ICT-Guide zur Erarbeitung von stufenübergreifenden Medien- und ICT-Konzepten in Zürcher Volksschulen

Beschluss Bildungsrat
2012/43
Sitzungsdatum
26. November 2012

Ausgangslage

Die Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) haben in den letzten 20 Jahren zu grundlegenden Veränderungen im Alltag geführt. Der Einzug des Computers und neuerdings der «Mobile Devices» (Smartphones und Tablets) in alle Lebensbereiche sind offensichtlich. Die alltägliche Nutzung des Internet sowie die permanente Erreichbarkeit durch das Handy haben unsere Gesellschaft und ihr Kommunikationsverhalten nachhaltig verändert. Die überfachlichen Bereiche «Informatik» und «Medienerziehung» des Zürcher Lehrplans wurden letztmals im Jahre 2000 überarbeitet und vermögen den heutigen Anforderungen inhaltlich nur noch ansatzweise zu genügen. Eine Änderung des Lehrplans schien jedoch wenig sinnvoll, da die Vorarbeiten zum Lehrplan 21 bereits begonnen hatten. Deshalb beauftragte der Bildungsrat im 2011 das Volksschulamt, die Erarbeitung von stufenübergreifenden Medien- und ICT-Konzepten in den Zürcher Volksschulen zu unterstützen.

Aussprache im Bildungsrat vom 31. August 2009

Das Volksschulamt legte dem Bildungsrat am 31. August 2009 eine Diskussionsgrundlage sowie ein Aussprachedokument vor. In den folgenden sechs Themenkreisen mit entsprechenden Zielen und Handlungsfeldern sollte in der Volksschule die Integration von Medien und ICT in den Unterricht gestärkt werden:

  1. Verlässliche und relevante Daten erheben
  2. Steuerung und Qualitätssicherung garantieren
  3. Kommunikationsmodell Schule-Eltern entwickeln
  4. Integration von ICT in den Lehrmitteln fördern
  5. Webbasierte Lehr- und Lernmedien beurteilen
  6. Lehrerweiterbildung konzipieren und anbieten

Als Grundlage für die einzuleitenden Veränderungen (2 bis 6) stimmte der Bildungsrat einer Erhebung von relevanten Daten im Schulfeld zu.

Themenkreis «Verlässliche und relevante Daten erheben» 

Die Fachstelle «Bildung und ICT» entwarf – auf der Basis der Aussprache mit dem Bildungsrat – zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Zürich (PH Zürich) und dem Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich (IBE) ein Befragungsinstrument. Die Ergebnisse der Befragung sollten Hinweise auf den Handlungsbedarf und die Dringlichkeit der übrigen fünf Themenkreise liefern.
Die Umfrage und die Gruppeninterviews wurden im Zeitraum von Mai 2010 bis Oktober 2010 durchgeführt. Daraufhin wurde ein Zwischenbericht erstellt und in einem mehrstufigen Verfahren von den verschiedenen beteiligten Institutionen überarbeitet. Der abschliessende Bericht liegt dem Volksschulamt seit dem 23. Dezember 2010 vor. Er diente der Fachstelle «Bildung und ICT» sowie der bildungsrätlichen Kommission für Medien und ICT als Grundlage für die Ausarbeitung der Themenkreise zwei bis sechs für stufenübergreifende Medien- und ICT-Konzepte für die Zürcher Volksschule.
Der Bildungsrat hatte den Bericht des IBE an seiner Sitzung vom 28. März 2011 zur Kenntnis genommen. Zudem wurden die Resultate an der Fachtagung «Unterrichten mit neuen Medien» vom 28. Oktober 2011 der PH Zürich vorgestellt und diskutiert.

Auftrag des Bildungsrates vom 28. März 2011

Der Bildungsrat beauftragte das Volksschulamt an der Sitzung vom 28. März 2011 (BRB 2011/14), bis im Frühjahr 2012 eine Musterlösung eines Medien- und ICT-Konzeptes zu erarbeiten und dem Bildungsrat vorzulegen. Das Schulfeld sei in geeigneter Weise in die Arbeiten einzubeziehen. In dieser Musterlösung sollten die Handlungsfelder folgender drei Themenkreise aufgearbeitet werden:

  • Steuerung und Qualitätssicherung garantieren
  • Kommunikationsmodell Schule-Eltern entwickeln
  • Lehrerweiterbildung konzipieren und anbieten

Die Fachstelle erstellte einen Projektplan und eine dafür geeignete Projektorganisation, in der der Einbezug des Schulfeldes gewährleistet wurde. In der Steuergruppe hatte zusätzlich zu den Vertretungen aus der Bildungsdirektion Zürich auch der Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter (VSLZH) Einsitz. Zudem wurde die Stadt Zürich eingeladen, eine Person in die Steuergruppe zu entsenden.

In Zusammenarbeit mit der PH Zürich erarbeitete die Fachstelle «Bildung und ICT» eine Musterlösung für stufenübergreifende Medien- und ICT-Konzepte in den Zürcher Volksschulen.
An der Fachtagung «Unterrichten mit Medien und ICT» (UNM-Tagung) der PH Zürich im Herbst 2011 wurde das Grobkonzept dem Schulfeld vorgestellt. Die Resultate aus der anschliessenden Diskussion mit den teilnehmenden Lehrpersonen und Behördenmitgliedern wurden im Konzept berücksichtigt. An drei Sitzungen der bildungsrätlichen Kommission für Medien und ICT diskutierten die Vertreterinnen und Vertreter Teilaspekte des Konzepts. Infolge der Einarbeitung der vielfältigen Rückmeldungen aus dem Schulfeld konnte der vorgesehene Terminplan nicht eingehalten werden.

Erwägungen

Als Ausgangslage für das stufenübergreifende Medien- und ICT-Konzept für die Zürcher Volksschule dienten die Ziele und Handlungsfelder der drei Themenkreise «Steuerung und Qualitätssicherung», «Lehrerweiterbildung konzipieren und anbieten» sowie «Kommunikationsmodelle Schule-Eltern». Diese Ziele und Handlungsfelder sind in der «Diskussionsgrundlage», welche dem Bildungsrat für die Aussprache vom 31.8.2009 eingereicht wurde, detailliert aufgeführt.

Der Bericht des Instituts für Bildungsevaluation (IBE) zeigt auf, dass die Zürcher Volksschulen im Bereich Medien und ICT unterschiedliche Ausgangslagen haben. Die einen Schulen arbeiten bereits mit detaillierten Vereinbarungen zur Nutzung von Medien und ICT, während sich andere diesbezüglich noch kaum Gedanken gemacht haben. Das Volksschulamt möchte einerseits durch eine adaptive Lösung auf diese Unterschiede Rücksicht nehmen, andererseits diese Heterogenität mit dem Konzept reduzieren.

Durch geeignete Unterstützungsmassnahmen seitens des Volksschulamtes soll der Anreiz zur Erarbeitung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts verstärkt und der Aufwand dafür möglichst niedrig gehalten werden.

Die Bestandteile des stufenübergreifenden Medien- und ICT-Konzepts für die Zürcher Volksschule; genannt «ICT-Guide»

Um die Musterlösung für stufenübergreifende Medien- und ICT-Konzepte in den Zürcher Volksschulen einprägsam kommunizieren zu können, soll sie künftig als «ICT-Guide» bezeichnet werden. Mit dem ICT-Guide werden die Schulen in der Entwicklung ihres lokalen Medien- und ICT-Konzepts unterstützt. Der ICT-Guide führt die Schulen von einem modellhaften Medien- und ICT-Konzept der Schule Musterhausen zu ihrem individuellen,
lokalen Medien- und ICT-Konzept. Das erarbeitete lokale Medien- und ICT-Konzept wird u. a. Entwicklungsziele, Vereinbarungen zur Nutzung von Medien und ICT im Unterricht sowie Rechte und Pflichten aller an der Schule tätigen Personen in diesem Bereich beinhalten.

Der ICT-Guide ist modulartig mit 12 Kapiteln sowie Unterkapiteln als Baukastensystem aufgebaut. Die Schulen erhalten zu jedem der Kapitel respektive Unterkapitel ausformulierte Mustertexte als Bausteine für ihr lokales Konzept. Diese Mustertexte können sie übernehmen und anpassen. Zudem liegen jeweils bis zu vier weitere Bausteine pro Kapitel resp. Unterkapitel vor. Dies werden «Vorgehen», «Erläuterungen & Hintergrundinformationen», «Umsetzungshilfen» sowie «Weblinks und Literatur» genannt.

Im Folgenden werden diese Bausteine des ICT-Guide beschrieben.

Die Mustertexte

Die Mustertexte sind aus der Sicht einer fiktiven Schule «Musterhausen» geschrieben. Die zusammengefügten Mustertexte ergeben das lokale Medien- und ICT-Konzept der Schule «Musterhausen». Schulen können diese Mustertexte übernehmen und sollen sie auf ihre Bedürfnisse anpassen. Dadurch entsteht ihr lokales Medien- und ICT-Konzept.

Vorgehen

In diesem Bereich des ICT-Guide werden mögliche Schritte zur Anpassung der Mustertexte hin zum lokalen Medien- und ICT-Konzept formuliert. Dieser Bereich enthält Empfehlungen zuhanden einer möglichen «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept». Den Schulen wird in der Prozessorganisation empfohlen, eine solche Arbeitsgruppe zu Beginn der Erarbeitung zu bilden. Diese ist in der Schule verantwortlich für die Erarbeitung des lokalen Medien- und ICT-Konzepts. Es wird empfohlen, sie aus Vertretungen der Schulbehörde, der Schulleitung sowie der Lehrerschaft zusammenzusetzen. Durch das Skizzieren eines möglichen Vorgehens werden die Schulen im Prozessablauf unterstützt.

Erläuterungen & Hintergrundinformationen

Der Bereich Medien und ICT verändert sich sehr schnell. Gefordert wird aktuelles Wissen aus verschiedenen Fachgebieten. So sind beispielsweise rechtliche Aspekte bei der Publikation auf Webseiten zu berücksichtigen. Der Baustein «Erläuterungen & Hintergrundinformationen» entlastet die Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept vom Zusammentragen umfangreicher Grundlagen.

Umsetzungshilfen

Der ICT-Guide bietet mehr als 20 direkt nutzbare Umsetzungshilfen für eine «Arbeitsgruppe Medien- und ICT-Konzept». Vorgefertigte Umfragebogen oder Vorlagen zu Pflichtenheften der Support-Personen unterstützen und entlasten die Schulen. Die Umsetzungshilfen sind z.T. so aufbereitet, dass sie von einer Arbeitsgruppe mit wenig Aufwand auf ihre Bedürfnisse angepasst werden können.

Dokumente und Weblinks

Weblinks führen die Schulen zu weiteren Hintergrundinformationen, die für die Umsetzung hilfreich sind. Spezielle Dokumente wie z. B. «Vorgaben des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich» können eine Arbeitsgruppe ebenfalls unterstützen.

Das enge Ineinandergreifen der fünf Bausteine bietet den Schulen die Möglichkeit, sich auf den Prozess der Erarbeitung des eigenen, lokalen Medien- und ICT-Konzeptes zu konzentrieren. Das zeitintensive Zusammentragen von Informationen, die Entwicklung von Unterstützungsmassnahmen entfällt zu einem grossen Teil. Pilotschulen, die einzelne Kapitel bearbeitet und umgesetzt haben, bestätigen diese Aussage. Dem Wunsch des
Bildungsrates, auf die Belastungssituation der Lehrpersonen Rücksicht zu nehmen, wird durch den Ansatz des Baukastensystems entsprochen.
Der ICT-Guide wird im Internet unter www.ict-guide.zh.ch veröffentlicht. Die zwölf Kapitel sowie die Umsetzungshilfen können ausgedruckt werden. Auf eine herkömmliche Broschüre wird vorerst verzichtet.

Modell der zwei Umsetzungsvarianten

Eine Schule, die sich für die Erarbeitung eines lokalen Medien- und ICT-Konzeptes entschieden hat, kann zwischen zwei Umsetzungsvarianten wählen.

Die umfangreiche Variante (Advanced-Version) umfasst alle 12 Kapitel des ICT-Guide. Diese Variante ist für eine Schule konzipiert, die bereits ein Medien- und ICT-Konzept erarbeitet hat und dieses punktuell und strukturiert überarbeiten will. Die Schule setzt ihre Schwerpunkte und wählt die entsprechenden Kapitel für die Überarbeitung ihres bestehenden Konzeptes aus.
Schulen, die Medien und ICT bereits intensiv fürs Lehren und Lernen nutzen, bisher jedoch noch kein Medien- und ICT-Konzept erstellt haben, wählen mit Vorteil ebenfalls diese umfangreiche Variante.

Die reduzierte Version (Light-Version) ist für Schulen konzipiert, die sich bezüglich Lehren und Lernen mit neuen Medien auf den Weg begibt. Die Light-Version fokussiert auf sechs der zwölf Kapitel des ICT-Guide. Nach der Umsetzung der Light-Version kann eine Schule additiv weitere Kapitel der Advanced-Version angehen.

Es wird empfohlen, die gewählte Version im Schulprogramm zu verankern. Eine Schule plant zur Erarbeitung ihres lokalen Medien- und ICT-Konzeptes mit Vorteil mindestens drei Jahre ein. Es werden u. a. einige Entscheidungen aus dem Kollegium anstehen. Diese Entscheidungsfindung braucht erfahrungsgemäss genügend Zeit. Die Erarbeitung eines lokalen Medien- und ICT-Konzeptes ist dementsprechend auch unter dem Aspekt der Teamentwicklung zu betrachten.

Spezielle Punkte des ICT-Guide

An dieser Stelle werden Themen aufgeführt, die in der Erarbeitung des ICT-Guide und in Diskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern der Schule kontrovers diskutiert wurden. Sie werden und sollen in der Erarbeitung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts auf der Ebene der Gemeinden ebenfalls Diskussionen auslösen und zu lokalen Lösungen führen.

Arbeitsgeräte für die Lehrpersonen

Die Veränderungen im Bereich der Infrastruktur haben sich in den letzten zwei Jahren nochmals deutlich beschleunigt. Tablets und Smartphones haben z.T. Eingang in den Schulen gefunden. Die Kosten für die ICT-Geräte sind gesunken. Die Lehrpersonen werden in ihren vielfältigen Unterrichtssituationen, wie auch in administrativen Belangen, je länger je mehr auf Computer angewiesen sein. Im ICT-Guide werden im Kapitel 9.2 die Vorzüge von mobilen Geräten aufgezeigt. Der ICT-Guide skizziert zwei mögliche Varianten für mobile Arbeitsgeräte der Lehrpersonen. Die Schule fördert danach den Einsatz von persönlichen Geräten für Lehrpersonen, indem sie sich jährlich mit einer pauschalen Vergütung an den Kosten privater Geräte beteiligt oder den Lehrpersonen ein persönliches Arbeitsgerät zur Verfügung stellt. Der Schule steht es jedoch frei, in ihrem lokalen Konzept eine andere Lösung zu persönlichen Arbeitsgeräten für Lehrpersonen zu formulieren.

Modell für pädagogische Beratung und technisch-organisatorischen Support

Der Bericht zum Stand der Integration von Medien und ICT in der Zürcher Volksschule zeigt auf, dass 85% der Befragten den technischen Support an ihrer Schule als «gut» einschätzen. Der methodisch-didaktische Support wird von 47% der Befragten als gut taxiert. Knapp 60% der befragten Lehrpersonen geben an, dass ihr Interesse an pädagogisch-didaktischem Support vor Ort eher gross oder sehr gross ist. Diese Aussagen greift der ICT-Guide auf und leitet einen Wechsel des Schwerpunkts ein: vom technisch-organisatorischen Support hin zur pädagogischen Beratung der Lehrpersonen.

Technisch-organisatorischer Support
Die Komplexität der ICT-Infrastruktur an der Schule wird weiter zunehmen. Lernende und Lehrpersonen sind im Unterricht auf eine gut funktionierende ICT-Infrastruktur angewiesen. Dies bedingt eine professionelle Planung der Anlage und einen entsprechenden Unterhalt. Das technisch-organisatorische Support-Team wird sich in Zukunft auf den «First-Level-Support» beschränken und nur noch einfache Probleme der Infrastruktur lösen. Demzufolge werden für den technisch-organisatorischen Support weniger Ressourcen zur Verfügung stehen. Für die komplexen Probleme wird empfohlen, dass die Schule mit einer externen Firma Service-Verträge abschliesst.

Pädagogische ICT-Beratung
Neu soll in der Zürcher Volksschule ein pädagogisches Beratungs- und Unterstützungsangebot für Lehrpersonen eingerichtet werden, das die Lehrpersonen bei der pädagogisch-didaktischen Nutzung von ICT-Mitteln im Unterricht unterstützt. Angestrebt wird, dass die Beratenden eine dafür konzipierte Weiterbildung erhalten. Für dieses Unterstützungsangebot werden Ressourcen vorgesehen. Im «Konzept für die Weiterbildung von Lehrpersonen der Volksschulstufe im Bereich von Medien und ICT» wird ein Weiterbildungsangebot zur Fachperson Pädagogische ICT-Beratung vorgeschlagen.

Weiterbildungskonzept für Lehrpersonen

Anlässlich der Aussprache im Bildungsrat vom 31. August 2009 wurden im Themenkreis «Lehrerweiterbildung konzipieren und anbieten» unter dem Punkt 2.7 die folgenden Ziele festgehalten: «Die Lehrpersonen verfügen über die Kompetenzen, «Medien und ICT» im Unterricht zu integrieren. Voraussetzungen dazu sind ihre Anwenderfertigkeiten sowie ihre grundlegenden Kenntnisse in der Medienpädagogik. Differenzierte Ausbildungsmodule, welche die unterschiedlichen Wissensstände berücksichtigen, werden angeboten. Es werden verschiedene Kompetenzstufen vorgesehen». Mit dem «Konzept für die Weiterbildung von Lehrpersonen der Volksschulstufe im Bereich Medien und ICT», das durch die Fachstelle Bildung und ICT und die PH Zürich erarbeitet wurde (vgl. Beilage 1) wurde die Grundlage für ein künftiges Angebot erarbeitet, welches diese Ziele berücksichtigt.

Mit dem Ansatz der «betrieblichen Weiterbildung» sind - wie im vorliegenden Weiterbildungskonzept beschrieben - die individuellen Voraussetzungen der Lehrperson der Ausgangspunkt für die persönliche Weiterbildung. Um die von der Schule geforderten Kompetenzen zu erreichen, gilt es den unterschiedlichen Lernwegen Raum zu lassen. Zudem sind in der betrieblichen Weiterbildung die drei Teile «Vorbereitungsphasen», «Präsenzveranstaltungen» und «Virtuelle Nachbereitungssequenzen» Standard. Damit wird das Ziel des Themenkreises erreicht, die Nutzung verschiedener Web2.0 Tools und die Förderung einer kooperativen Lernkultur einzubeziehen. Erfahrungsgemäss wird die Nachhaltigkeit durch den dreiteiligen Ansatz erhöht.

Im ICT-Guide wird im Kapitel 8 «Wie wir uns weiterbilden wollen – Weiterbildungskonzept» das Thema Weiterbildung aus Sicht der Schule aufgegriffen. Im Kapitel 8.1 werden im Speziellen mögliche Anforderungen an das Lehrerteam bezüglich der Weiterbildung formuliert. So wird gemäss dem ICT-Guide erwartet, dass die Lehrpersonen über die nötigen Kompetenzen verfügen, um Medien und ICT im Unterricht und für die Kommunikation
erfolgreich einsetzen zu können.
Auf der Grundlage des «Konzepts für die Weiterbildung von Lehrpersonen der Volksschulstufe im Bereich Medien und ICT» sollen detaillierte Weiterbildungsangebote ausgearbeitet werden, damit die Lehrpersonen – wenn nötig – diese Kompetenzen erlangen können.

Im ICT-Guide nimmt die pädagogische Beratung in der Schule eine zentrale Rolle ein. Dementsprechend soll ein Weiterbildungsangebot für diesen Aufgabenbereich entwickelt und angeboten werden. Dazu soll der aktuell stattfindende CAS «Pädagogischer ICT-Support» (PICTS) überarbeitet und angepasst werden.

Im Weiterbildungskonzept ist eine Weiterbildung zur Fachperson «Einführung Medien- und ICT-Konzept» vorgesehen. Diese soll befähigt werden, Schulen in der Arbeit mit dem ICT-Guide zu unterstützen. Absolventinnen und Absolventen der AdA-ICT (Ausbildung der Ausbildenden zur Förderung des pädagogischen Einsatzes von ICT im Unterricht) und des «pädagogischen ICT-Supports» (PICTS) sollen für die Ausbildung zur Fachperson motiviert werden.

Unterstützung der Schulen

Die Schulen sollen auf ein vielfältiges Unterstützungsangebote bei der Arbeit mit dem ICT-Guide zählen können. Dadurch soll erreicht werden, dass möglichst viele Schulen motiviert werden, ihr lokales Medien- und ICT-Konzept zu erarbeiten und verbindlich umzusetzen.

Für die Beratung der Schulen bei der Arbeit mit dem ICT-Guide werden vom Volksschulamt personelle und finanzielle Ressourcen eingeplant. Die Fachstelle Bildung und ICT baut ein Netzwerk von Schulen auf, die mit dem ICT-Guide arbeiten. Sie organisiert regelmässige Treffen mit diesen ICT-Guide-Netzwerkschulen und stellt dadurch den Informationsaustausch sicher.

Der Webauftritt des ICT-Guide ist so konzipiert, dass Schulen, die ein lokales Medien- und ICT-Konzept erarbeitet haben und vom Volksschulamt unterstützt wurden, ihre Unterlagen anderen Schulen zur Verfügung stellen. Dadurch vervielfacht sich die Zahl der praxisnahen Lösungen.

Geplant sind spezielle Informationsveranstaltungen für Schulleitungen und dem Verband Zürcher Schulpräsidien. Dabei kann aufgezeigt werden, wie die Erarbeitung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts in der Jahresplanung verankert und bei der Verteilung der Poolstunden die nötigen zeitlichen Ressourcen für die Projektmitglieder eingeplant und damit eine Überbelastung der Lehrpersonen vermieden werden kann.

Regelmässige Publikationen im Schulblatt des Kantons Zürich über realisierte Umsetzungen in den Gemeinden sollen weitere Schulen motivieren, die Erarbeitung eines lokalen Medienund ICT-Konzeptes an die Hand zu nehmen.

Antrag

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

  • Die Musterlösung für stufenübergreifende Medien- und ICT-Konzepte in den Zürcher Volksschulen («ICT-Guide») wird zur Kenntnis genommen.
  • Den Gemeinden wird empfohlen, ein lokales Medien- und ICT-Konzept mit Hilfe des ICT-Guide zu erarbeiten.
  • Das Volksschulamt wird beauftragt, die Handlungsempfehlungen des Kapitels 5.3 aus dem Dokument «Weiterbildungskonzept für die Weiterbildung der Lehrpersonen im Bereich von Medien und ICT» umzusetzen.
  • Das Volksschulamt wird beauftragt, die Schulen bei der Erarbeitung eines lokalen Medien- und ICT-Konzepts mit geeigneten Massnahmen zu unterstützen.
  • Die Fachstelle für Schulbeurteilung wird eingeladen, dem Bildungsrat im Laufe des nächsten Evaluationszyklus in geeigneter Form über die Umsetzung Bericht zu erstatten.
  • Publikation des Bildungsratsbeschlusses in geeigneter Form im Schulblatt des Kantons Zürich und im Internet.
  • Mitteilung an die Schulpflegen, das Departement Schule und Sport Winterthur, das Schul- und Sportdepartement Stadt Zürich, den Verband Zürcherischer Schulpräsidien, die Vereinigung der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Zürich, den Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband, den Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste Sektion Zürich, Sektor Lehrberufe, den Berufsverband der Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich, die Lehrpersonenkonferenz der Mittelschulen, die Lehrpersonenkonferenz der Berufsfachschulen, den Mittelschullehrerverband, die Pädagogische Hochschule Zürich, die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik, die Sonderschulen, die Vereinigung des Personals Zürcherischer Schulverwaltungen, den Kantonalen Gewerbeverband, die Vereinigung Zürcherischer Arbeitgeberorganisationen, den Schweizerischen Gewerkschaftsbund, Sektion Zürich, die Vereinigung der Elternorganisationen im Kanton Zürich, den Verband Zürcher Privatschulen sowie die Ämter der Bildungsdirektion.

Kontakt

Bildungsdirektion

Adresse

Walcheplatz 2
8090 Zürich
Route (Google)

Telefon

+41 43 259 23 09

 

Telefonzeiten

Montag bis Freitag
8.30 bis 12.00 Uhr und
13.30 bis 17.00 Uhr

E-Mail

info@bi.zh.ch

(Für allgemeine Anfragen)

Medienkontakt Bildungsdirektion


Für dieses Thema zuständig: