Volksschule. Französischlehrmittel Envol 5 bis 8. Ergänzungen

Beschluss Bildungsrat
2010/10
Sitzungsdatum
22. März 2010

Ausgangslage

Rechtsgrundlagen

Gestützt auf § 2 Lehrmittelverordnung für die Volksschule (412.14) beschliesst der Bildungsrat auf Antrag der kantonalen Lehrmittelkommission (KLK) die Schaffung neuer Lehrmittel oder die Beteiligung an interkantonalen Projekten. Gemäss § 22 Volksschulgesetz (412.100) entscheidet der Bildungsrat, welche Lehrmittel in der Volksschule obligatorisch verwendet werden.

Vorgeschichte

Die stufenübergreifende, interkantonale Französischlehrmittelreihe Envol wurde durch den Lehrmittelverlag des Kantons Zürich in Zusammenarbeit mit dem Kantonalen Lehrmittelverlag St. Gallen entwickelt. Envol ist ein Lehrmittel der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz. Es wurde im Kanton Zürich ab Schuljahr 2000/01 als «provisorisch-obligatorisches Lehrmittel» eingeführt. Aufgrund des mehrheitlich positiven Synodalgutachtens der Zürcher Lehrerschaft erhielt die Lehrmittelreihe Envol 5 bis 9 am 17. März 2008 den Status «obligatorisches Lehrmittel».

In der Folge wurden verschiedene weitere Rückmeldungen zur Lehrmittelreihe Envol 5 bis 9 ausgewertet (Round Tables mit Vertretungen der Praxis, Fachdidaktik, Verlage, Kantone der Interkantonalen Lehrmittelzentrale ilz; Umfrage zum Integrativen Unterricht). Diese führte zu folgendem Ergebnis: Der didaktische Ansatz ist noch immer zeitgemäss und aktuell, die Rückmeldungen aus der Praxis sind mehrheitlich positiv. Die Akzeptanz des Lehrmittels ist nach wie vor hoch. Eine grundlegende Überarbeitung ist nicht notwendig. Die als notwendig erachteten Verbesserungen können über gezielte Ergänzungen (ergänzende Materialien) sichergestellt werden. So kann gewährleistet werden, dass die Lehrmittelreihe Envol 5 bis 9 weiterhin den veränderten Anforderungen des modernen Französischunterrichts genügt.

Der Bildungsrat genehmigte am 23. Juni 2008 eine mehrjährige Lehrmittelplanung. In diesem Zusammenhang zeigte sich, dass bei der Lehrwerkreihe Envol in folgenden Problemfeldern umgehend Massnahmen einzuleiten sind:

  • Allgemeine Stofffülle: Schwierigkeiten beim Umgang mit dem Lehrwerk
  • Hohe Anforderung des Lehrmittels an die tiefste Anforderungsstufe
  • Sprachdidaktische Konsequenzen des Umstands, dass Französisch neu zweite Fremdsprache ist.

Zur Einleitung der notwendigen Massnahmen gab das Volksschulamt je ein Feinkonzept für die Primarstufe und die Sekundarstufe I in Auftrag. Das Feinkonzept zu Envol 7 und 8 wurde von der kantonalen Lehrmittelkommission am 2. Februar 2010 genehmigt. Das Feinkonzept zu Envol 5 und 6 wurde an der Sitzung vom 16. März 2010 genehmigt.

Erwägungen

Allgemeine Zielsetzungen

Envol 5 und 6

Zu Envol 5 und 6 werden folgende ergänzende Materialien entwickelt:

  • Alternativer Einstieg zu Envol 5: In diesem zusätzlichen Lehrwerkteil wird den Schülerinnen und Schülern mit Kenntnissen aus drei Jahren Englischunterricht ein alternativer Einstieg in das Fach Französisch anstelle der bisherigen Unité 0 angeboten.
  • binnendifferenzierte Übungen: Die binnendifferenzierten Schüleraufgaben für das 5. und 6. Schuljahr orientieren sich an den bestehenden Aufgaben und unterstützen einen individualisierenden Unterricht.
  • Planungsübersicht: In der Übersicht zuhanden der Lehrpersonen werden u.a. Angaben zu Minimalzielen in Bezug auf die vier sprachlichen Teilfertigkeiten und den Kernstoff gemacht.

Envol 7 und 8

Zu Envol 7 und 8 werden folgende ergänzende Materialien entwickelt:

    Planungsübersicht (u.a. mit Bezeichnung von Minimalzielen zu den sprachlichen Teilfertigkeiten und Kennzeichnung des Kernstoffs) zur Unterstützung der Lehrpersonen

  • vereinfachte Übungen für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler
  • alternative und/oder vereinfachte Einstiegstexte zu den einzelnen Kapiteln

Bei allen ergänzenden Materialien werden soweit als möglich bereits bestehende Elemente bzw. Inhalte, Aktivitäten und Übungen aus den jetzigen Lehrmitteln übernommen, angepasst und ergänzt. Bei der Entwicklung der Materialien wird in besonderem Masse auf die leistungsschwächeren Schülerinnen und Schüler Rücksicht genommen. Auf der Sekundarstufe I beschränken sich die vorgesehenen Ergänzungen auf Envol 7 und 8, da Envol 9 in Klassen der tieferen Anforderungsstufen kaum zur Anwendung kommt.

Lehrwerkteile

Envol 5 und 6

Die geplanten Materialien (Alternativer Einstieg zu Envol 5, zusätzliche binnendifferenzierte Übungen und Planungsübersicht) sind pro Jahrgangsband je in einer Broschüre mit integrierter CD-ROM zuhanden der Lehrpersonen zusammengefasst.

Envol 7 und 8

Die geplanten Materialien (Planungsübersichten, Materialien zur Textarbeit, zusätzliche Übungen) sind pro Jahrgangsband je in zwei Broschüren zusammengefasst:
A. Kommentar (mit integrierter CD-ROM) für die Lehrperson
B. Übungsheft für Schülerinnen und Schüler

Projektorganisation

Funktion  
Auftraggeber  Bildungsrat des Kantons ZH, vertreten durch die KLK
Auftragnehmer  Lehrmittelverlag des Kantons ZH
Projektleitungsteam  VSA ZH Lehrmittelsekretariat (1)
Lehrmittelverlag des Kantons ZH (1)
Geschäftsstelle ilz (1)
Mitglied Autorenteam (1)
Inhaltliche Projektleitung Mitglied Autorenteam
Autoren / Autorinnen Envol 5 und 6:
  • Martine Tchang-George (Fachdidaktik/Autorin)
  • Christina Ammann (Lehrperson/Heilpädagogin)
  • Rolf Nussbaum (Lehrperson/Schulleiter)
  Envol 7 und 8:
  • Martine Tchang-George (Fachdidaktik/Autorin)
  • Isabelle Carson-de Stoutz (Lehrperson)
  • Kaspar Vogel (Lehrperson)
Erprobungsteam  6-8 Lehrpersonen pro Jahresband
Experten / Expertinnen 4 pro Projekt

Zeitplan

Die ergänzenden Materialien zu Envol 5 und 6 sowie zu Envol 7 und 8 erscheinen rechtzeitig auf das Schuljahr 2011/12.

Finanzierung

Der Lehrmittelverlag des Kantons Zürich finanziert die Entwicklung der ergänzenden Materialien gemäss vertraglichen Vereinbarungen.

Status des Lehrmittels

Die ergänzenden Materialien erhalten im Kanton Zürich den Status «zugelassen».

Öffentlichkeitsarbeit

Das Volksschulamt sorgt in Zusammenarbeit mit dem kantonalen Lehrmittelverlag für die rechtzeitige und umfassende Information der Schulen.

Antrag

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

  • Der Lehrmittelverlag wird beauftragt, für die Lehrmittel Envol 5 und 6 für die Primarstufe auf der Grundlage des vorliegenden Feinkonzeptes ergänzende Materialien zu entwickeln.
  • Die ergänzenden Materialien zu Envol 5 und 6 erhalten den Status «zugelassen».
  • Der Lehrmittelverlag wird beauftragt, für die Lehrmittel Envol 7 und 8 für die Sekundarstufe I auf der Grundlage des vorliegenden Feinkonzeptes ergänzende Materialien zu entwickeln.
  • Die ergänzenden Materialien zu Envol 7 und 8 erhalten den Status «zugelassen».
  • Publikation in geeigneter Form im Schulblatt und im Internet.
  • Mitteilung an die Mitglieder der kantonalen Lehrmittelkommission, die interkantonale Lehrmittelzentrale, die Pädagogische Hochschule Zürich (3), die Schulpflegen des Kantons Zürich, den Verband Zürcher Schulpräsidentinnen und -präsidenten, den Verband der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Zürich, den Vorstand der Lehrpersonenkonferenz, die Schulsynode des Kantons Zürich, das Schul- und Sportdepartement der Stadt Zürich, das Departement Schule und Sport Winterthur, den Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband z.H. der Stufenorganisationen, den VPOD, Sektion Lehrberufe, den Verein SekZH, den Verband Zürcher Privatschulen, die Schweizer Schulen im Ausland, die Bildungsdirektion: Generalsekretariat, Abt. Finanzen, Bildungsplanung, Lehrmittelverlag Zürich, Mittelschul- und Berufsbildungsamt, Volksschulamt.

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