Fünf Fragen an Ellen Girod, Kantonaler Elternbildungstag, zehn Jahre Geschäftsstelle Elternbildung, Neue Plattform «niudad.ch», 40 Jahre Elternnotruf, Plattform Medienkompetenz und vieles mehr im Elternbildungs-Newsletter vom April 2023.
Liebe Leserin, lieber Leser
Vor zehn Jahren, am 12. März 2013, fand die erste Teamsitzung der neuen kantonalen Geschäftsstelle Elternbildung des Kantons Zürich statt. Der damalige Leiter David Müller begann die Sitzung mit der Geschichte der Raupe Nimmersatt als Sinnbild für den Veränderungsprozess, in dem sich die kantonale Elternbildung befand: «Im Innern des Kokons passiert Wesentliches, während das Äussere noch nicht schön aussieht. Es braucht das konstruktive Engagement aller, damit ein Schmetterling schlüpfen kann.»
In diesen zehn Jahren sind so einige Schmetterlinge geschlüpft, haben sich entfaltet, sich teilweise nochmals verpuppt und sind erneut in neuem Kleid erschienen. Lesen Sie im vorliegenden Newsletter Hintergründe zu den vergangenen zehn Jahren.
Ausserdem stehen einige spannende Tagungen und Weiterbildungen an. Informieren Sie sich im Newsletter über Relevantes aus dem Bereich der Elternbildung!
Ihre Geschäftsstelle Elternbildung
5 Fragen an ...
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Ellen Girod ist Podcasterin, Unternehmerin und Journalistin. Sie ist gelernte Betriebsökonomin und hat einen Master of Arts in Religionswissenschaften, Ökonomie und Politologie der Universitäten Basel, Luzern und Zürich. In ihren Tätigkeiten verbindet sie Journalismus und Digitalisierung. Sie setzt sich dafür ein, die Wertschätzung von Kindern sowie von Fürsorgearbeit in der Gesellschaft zu erhöhen. Ellen Girod wohnt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Zürich.
- Als Mutter gehören Sie zur Zielgruppe der Elternbildung. Wie sind Ihre persönlichen Erfahrungen damit?
Ich durfte einige wunderbare Kurse und Weiterbildungen absolvieren, insbesondere «Awareness Parenting» nach Aletha Solter sowie diverse Programme zu Stressreduktion und Achtsamkeit für Eltern. Ausserdem sehe ich meinen Podcast als eine Art persönliches Bildungslab für mich als Mutter. Darin darf ich mit Expertinnen und Experten sprechen und ihnen alle möglichen Fragen stellen.
- Mit Ihrem Blog «Chez Mama Poule» setzen Sie sich laut Webseite für «mehr Respekt für Kinder, bitte!» ein. Was verstehen Sie darunter und was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Einer meiner Leitsätze ist: Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts. Ich möchte ein Beispiel sein, damit meine Kinder lernen, respektvoll mit ihren Mitmenschen umzugehen und mit ihrer Umgebung, der Natur und letztlich auch mit sich selbst. Kinder beobachten uns. Wie wir den Bäcker begrüssen, wo wir unseren Abfall entsorgen, wie wir unsere Partnerinnen / unsere Partner anschauen oder uns selbst im Spiegel. Ob wir ausreichend Pausen auf dem Sofa machen oder ständig gestresst sind. Respekt lebe ich aber auch vor, indem ich die Kinder ihrerseits respektiere. Adultismus ist in unserer Gesellschaft leider noch stark verbreitet, sogar die Medien propagieren oft noch diesen abwertenden Blick auf Kinder, sehen sie als «dümmlich», «unfertig» oder gar «kleine Tyrannen und Prinzessinnen». Ich mag es sehr, Menschen zu beobachten, die echten Respekt gegenüber Kindern zeigen. Das sind oft subtile Dinge, etwa wenn sie mit einem Kind mit unverstellter Stimme sprechen, auf Augenhöhe.
- Neben Ihrem eigenen gibt es für Eltern viele Ratgeber, Podcasts und Blogs. Wie kommen Sie zu Ihren Themen und was hat definitiv keinen Platz?
Durch Rückmeldungen und Austausch mit meiner Instagram-Community und den rund 8000 Leserinnen und Leser meines Newsletters. Die Themen filtere ich oft nach dem Grad der Unbequemlichkeit, je unbequemer sich ein Thema anfühlt, desto genauer schaue ich hin. Definitiv keinen Platz hat dabei kommerzielle Werbung, ich finanziere meine Arbeit mit Abos meiner Hörerinnen und Leser.
- Was hat Ihnen beim Elternsein bis jetzt wirklich geholfen und auf welche(n) Tipp(s) konnten bzw. können Sie gerne verzichten?
Zuerst der dümmste Tipp: Dass die Kinder die ersten drei Jahre möglichst zu Hause verbringen sollen. Ich habe zwei Freundinnen, für die das Leben als Hausfrau sehr gut funktioniert, sie blühen darin auf. Ich persönlich kam damit nicht klar und scheiterte an diesem selbstauferlegten Ideal. In den ersten – insgesamt sechs – Jahren als Mutter setzte ich mich täglichen Wiederholungen aus: Geschirrspüler einräumen, Wäsche falten, Einkäufe einräumen. Dazu kam ich oft wochenlang nicht aus der Wohnung, nicht aus unserem Quartier raus. Meine mentale Gesundheit litt massiv.
Und somit zur Frage was mir bisher wirklich geholfen hat: Mich vom Bild der «fürsorglichen, sich aufopfernden Mutter, die sich um alle Bedürfnisse kümmern muss» zu lösen. Es war und ist ein Prozess mir selbst einzugestehen: Ich bin nun mal eine furchtbare Hausfrau. Ich bin keine perfekte Mutter. Und das ist okay. Und ich bin dennoch liebenswert. Dann diese Gleichzeitigkeit auszuhalten lernen: Ich bin zwar nicht gerne Hausfrau, gleichzeitig bin ich richtig gerne Mutter. Meine Kinder beim Aufwachsen beobachten, eine Beziehung zu ihnen aufzubauen, Insiderwitze zu haben – das sind alles Geschenke. Doch um diese Geschenke geniessen zu können, muss ich eben auch dafür sorgen, dass ich wieder aufblühe, dass ich in meine Balance komme. Dafür brauche ich persönlich sehr viel Abwechslung, ich brauche das Schreiben, ich brauche Ruhe und Zeit für mich. Und als junge Mutter von zwei Kleinkindern hatte ich nicht mal auf der Toilette Ruhe und Zeit für mich. Das mir das nicht gut tat, wollte ich mir viel zu lange nicht eingestehen, da ich eben überzeugt war, dass die «drei Jahre zu Hause» sakrosankt seien und dass ich als Mutter alleine dafür verantwortlich war.
Lieber hätte ich damals den Rat gehört, dass für Kinder die Beziehungen zu unterschiedlichen Bezugspersonen eine Bereicherung darstellen können, statt eine Gefahr. Solange diese Bezugspersonen gesund, ausgeglichen und im Optimalfall erfüllt sind. Und ob diese Bezugspersonen den Grossteil ihrer Zeit nun zu Hause oder anderswo verbringen, ist so individuell wie wir Menschen nun mal sind. Was sicher ist: Dass diese Bezugsperson nur die Mutter sein soll, die im Vollzeitpensum unsichtbare und unbezahlte Care- und Hausarbeit stemmt, steht nirgends geschrieben. - Welche neuen Herausforderungen sehen Sie für sich als Mutter und für Eltern allgemein in den nächsten Jahren?
Der Erwartungsdruck auf junge Eltern ist hoch. Die moderne Mutter soll nicht (wie früher) zu Hause carearbeiten, sondern neu auch erwerbsarbeiten, um finanziell unabhängig zu sein. Ihr Problem: Es gibt selten jemanden, der in ihrer Bürozeit putzt, kocht, einkauft oder kranke Kinder betreut. Das berühmte Dorf fehlt oft. Der moderne Vater soll ebenfalls Geld verdienen, sich kümmern und seinen Mental-Load-Anteil mittragen. Sein Problem: Die meisten Firmen wollen ihm keine Teilzeitarbeit gewähren. Und ab zwei Kindern kostet die Kita mehr als seine Partnerin verdient. Es fehlen also politische und ökonomische Strukturen für eine wirkliche Gleichberechtigung. Die Verteilung von Carearbeit ist dabei das sogenannte Bottleneck.
Zu dieser strukturellen Komponente kommt eine mentale dazu: Ich fühle mich oft nur «halbbefreit». Und dieses Gefühl beobachte ich bei vielen jungen Eltern. Wir tun zwar oft so, als wären wir befreit. Mütter sind berufstätig, Väter machen ihren Papatag, wir gehen mit den Kindern zum Frauenstreik, wollen emanzipiert und modern sein. Dabei haben wir vor allem einen Haufen Ansprüche und Unsicherheiten, vergleichen uns ständig mit anderen. Was vielen noch fehlt, sind ein befreites Hirn, befreite Gedanken. Diese mentale Befreiung ist ein Prozess: Unsere Prägungen unsere Sozialisierung reflektieren. Einzeln und auch als Paar. Das Muttermythos auflösen, dieses Bild der aufopfernden, fürsorglichen Mutter, die sich um alle und alles kümmert, sich selbst dabei vernachlässigt und dazu stets fröhlich oder eben «bescheiden und genügsam» zu sein hat.
Diese wichtige Denkarbeit ist dabei leider oft ein Privileg: Viel Schlafmangel, berufliche Deadlines, finanzielle Sorgen. Den meisten Eltern fehlt schlicht die Zeit, um mal wieder Joggen zu gehen, geschweige sich gross mit den eigenen Prägungen auseinanderzusetzen. Dabei beisst sich das Problem in den Schwanz: Die Zeit, um sich strukturell oder mental zu befreien, fehlt vielen oft gerade wegen ebendieser Prägungen. Ich beobachte, dass viele Mütter erschöpft, Väter frustriert, Beziehungen zerbrechen. Prof. Dr. Christina von Braun, eine Koryphäe der Genderforschung, beschreibt in ihren Memoiren «Das Geschlecht», wie Psychoanalyse ihr half, die Ehe zu ihrem Mann zu retten. Sie beschreibt dabei eine Wut und Hilflosigkeit, die sie nicht nur «gegenüber sozialen Rollen, sondern auch gegenüber deren Verankerung in meinem Kopf» verarbeiten musste.
Nebst Zeit für Reflexion brauchen junge Eltern auch Beispiele und Vorbilder. Viele von uns sind in Familien gross geworden, die nicht gleichberechtigt lebten. Unsere Eltern wussten es schlicht nicht besser und sind übrigens auch nicht an allem schuld. Ich sah kürzlich den Film «Das Dschungelbuch», da geht es ja eigentlich um Tiere und Freundschaft und Anarchie, doch am Schluss verliebt sich Mogli in ein Mädchen und Walt Disney lässt es tatsächlich singen: «Vater ist im Walde jagen, Mutter kocht für uns daheim ... Und wenn ich gross bin, werd’ ich ein liebes Töchterlein haben und ich koch’ für uns daheim.» Mogli ist dabei erst rund vierzehn Jahre alt! Er verlässt aber für dieses Versprechen den Dschungel, die Abenteuer und seine Freunde. Ich schaute ähnlich entsetzt wie Balu. Wir haben heteronormative, patriarchale Rollenbilder und Prägungen eingesaugt wie Luft. Und nun ist 2023 und wir sollten plötzlich alles anders machen. Es wird also kompliziert.
Mir helfen in der Rushhour des Lebens primär zwei Dinge: Bauchatmung und dann die Fragen: «Was möchte ich meinen Kindern vorleben?» und «Welches Gefühl von mir als Mutter sollen sie sich einprägen?». Damit wären wir wieder bei der Erziehungsformel von «Beispiel und Liebe».
In eigener Sache
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Ab sofort können sich Eltern für den kantonalen Elternbildungstag zum Thema «Stark im Familienalltag» anmelden. Im Hauptreferat erläutert der Psychologe und renommierte Bindungsexperte Prof. Dr. Guy Bodenmann die verschiedenen Voraussetzungen für die Entwicklung sicherer Bindungen. Weitere Impulse für einen vielseitigen Erziehungsalltag bietet das breit gefächerte Workshop-Angebot. Zum 10-jährigen Jubiläum der kantonalen Geschäftsstelle Elternbildung schenken wir allen teilnehmenden Eltern 50 Prozent des Eintrittspreises.
Die Gründung der kantonalen Geschäftsstelle Elternbildung des Amtes für Jugend und Berufsberatung (AJB) im Jahr 2013 war ein Meilenstein in der Entwicklung der kantonalen Elternbildung im Kanton Zürich. Davor war die kantonale Elternbildung in vier regionalen Elternbildungsstellen und der Fachstelle Elternbildung des AJB organisiert. Durch diese Zentralisierung wird seitdem die zentrale Versorgung des Kantons Zürich im Bereich der Elternbildung gewährleistet.
Dazu wurden ab März 2013 die entsprechenden Massnahmen aus der damals entworfenen Versorgungsstrategie in Angriff genommen:
- Den Elternbildungsmarkt und seine Akteure und Akteurinnen beim Organisieren und Referieren unterstützen.
- Den Elternbildungsmarkt mit passgenauen und bedarfsorientierten Elternbildungsprogrammen ergänzen.
Diese Strategie bildet nach wie vor das Fundament der Arbeit der Geschäftsstelle Elternbildung für ein breit gefächertes und bedarfsgerechtes Elternbildungsangebot im Kanton Zürich.
In den vergangenen zehn Jahren haben wir ausprobiert und erfunden, abgewandelt und verworfen, integriert und weiterentwickelt. Probleme wurden gelöst, Herausforderungen gemeistert und Durststrecken überwunden. Auch heute sind wir mit Engagement, Elan und einer breit gefächerten Angebots- und Dienstleistungspalette mit unseren Kooperationspartnern und Stakeholdern unterwegs. Für die Eltern und für die Elternbildung im Kanton Zürich.
Vielen Dank für die tolle Zusammenarbeit!
Unsere langjährige Kollegin Monika Allenspach begibt sich nach insgesamt 24 Berufsjahren in der Kinder- und Jugendhilfe des Kantons Zürich und nach zehn Jahren in der kantonalen Geschäftsstelle Elternbildung in den vorzeitigen Ruhestand. Monika war auf der Geschäftsstelle verantwortlich für die Entwicklung und Durchführung verschiedenster Angebote und Projekte. Unter anderem war sie viele Jahre für die Sicherstellung des Programmes «Femmes-Tische» zuständig. In ihrer Kurstätigkeit begleitete sie zahlreiche Mütter und Väter und setzte sich immer mit viel Herzblut und Engagement für deren Anliegen ein. Wir bedanken uns bei Monika für ihre wertvolle Arbeit und das kollegiale Miteinander.
Ganz loslassen vom Berufsleben kann Monika aber noch nicht. So wird sie als Selbstständige weiterhin ihre grosse Erfahrung in verschiedenen Bereichen einbringen. Wir wünschen Monika alles Gute im neuen Lebensabschnitt.
Ab Mai 2023 wird unsere Kollegin Yvonne Gahler-Meta «Femmes-Tische» übernehmen.
Elternbildung aktuell
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Vatercrashkurse, Tests und Checklisten – die neue Plattform niudad.ch hilft werdenden Vätern dabei, sich auf ihre neue Rolle vorzubereiten. Häufig ist das Thema Vatersein für Männer abstrakt und sie werden ins kalte Wasser geworfen. So starten sie mit wenig Wissen und kaum Vorbildern ins Abenteuer Vaterschaft. Mit der Plattform will der Dachverband der Schweizer Männer- und Vaterorganisationen «maenner.ch», den Austausch unter neuen Vätern aktiv fördern und ihnen in Kursen und Beratungen die Möglichkeit geben, von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
Auch der Elternnotruf feiert in diesem Jahr ein Jubiläum, und zwar bereits das 40-jährige! Um dies gebührend zu feiern, werden verschiedene Webinare rund um den Familien- und Erziehungsalltag durchgeführt. Alle Webinare stehen später auf der Website des Elternnotrufs zur Verfügung.
Viele Kinder lernen ganz selbstverständlich, Medien zu nutzen. Doch Medienkompetenz ist mehr: Kinder müssen lernen, für sie Sinnvolles und Interessantes auszuwählen, Inhalte einzuordnen und zu verarbeiten, kritisch zu beurteilen und zu hinterfragen. Auf der Plattform kindergesundheit.info finden sich viele Informationen rund ums Thema.
Bücher, Publikationen, Links
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Haltung gibt Halt. Mehr Gelassenheit in der Erziehung, Eva Maria Waibel, 2022, Beltz
In vierzehn Kapiteln geht die Autorin Eva Maria Weibel darauf ein, wie wesentlich die elterliche Person als Erziehungsinstrument ist. Denn wie bei einem Musikinstrument kommt es auch in der Erziehung darauf an, dass Eltern «gut gestimmt» sind und sich selbst möglichst gut kennen. Die eigenen Werte und die eigene Haltung wirken sich darauf aus, wie sie ihrem Kind gegenüber handeln. Je klarer die Haltung in erzieherischen Themen ist, desto gelassener kann Erziehung angegangen werden.
Das Buch bietet einen Leitfaden, der die Lesenden zu ihrer eigenen Person führt und gleichzeitig aufzeigt, wie die Person des Kindes erkannt und gefördert werden kann. Themen wie die Bedeutung von Beziehung, Werte statt Ziele, Liebe als Haltung, herausfordernde Verhaltensweisen und die Auswirkung von Erziehungsmassnahmen wie Lob und Tadel schärfen den Blick auf das eigene Verhalten.
In jedem Kapitel finden sich Ausführungen und Fragen zum Nachdenken. Eine Vorschau am Anfang und eine Zusammenfassung am Ende jedes Kapitels schaffen eine gute Übersicht. Die teilweise komplexen psychologischen Themen werden von der Autorin genau und einfühlsam erläutert. Sehr empfehlenswert für alle, die sich mit den komplexen Zusammenhängen in der Erziehung auseinandersetzen möchten.
75 Übungen für Brainstorming und Ideenfindung im Team, Josine Gouwens und Rozemarijn Dols, 2022, Hogrefe
Um kreative Ideen zu entwickeln, sind verschiedene Methoden hilfreich. Übungen wie Brainstorming oder Mindmapping sind vielen bekannt. Doch gibt es noch andere?
Das Buch liefert 75 Übungen, um kreative Prozesse in Gruppen in Gang zu bringen. Es ist gegliedert in folgende Kapitel: Einsicht vergrössern, Ziele formulieren, Hindernisse überwinden sowie Originelle Ideen generieren, auswählen und weiterentwickeln. In den Kapiteln sind Übungen wie Warm-ups, Imaginationstechniken und verschiedenen Mindmapping-Techniken zu finden. Das Buch liefert zudem zu jeder Übung den theoretischen Hintergrund und Tipps für die Anwendung. Eine tabellarische Übersicht am Ende des Buches hilft dabei, die passende Übung zu finden.
Das Buch eignet sich für Personen aus Führung, Beratung oder Coaching, die Workshops oder Kurse planen, und inspiriert mit neuen Methoden. Die Lektüre braucht allerdings Zeit, ebenso die Vorbereitungen für die Übungen. So besteht die Gefahr, dass am Ende trotz allem auf bekannte Methoden wie Brainstorming oder Mindmapping zurückgegriffen wird.
Kinder denken einfach anders. 20 wegweisende Erkenntnisse der psychologischen Forschung, die das Familienleben leichter machen, Elisabeth Rose, 2022, Kösel
«Es regnet, weil die Wolken weinen» – solche oder ähnliche Sätze kommen den meisten Eltern bekannt vor. Sie zeigen, dass Kinder grundlegend anders denken. Sie nehmen vieles wörtlich, hinterfragen, nehmen Dinge anders wahr und denken oft nicht logisch oder rational, sondern in Bildern und Gefühlen. Zudem lernen sie oft nicht durch das Gesagte der Eltern, sondern durch deren Tun. Daher hat Elisabeth Rose das Buch «Kinder denken einfach anders» verfasst: Weil Eltern ihrer Ansicht nach vielfach Wissen über Denken und Bedürfnisse von Kindern fehlt und sie sich ihrer Vorbildfunktion nicht bewusst sind.
Anhand von zwanzig wegweisenden entwicklungspsychologischen Studien vermittelt Rose, wie Kinder denken. In jedem Kapitel wird eine Studie inklusive Versuchsanordnung vorgestellt, bevor Rose ausführlich darauf eingeht, was diese Erkenntnisse für Eltern konkret bedeuten. Geschlossen werden die Kapitel mit einer Take-Home-Message. Auch für Fachpersonen geeignet, die einen Überblick über die bedeutendsten Entwicklungsstudien wünschen.
- Die verborgenen Seiten der Hausaufgaben, Karin Bräu, Laura Fuhrmann und Pia Rother, 2022, Beltz
- Die Welt der Sexualität. 55 Bild- und Wissenskarten in Einfacher Sprache, Laura König und Jens Brörken, 2022, Beltz
- Was tut mir gut? 60 Bildkarten für Therapie und Beratung, Henriette Ptassek, 2023, Beltz
- Expedition Esel. 99 Übungen zum Entdecken der eigenen Gefühlswelt, Marny Münnich, 2022, Beltz
- Professionelles Handeln im System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung, Stefan Klusemann u. a., 2022, Beltz
- Ratgeber Glücksspielsucht, Klaus Wölfling, 2023, hogrefe
- Beratung in Bewegung, Eva Istas und Johann-Friedrich Weber, 2022, Klett-Cotta
- Kinder psychisch erkrankter Eltern, Sabine Wagenblass und Christian Spatscheck, 2023, utb
- Aber waruuum? Clemmie Telford, 2022, Goldmann
- Kinderköpfe ticken anders, Kate Silverton, 2023, Goldmann
- Dossier Familienglück, Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler, Das Schweizer Elternmagazin Fritz&Fränzi, 2022
- Broschüre Kinder von Eltern mit Suchterkrankung: Was kann das Umfeld tun?, SuchtSchweiz, 2023
Fachvorträge, Weiterbildungen, Tagungen
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Was motiviert Menschen zur Veränderung?
Die STEP-Konferenz widmet sich dem Thema Motivation. In Vorträgen und Austauschgruppen geht es um motivierende Fragetechniken oder die Motivation aus neurowissenschaftlicher Sicht. Die Konferenz findet in Kooperation mit STEP Litauen statt. Teilnehmen können STEP-Kursleitungen, aber auch Gäste sind willkommen. Die Veranstaltung ist kostenlos.
6. Mai 2023, online
Frühe Kindheit «Digitale Medien im Alltag mit kleinen Kindern – informiert in die Zukunft blicken»
Digitale Medien sind im Alltag von Familien – und damit auch bei Kleinkindern – stark vertreten, ebenso in frühkindlichen Bildungseinrichtungen. Die Digitalisierung stellt Fachpersonen und Eltern vor Herausforderungen und kann Unsicherheiten auslösen. Die Tagung dreht sich um die Frage, welche Auswirkungen digitale Medien auf die Entwicklung von Kleinkindern haben und wie diese gewinnbringend für Institutionen, Familien und Kinder genutzt werden können.
12. und 13. Mai 2023, Kreuzlingen
Was brauchen Kinder und Jugendliche für ihr seelisches und körperliches Wohlbefinden und wie gelingt der Weg in die Selbstständigkeit? Was können Eltern und Schule dazu beitragen? Der Vortragszyklus «Kosmos Kind» vermittelt spannende Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis über unterschiedliche Aspekte der Kindheit – verständlich, inspirierend und alltagsnah.
Durchführung und Themen, jeweils in Zürich
Vorteile:
- 16. Mai 2023: Dyskalkulie – wie das Gehirn rechnen lernt
- 20. Juni 2023: Macht Musik die Kinder schlauer?
- 4. Juli 2023: Kinder und Jugendliche mit Autismus im Alltag: Wahrnehmung, Denken und Kommunikation
- 12. September 2023: Den Monstern die Stirn bieten! Über die ganzheitliche Behandlung von Angst und Phobie
- 26. September 2023: Was braucht ein Kind, wenn sich die Eltern trennen?
- 3. Oktober 2023: Kinder im Autismus-Spektrum – wertvolle Begegnungen
- 14. November 2023: Gehen Kinder im Sog digitaler Medien verloren?
- 28. November 2023: Art is a doctor – Kunst als Empowermentstrategie für Kinder und Jugendliche
An der Fachtagung des Schweizerischen Fachverbands Mütter- und Väterberatung werden in Referaten und einer Podiumsdiskussion verschiedene Aspekte vertieft rund um die Beratung und Begleitung von Familien in Belastungssituationen aufgrund von Flucht, Armut oder Gewalt.
25. und 26. Mai 2023, Luzern
Der Lehrgang versteht sich als Basisqualifizierung für die Jungen-, Männer- und Väterarbeit. Die Teilnehmer lernen die theoretischen und praktischen Grundlagen geschlechter-reflektierter Jungen-, Männer- und Väterarbeit kennen. Durch diese Grundlagen, gepaart mit den eigenen Erfahrungen als Mann, können sie das erworbene Wissen nutzen, um Projekte für und mit Jungen, Männern und Vätern zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren.
11. und 12. November 2023,
25. Februar bis 1. März 2024,
16. bis 21. Juni 2024,
8. bis 13. Dezember 2024,
Dachsberg im Schwarzwald (D)
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Amt für Jugend und Berufsberatung - Geschäftsstelle Elternbildung