Im ersten Quartal 2025 blieb die Geschäftslage der Zürcher Unternehmen weiterhin stabil. Allerdings sorgt die US-Zollpolitik für grosse Unsicherheit und trübt die Aussichten.
Was bedeuten die US-Zölle für die Zürcher Wirtschaft?
Die Zürcher Wirtschaft entwickelte sich im ersten Quartal 2025 relativ stabil. Die schwache Auslandnachfrage wurde weitgehend kompensiert durch ein stabiles Wachstum im Dienstleistungs- und Binnensektor. Die grosse Unsicherheit infolge der US-Zollpolitik trübt jedoch die Aussichten. Zwar dürfte der direkte Effekt der verhängten US-Zölle auf den Kanton Zürich geringer sein als im Schweizer Durchschnitt. Allerdings wären die Auswirkungen eines globalen Handelsstreit auch hier deutlich spürbar: Das Wirtschaftswachstum der gesamten Schweiz würde gemäss Berechnungen des Seco wesentlich tiefer ausfallen.
Die wichtigsten Ergebnisse
Stabile Wirtschaftslage
Die Zürcher Wirtschaft bleibt auch im ersten Quartal 2025 auf Kurs: Die Geschäftslage ist seit über einem Jahr stabil und liegt deutlich über dem Niveau der Gesamtschweiz (vgl. Grafik unten). In der Industrie und im Detailhandel bleibt sie auf tiefem Niveau stabil, was vor allem auf die anhaltende Unsicherheit und die schwache Auslandnachfrage zurückzuführen ist.
Auf dem Arbeitsmarkt setzt sich der Trend einer leicht, aber steigenden Arbeitslosigkeit auch Anfang 2025 fort. Die Arbeitslosenrate ist bis Februar auf 2,7% gestiegen. Im März nahm sie zwar saisonbedingt um 0,1 Prozentpunkte ab, jedoch liegt sie mit 2,6% wieder leicht höher als vor der Corona-Pandemie.

EU wichtigerer Handelspartner als USA
In den vergangenen Monaten blieben die meisten Zürcher Unternehmen noch verhalten positiv, was die künftige Entwicklung ihrer Geschäftslage angeht. Der Anfang April erfolgte «Zollhammer» aus den USA dürfte diese Einschätzungen wieder verändert haben. Auch wenn die US-Regierung bei gewissen Zöllen wieder zurückgerudert ist und diese temporär gesenkt hat, ist die weltweite Unsicherheit seither deutlich gestiegen.
Für den Kanton Zürich sind die USA ein wichtiger, aber nicht der wichtigste Handelspartner: Zürcher Unternehmen exportieren jährlich Güter im Wert von rund 2 Mrd. CHF in die USA. Dies entspricht rund 13% der Gesamtexporte der Zürcher Unternehmen. Gemessen an der Wirtschaftsleistung des Kantons machen die Exporte in die USA 1,2% des BIP aus.
Zum Vergleich: Der mit Abstand wichtigste Handelspartner für Warenexporte ist die EU, insbesondere Deutschland. Rund 55% der Zürcher Warenexporte gehen in die EU. Fast die Hälfte davon geht nach Deutschland.

Elektronik und Maschinenbau sind bedeutendste US-Exportgüter
Den grössten Anteil an den Exporten in die USA machen die Warengruppen Elektronik und Optik (28%), Maschinenbau (19%) sowie Elektronische Ausrüstung (8%) aus. Diese Warengruppen wurden mit Zöllen von 31% belegt, welche jüngst für 90 Tage wieder auf 10% herabgesetzt wurden. Gewisse Produkte im Elektronikbereich wurden vorübergehend von Zöllen befreit.
Von Zöllen verschont bleiben – jedenfalls bisher – die Pharmaprodukte. Mit einem Anteil von 4% machen diese aber nur einen geringen Teil der Zürcher Exporte in die USA aus. Von den angekündigten Zöllen auch nicht betroffen sind Dienstleistungsexporte. Dies ist für den Kanton Zürich ein Vorteil, da die Wirtschaft stark dienstleistungsorientiert ist: Der Dienstleistungssektor trägt 87% zum BIP bei, die Industrie 13%.
Auch wenn die Zölle nur einen überschaubaren Teil der Zürcher Wirtschaftsleistung direkt betreffen dürften, so wirkt sich die US-Zollpolitik auch auf indirektem Weg aus. Der mit Abstand wichtigste Handelspartner für Warenexporte ist die EU. Die US-Zölle auf EU-Güter dürften zu einer Nachfrageeinbusse im US-Markt und somit zu einem Auftragsrückgang bei den europäischen Unternehmen führen. Dies könnten auch Zürcher Unternehmen, die als Zulieferer in die EU dienen, zu spüren bekommen.
Die wichtigsten Warengruppen der Zürcher Exporte in die USA mit entsprechenden US-Zöllen
Warengruppe | Anteil Exporte in die USA | Zölle |
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31% Zölle (für 90 Tage auf 10% heruntergesetzt), mit Ausnahmen |
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25% Zölle |
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Von Zöllen ausgenommen |
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Amt für Wirtschaft – Fachstelle Wirtschaftspolitik