Zürcher Bibliocamp

Vier junge Frauen sitzen an einem Tisch und reden.

Lassen Sie sich von den Eindrücken vergangener Zürcher Bibliocamps inspirieren. Der nächste Vernetzungsanlass für Bibliotheken im Kanton Zürich findet 2024 statt.

Inhaltsverzeichnis

Vernetzung und Austausch

Alle zwei Jahre organisiert die Fachstelle Bibliotheken des Amts für Jugend und Berufsberatung (AJB) mit Bibliocamp einen entspannten Vernetzungsanlass für Mitarbeitende der Zürcher Bibliotheken. 

Neben Fachinputs ausgewählter Referentinnen und Referenten steht der Austausch und die Vernetzung im Zentrum des Bibliocamps.

Das nächste Zürcher Bibliocamp findet 2024 statt.

Rückblick und Eindrücke der vergangenen Bibliocamps

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Die Bibliothek «La Filanda» als Best-Practice-Beispiel

Zum ersten Mal haben wir das vierte Zürcher Bibliocamp in einem anderen Kanton, dem Tessin, und in einer Bibliothek angeboten: Das Bibliocamp war mit diesem neuen Konzept ein voller Erfolg.

Für die gemeinsame Zugfahrt haben Kathrin Amrein und Victoria Cogliatte einen Actionbound konzipiert. In Mendrisio lernten die Teilnehmenden Dank Inputreferat der Initiatoren der Bibliothek «La Filanda» und deutschsprachiger Bibliotheksführung das Erfolgskonzept der Bibliothek kennen. Die angeregte Diskussion in zwei moderierten Fragerunden mit Urs Voegeli und Agnés Pierret zeigten: Die Vision der La Filanda inspirierte alle und wird in den Kanton Zürich weiter getragen werden.

Denn die La Filanda ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Vernetzung. Der menschliche Aspekt steht im Mittelpunkt von allem. Die Bibliothek lebt dank vieler motivierter Menschen, die ihre Zeit und Fähigkeiten für die Freiwilligenarbeit zur Verfügung stellen. Es sind die «Filanderi», die viele Aufgaben annehmen, mitwirken, helfen und Unterhaltung bieten. Der Name Filanderi wurde geprägt, um an die Ursprünge des Bibliotheksgebäudes, einer Spinnereifabrik, zu erinnern.

Erzählcafés aus Forschung und Praxis

Der Dritte Zürcher Bibliocamp konnte trotz Pandemie mit Schutzkonzept starten und fand als hybrides Format sehr grossen Anklang. Die Teilnehmenden diskutierten Inputs zu sogenannten Erzählcafés aus Forschung und Bibliothekspraxis und konnten im «Erzählcafé ad hoc» die Methode selbst ausprobieren. Ein «Erzählcafé» ist ein niederschwelliger Bildungsanlass, der Begegnungen und die Verbindung von Menschen fördert. Für Bibliotheken als Begegnungsort ist er deshalb sehr geeignet.

Prof. Johanna Kohn, Institut Integration und Partizipation FHNW, führte mit einem Impulsreferat in die Methode «Erzählcafé» ein und präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse. Felicitas Isler teilte Ihre Erfahrungen aus sieben Erzählcafés, die sie in der Bibliothek Münstergasse Bern durchgeführt hat. Beim «Erzählcafé ad hoc» waren die Interessen, Erfahrungen, Positionen und das Wissen aller Teilnehmenden gefragt!

10–jähriger Geburtstag des Projekts «Buchstart»

Das Bibliocamp 2018 für Gemeindebibliotheken im Kanton Zürich war dem 10–jährigen Geburtstag des Projekts «Buchstart» gewidmet. 80 Teilnehmende bearbeiteten im Kulturhaus Helferei in Zürich, aktuelle Themen zu 10 Jahren «Buchstart»–Engagement in der Schweiz. Von erfahrenen Referentinnen und Referenten lernten die Gäste nicht nur Argumente für die Positionierung des Projekts in ihrer Gemeinde kennen. Sie erhielten auch Ideen für Animationen im Bibliotheksalltag. Das erfolgreiche Projekt gab Anlass zum fröhlichen Feiern bei einem Stehlunch mit viel Zeit für persönlichen Austausch.

Beeindruckende Bilanz

Die Referentinnen Ruth Fassbind von der Direktion Bibliocenter Solothurn und Barbara Jakob vom Fachbereich Literale Förderung des Schweizerischen Instituts für Kinder– und Jugendmedien (SIKJM) zeigten einen Rück- und Ausblick zum Projekt und präsentierten aktuelle Forschungsergebnisse. Die Bilanz ist beeindruckend: Seit 2008 wurden 175 000 «Buchstart»–Pakete abgegeben. Die 6. Generation «Buchstart»–Pakete mit vielsprachigem Begleitheft ist in Planung.

Aktives Netzwerk

Inzwischen arbeiten 550 «Buchstart»–Bibliotheken aktuell mit 120 Mütter– und Väterberatungsstellen in der Nordwestschweiz zusammen. Rund 300 Kinder– und Hausärzte sowie 200 Familienzentren und Kitas sind im «Buchstart»–Netzwerk Nordwestschweiz aktiv. Die Referentinnen empfehlen, «Buchstart»–Aktivitäten bei Bibliomedia zu melden, um bessere Lobbyarbeit zu ermöglichen. Denn die Zahl aktiver Partner im «Buchstart»–Netz wird höher eingeschätzt. Auch die 350 gemeldeten «Buchstart»-Veranstaltungen in Bibliotheken der Nordwestschweiz spiegeln vermutlich nicht das tatsächlich stattfindende Veranstaltungsangebot wider.

Der Erfolg des Projekts lässt sich auch in den Bibliotheken messen: Das neue Zielpublikum, Eltern mit Kleinkindern, meldet sich in der Regel beim Empfang des «Buchstart»–Pakets als neue Bibliothekskunden an.

Workshops und Praxistipps

Eine so genannte Unkonferenz war das Bibliocamp nicht, auch wenn der Anlass Elemente eines Barcamps mit offenen Workshops enthielt. Die Sessions zu vorbereiteten «Buchstart»–Themen lieferten Ideen und Ergebnisse. Diskutiert wurde auch die zunehmende Sprachenvielfalt in der Schweiz als Herausforderung für «Buchstart»–Angebote der Zukunft. Die Leseanimatorin Susi Fux gab dazu in ihrer lebendigen Präsentation «Buchstart-Live» handfeste Tipps. So ermutigte Fux, Värsli und Reime anderer Kulturen in «Buchstart»–Veranstaltungen einzustreuen und damit das Angebot auf pragmatische Weise in Richtung Interkulturalität zu öffnen. «Buchstart»–Angebote in der Muttersprache für Menschen mit Migrationshintergrund können dazu weiterführende interkulturelle Angebote sein, vorausgesetzt das Budget reicht.

30 Prozent aller neugeborenen Kinder erreicht

Dass es sich lohnt, in das Projekt «Buchstart» zu investieren, zeigt die diesjährige Zahl zur Reichweite: Rund 30 Prozent aller neugeborenen Kinder in der Schweiz wurden mit dem Projekt «Buchstart» erreicht. Damit in Zukunft noch mehr Kinder vom Projekt profitieren, soll in den Ausbau des «Buchstart»–Netzwerkes investiert werden. Neben Vernetzungen von lokalen Partnern in den Gemeinden und Städten werden Kooperationen in den Regionen von zunehmender Bedeutung.

Weiterführende Links

Weitere Informationen für die aktuelle Bibliotheksarbeit finden Sie auf den folgenden Webseiten.

Kontakt

Amt für Jugend und Berufsberatung - Fachstelle Bibliotheken

Adresse

Dörflistrasse 120
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 97 04

E-Mail

bibliotheken@ajb.zh.ch
 

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