Austausch und Mobilität fördern
Der Kanton Zürich setzt sich für mehr Austausch und Mobilität an den Schulen ein. Dafür hat er am 1. August 2020 die kantonale Fachstelle Austausch und Mobilität gegründet, die Unterstützung für die Volks-, Mittel- und Berufsfachschulen anbietet.
Inhaltsverzeichnis
Darum braucht es Sprach- und Kulturaustausche
Ein Aufenthalt in einer anderen Kultur ermöglicht viele prägende Erfahrungen und trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Kinder, Jugendliche und Lehrpersonen erwerben während eines Austauschs sprachliche aber auch interkulturelle Kompetenzen. Dies fördert das Verständnis für die soziale, sprachliche und kulturelle Heterogenität der Gesellschaft.
Basierend auf der schweizerischen Strategie «Austausch und Mobilität», welche die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren EDK gemeinsam mit dem Bund 2017 verabschiedet hat, möchte der Kanton Zürich jungen Menschen im Verlauf ihrer Ausbildung vermehrt ermöglichen, an Austausch- oder Mobilitätsaktivität teilzunehmen. Dazu arbeitet die kantonale Fachstelle mit der Nationalagentur Movetia sowie den Schulleitungen, Mobilitätsverantwortlichen, Lehrpersonen, anderen Kantonen und relevante Institutionen zusammen.
Zielgruppe und Aufgaben
Die kantonale Fachstelle Austausch und Mobilität richtet sich an die Primar- und Sekundarschule sowie an die Sekundarstufe II. Neben den Lehrpersonen sollen sich auch Schülerinnen und Schüler sowie Lernende und Eltern angesprochen fühlen.
Die Fachstelle möchte eine stufenübergreifende Kontinuität des Angebots gewährleisten und Austausch- und Mobilitätsformen im In- und Ausland nachhaltig fördern.
Das Aufgabengebiet der Fachstelle ist vielfältig: Sie unterstützt kantonale Initiativen, vernetzt Lehrpersonen und Schulen, fungiert als Informationsverteiler, macht erfolgreiche Modelle bekannt und nimmt Pilotprojekte in Angriff.
Partnerschaft mit dem Kanton Waadt
Der Kanton Zürich will gemeinsam mit dem Kanton Waadt die Austausch- und Mobilitätsaktivitäten während der Schulzeit verstärken und haben dazu im September 2021 eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet.
Die interkantonale Absichtserklärung der beiden Kantone ist ein Zeichen für die gelebte kulturelle Vielfalt der Schweiz, für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, für die Förderung der schulischen und beruflichen Laufbahn aller Kinder und Jugendlichen und für die Weiterbildung der Lehrpersonen. Deshalb sollen Partnerschaften zwischen den Schulen beider Regionen aktiv unterstützt werden. Lehrpersonen oder Schulleitungen, welche Kontakte zu Partnerschulen in der Waadt suchen, können sich bei der Fachstelle Austausch und Mobilität melden.
Aktivitäten
Für Volksschulen
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Das Projekt «culture mobile» läuft seit dem Schuljahr 2021/22 und ermöglicht Primar- und Sekundarschulen im Kanton Zürich im Rahmen von eintägigen Besuchen, Gastlehrpersonen aus der Romandie bei sich zu empfangen. Ziel des Projekts ist, Begegnungsmöglichkeiten mit Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern aus der Romandie in den Zürcher Schulklassen zu schaffen, um Französisch ein Gesicht zu geben und die Lust auf Austausch und Mobilität zu wecken. Die Gastlehrpersonen gestalten einen interaktiven, spielerischen und immersiven Unterricht in zwei bis drei Klassen der Partnerschule während ihrem eintägigen Besuch in der Deutschschweiz. Interessierte Zürcher Schulen können sich über folgenden Link anmelden :
Seit dem Schuljahr 2022/23 können auch interessierte Zürcher Primar- und Sekundarlehrpersonen im Rahmen von eintägigen Besuchen immersiven Unterricht an Waadtländischen Schulen erteilen. Didaktisches Material sowie eine kurze Einführung wird von der kantonalen Austauschverantwortlichen des Kantons Waadt und der Zürcher Fachstelle Austausch und Mobilität zur Verfügung gestellt.
Interessierte melden sich bei:
Lehrpersonen aus der Romandie unterrichten Zürcher Schulklassen

Erstmals fand die Tagung «Rencontres» am 5. und 6. November 2021 an der Pädagogischen Hochschule in Zürich in Zusammenarbeit mit dem Volksschulamt des Kantons Zürich statt. Auch Movetia, die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem hat den Anlass unterstützt.
Ziel der zweitägigen Weiterbildungs- und Vernetzungstagung ist, Lehrpersonen und ihre Klassen für Austauschprojekte zu gewinnen. Das abwechslungsreiche Tagungsprogramm beinhaltete Unterrichtsbesuche und spannende Beiträge zur Mobilität von Schulklassen sowie vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung.
Insgesamt nahmen 120 Lehrpersonen der Primar- und Sekundarschulen aus dem Kanton Zürich und der Westschweiz teil. Eröffnet wurde die erste Ausgabe dieser Tagung durch die Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner.
Die nächste Ausführung von «Rencontres» findet vom 31. März bis zum 1. April 2023 an der Haute Ecole Pédagogique du canton de Vaud statt. Mehr Informationen zum Anlass folgen im Herbst 2022. Anmeldungen sind per sofort unter nachfolgendem Link möglich:
Zürcher Sekundarklassen können während einer Schulwoche (Montag bis Freitag) in einem Klassenlager intensiv Englisch («Longbridge») oder Französisch («Pont Neuf») lernen. Die Jugendlichen tauchen dabei mitten in der Schweiz in die englische oder französische Sprache ein und lernen parallel dazu viel über Bräuche, Sportarten oder Essgewohnheiten anderer Länder.
«Deux im Wald» ist ein innovatives, zweisprachiges Klassenlager für Sekundarklassen mit dem Fokus Nachhaltigkeit. Der Kanton Zürich und der Kanton Waadt fördern das Projekt gemeinsam mit der Stiftung Bildungswerkstatt Bergwald.
Eine erste Durchführung von «Deux im Wald» fand im Frühling 2022 statt. Eine Sekundarklasse aus Wädenswil verbrachte das Lager gemeinsam mit einer Klasse aus Bussigny. Auf dem Tagesprogramm standen vormittags jeweils Sprachspiele auf Französisch und Deutsch und am Nachmittag das gemeinsame Arbeiten im Wald unter fachkundiger Leitung.
Ab dem Schuljahr 2023/24 sollen fünf bis sechs zweisprachige Klassenlager stattfinden können. Interessierte Zürcher Sekundarklassen können sich bei info-fsam@bi.zh.ch melden.
Zweisprachiges Klassenlager zum Thema Nachhaltigkeit

Für die berufliche Grundbildung
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Die Fachstelle Austausch und Mobilität setzt mit dem Universitätsspital Zürich ein Vorreiterprojekt im Gesundheitswesen um. Bis März 2024 tauschen je zehn Lernende des Universitätsspitals Zürich und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf für drei Wochen ihre Arbeitsplätze. Die Lernenden im Bereich Gesundheit und Pflege werden während ihres Betriebspraktikums eng betreut. Das Austauschprogramm ist inhaltlich in die betrieblichen Curricula eingebettet. Die Sensibilisierungskampagne «Talentförderung Plus» und Movetia, die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem, unterstützen das Projekt finanziell. Die ersten Praktika starteten Mitte Juli 2022.
Neben der Entwicklung von fachlichen und interkulturellen Kompetenzen der angehenden Fachkräfte trägt das Vorreiterprojekt zur Stärkung der Attraktivität der Gesundheitsberufe bei.
Die «bili-Talks» bringen erfolgreiche Persönlichkeiten mit Mobilitätshintergrund an Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen im Kanton Zürich. Beeindruckende Menschen mit aussergewöhnlichem Lebenslauf und Leistungsausweis sprechen auf Englisch über ihren Werdegang und tauschen sich mit Berufslernenden über Themen aus, die bewegen.
Die «bili-Talks» verfolgen so ein doppeltes Ziel: Sie zeigen zum einen berufliche Entwicklungswege auf. Zum anderen verdeutlichen sie den Nutzen von Fremdsprachenkenntnissen, Mobilität und Austausch für eine berufliche Karriere. Die Pilotphase startet im Schuljahr 2021/22.
«bili talks»: Begegnungen zwischen Berufslernenden und herausragenden Persönlichkeiten

Beim «E-tandem» bilden KV-Lernende aus der Deutschschweiz zusammen mit KV-Lernenden der französischsprachigen Schweiz jeweils ein Lernteam. Das digital durchgeführte Sprachtandem fördert die sprachlichen und interkulturellen Fähigkeiten der Jugendlichen. Mit dem steigenden Bedarf an Fachkräften, die sich in einer Fremdsprache verständigen können, erreicht das an Mittel- und Hochschulen bereits erfolgreich umgesetzte Austauschangebot die berufliche Grundbildung.
Im Rahmen der KV-Reform 2023 starten die Wirtschaftsschule KV Zürich und die École Professionnelle Commerciale de Lausanne (ÉPCL) im Schuljahr 2023/24 mit dem «E-tandem» für das KV. Weitere kaufmännische Berufsfachschulen aus dem Kanton Zürich haben Kontakte zu Partnerschulen in der Westschweiz geknüpft und gegenseitige Besuche sind eingeplant. Das Projekt wird von der kantonalen Fachstelle Austausch und Mobilität sowie von Movetia, der nationalen Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem, unterstützt.
Für Mittelschulen
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Mit der Plattform «E-tandem» sollen sich Klassen aus der Deutschschweiz zusammen mit Klassen der französischsprachigen Schweiz vernetzen können. Das Sprachtandem fördert die mündlichen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler, da sie «Lehrassistentinnen und Lehrassistenten» aber auch «Lernende» zugleich sind. In Gesprächen wird zur Hälfte der Zeit Deutsch und zur anderen Hälfte Französisch gesprochen. «E-tandem» unterstützt auch beim Aufbau und der Organisation von Austauschprojekten zwischen den beiden Sprachregionen. Erste versuchsweise Klassenaustausche fanden bereits im Schuljahr 2021/22 statt. Das Projekt wird von der Fachstelle Austausch und Mobilität, dem Forum für die Zweisprachigkeit in Biel, dem Kanton Neuenburg sowie von Movetia, der nationalen Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem unterstützt.
«Ensemble/ insieme / communabel / gemeinsam» ist ein Gesangsprojekt, das Klassen der Mittelschulen des Kantons Zürich die Möglichkeit bietet, mit Klassen anderer Kantone und Sprachregionen digital in Kontakt zu treten, um gemeinsam zu singen. Das Projekt ist während der Corona-Pandemie, im Schuljahr 2020/2021 entstanden und bietet die Gelegenheit neben kulturellen Inhalten auch fremde Sprachen besser kennen zu lernen. «Ensemble/ insieme / communabel / gemeinsam» bildet die Basis für langfristige Austauschprojekte.
Die Nationalagentur Movetia
Movetia ist die nationale Agentur zur Förderung von Austausch und Mobilität im Bildungssystem. Sie unterstützt kantonale Fachstellen, einzelne Schulen und bietet Aktivitäten in der Schweiz und im Ausland für Austausch, Mobilität und Kooperation in allen Bildungsbereichen, an. Mehr Informationen zum Angebot von Movetia und bestehende Unterstützungsmöglichkeiten sind unter folgendem Link abrufbar.
Weiterführende Informationen
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Fachstelle Austausch und Mobilität