen Bildung und Arbeitsintegration ab.

Im Rahmen des Programms unterstützen ortsansässige Freiwillige geflüchtete Menschen dabei, in ihrer Wohngemeinde anzukommen und sich in der neuen Lebensumwelt zurechtzufinden. Indem sich die Geflüchteten mit ihrem Tandempartner oder ihrer Tandempartnerin austauschen und von ihnen begleitet werden, lernen sie leichter Deutsch, knüpfen schneller Kontakte zur Bevölkerung und lernen die Umgebung und das Gemeinwesen besser kennen.

Die Tandembeziehungen richten sich neben den genannten Zielsetzungen nach den individuellen Bedürfnissen der unterstützten Personen. Gemeinsam besprechen sie die Inhalte und die Form ihrer Treffen.

Zielgruppen

Das Tandemprogramm steht vorläufig aufgenommene Personen und Flüchtlinge aller Altersgruppen offen, bei denen der primäre Fokus auf der sozialen Integration liegt. Dies sind in erster Linie Personen, die aus familiären oder gesundheitlichen Gründen nicht an Programmen zur Erreichung der Ausbildungs- oder Arbeitsmarktfähigkeit teilnehmen können. In der Regel werden Deutschkenntnisse vorausgesetzt, die mindestens dem Niveau A1 (GER) entsprechen.

Regionen

Das Programm findet in fünf Regionen statt. Für jede Region ist eine kompetente und erfahrene Organisation verantwortlich:

Die Zusammenarbeit wird mit allen Organisationen im KIP 3 (2024–2027) fortgeführt.

Anmeldung

Die Zuweisung zu den regionalen Angeboten erfolgt in erster Linie durch die fallführenden Stellen der Gemeinden. Diese werden von der Fachstelle Integration über die regionalen Angebote informiert.

Daneben können sich geflüchtete Personen aber auch selbst für ein Tandem anmelden oder sich von anderen Fachpersonen in ihrem Umfeld dafür anmelden lassen (z.B. Integrationsbeauftragten, Mitarbeitenden von Schulen, Anbietern von Integrationsmassnahmen, Kirchgemeinden, Vereinen, Basisorganisationen etc.).

Falls Sie eine Person der genannten Zielgruppe für eine Tandempartnerschaft anmelden möchten, kontaktieren Sie bitte die für Ihre Region genannte Kontaktperson.

Bei allgemeinen Fragen zum Programm wenden Sie sich an:

Maria Gstöhl

Fachspezialistin Zusammenleben & Interkulturelles Dolmetschen und Vermitteln

maria.gstoehl@ji.zh.ch
+41 43 259 25 30

Schlüsselpersonen-Angebote 

Der Kanton Zürich setzt im Förderbereich Frühe Kindheit auf den Einsatz von geschulten Schlüsselpersonen, die geflüchteten Familien mit Vorschulkindern die bestehenden Frühförderangebote vorstellen und empfehlen. Ziel dieser Angebote ist, dass möglichst viele Kinder von Familien mit Fluchthintergrund frühzeitig Angebote zur frühkindlichen Bildung und insbesondere zur frühen Sprachförderung besuchen.

Die Schlüsselpersonen-Angebote werden seit Juli 2021 schrittweise auf- und ausgebaut. Um sie möglichst gut an die Regelstrukturen anzubinden, arbeitet die Fachstelle Integration dabei mit staatlichen Trägerschaften aus den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Sozialhilfe zusammen. Die Trägerschaften schulen die Schlüsselpersonen für ihre Aufgabe und coachen sie bei ihrer Tätigkeit. Die Schlüsselpersonen begleiten die Familien in enger Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der Trägerschaften.

Zielgruppen

Die Angebote richten sich an vorläufig aufgenommene Personen und Flüchtlinge mit Kindern im Vorschulalter.

Regionen

Das Schlüsselpersonen-Angebot besteht seit 2021 in der Stadt Winterthur, einschliesslich der angrenzenden Bezirke Andelfingen und Winterthur Land. In der Stadt Zürich besteht das Angebot seit dem Frühjahr 2022. In der AJB-Region Ost hat die Umsetzung für die Bezirke Pfäffikon, Hinwil, Meilen und Uster im Herbst 2022 begonnen. In der AJB-Region West in den Bezirken Bülach und Dielsdorf ist die Umsetzung im Januar 2023 angelaufen. Für die AJB-Region Süd mit den Bezirken Affoltern, Dietikon und Horgen beginnt die Umsetzung ab Mai 2024.

Die Zusammenarbeit mit den Regionen des AJB bzw. der AOZ in der Stadt Zürich wird im KIP 3 (2024–2027) fortgeführt.

Anmeldung

Die Zuweisung zu den Angeboten erfolgt durch die fallführenden Stellen der jeweiligen Gemeinden. Weitere Informationen finden Sie über die Links der jeweiligen Region.

Bei allgemeinen Fragen zum Programm wenden Sie sich an:

Frank Will

Fachspezialist Frühe Kindheit

frank.will@ji.zh.ch
+41 43 259 25 24

Psychische Gesundheit von Geflüchteten stärken

Menschen mit Fluchthintergrund sind aufgrund ihrer Erlebnisse überdurchschnittlich oft psychischen Belastungen ausgesetzt. Internationale Studien gehen davon aus, dass bis zu 50 Prozent der geflüchteten Menschen betroffen sind. Diese gesundheitlichen Belastungen oder Erkrankungen können sich negativ auf das Leben der Betroffenen auswirken und den Integrationsprozess erschweren. Deshalb hat der Kanton Zürich im Fördersystem für Geflüchtete die psychische Gesundheit als Querschnittsthema festgelegt.

Integrationsangebote für Personen mit psychischen Belastungen

Zur besseren Unterstützung von geflüchteten Personen mit psychischen Belastungen stehen im kantonalen Angebotskatalog IAZH in allen Förderbereichen (Abklärung, Sprache, Bildung und Arbeitsintegration) Angebote zur Verfügung, die sich auch an Personen mit psychischen Belastungen richten. Zusätzlich sind mehrere Angebote der Arbeitsintegration im Besonderen auf diese Zielgruppe spezialisiert.

Pilotprojekt SPIRIT zur Stärkung der psychischen Gesundheit

Das Pilotprojekt SPIRIT (Scalling-up Psychological Interventions in Refugees in Switzerland) hat zum Ziel, die Resilienz von Geflüchteten zu stärken und deren Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern. Der Fokus liegt dabei auf der frühzeitigen Erkennung leichter bis mittelschwerer emotionaler Belastungen mittels Screenings und psychosozialer Beratung. Dafür wird die von der Weltgesundheitsorganisation WHO entwickelte niederschwellige Kurzintervention «Problem Management Plus» (PM+) angewandt. Ausgebildete «Helpers» unterstützen Betroffene in ihrer Herkunftssprache beim Erlernen von einfachen Strategien, um Stress und Alltagsschwierigkeiten besser bewältigen zu können.

Das Zürcher Rote Kreuz (SRK Zürich) ist in Zusammenarbeit mit dem Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer AFK am Universitätsspital Zürich im Auftrag der Fachstelle Integration für die Umsetzung des Angebots zuständig.

Die Umsetzung erfolgt im Rahmen des Programm «Stabilisierung und Ressourcenaktivierung von Personen mit besonderen Bedürfnissen» des Bundes.

Durchführungsorte

Zurzeit ist das Angebot SPIRIT in den kantonalen Durchgangszentren und in ausgewählten Gemeinden (Illnau-Effretikon, Richterswil, Winterthur, Zürich) verfügbar.

Zielgruppe

Geflüchtete ab 16 Jahren (Status N, F, B, S) in den oben erwähnten Zentren und Gemeinden.

Anmeldungen für das Angebot SPIRIT

Anmeldungen nimmt das SRK Zürich per Kontaktformular, E-Mail oder telefonisch entgegen.

Bei Fragen zu den Angeboten und Massnahmen im Bereich psychische Gesundheit wenden Sie sich an:

Isabel Izzo

Fachspezialistin Arbeitsintegration

isabella.izzo@ji.zh.ch
+41 43 259 25 96

Kontakt

Fachstelle Integration

Adresse

Neumühlequai 10
8090 Zürich
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