Weiterbildungsreihe Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt 2025
Anleitung
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Allgemeine Hinweise
Die Weiterbildungsveranstaltungen der Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt (IST) richten sich an Fachpersonen, die im beruflichen Alltag Vorfälle von häuslicher Gewalt beurteilen und verfolgen, Schutzmassnahmen anordnen oder mit Personen arbeiten, welche häusliche Gewalt ausüben oder davon betroffen bzw. mitbetroffen sind (z.B. Kinder). Ziel ist es, Fachwissen zu ausgewählten Themen im Kontext von Häuslicher Gewalt zu vermitteln. Dabei steht der Bezug zur Praxis im Vordergrund. Die Teilnehmenden sollen dank dem Erlernten Handlungsstrategien für ihren beruflichen Alltag entwickeln können.
Die Veranstaltungen finden im Technopark Zürich statt. Es besteht die Möglichkeit, sich dort kostenpflichtig zu verpflegen.
Die Veranstaltungen sind kostenlos, die Anmeldungen verbindlich. Es können maximal 100 Personen teilnehmen (ausgenommen Workshops). Sollten die Veranstaltungen ausgebucht sein, führen wir eine Warteliste. Die Teilnehmenden werden nach Eingang der Anmeldungen berücksichtigt. Um möglichst allen interessierten Personen die Teilnahme zu ermöglichen, bitten wir Sie, uns allfällige Verhinderungen umgehend mitzuteilen. Bei kurzfristigen Abmeldungen behalten wir uns vor, aus administrativen Gründen eine Bearbeitungsgebühr von CHF 30.00 zu erheben. Teilnahmebestätigungen werden neu nur auf Anfrage an ist@kapo.zh.ch erstellt und elektronisch versendet.
Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmende und spannende Weiterbildungen.
Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt (IST)
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Veranstaltungsdaten
Veranstaltungstitel
Häusliche Gewalt und Minderjährige
Datum
Dienstag, 18. März 2025, 08.30 – 12.00 Uhr (Warteliste)
Durchführungsort
Technopark, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich, Seminarraum Cobol, 2. Obergeschoss
Inhalt
Im Fokus der Veranstaltung stehen Fälle Häuslicher Gewalt mit jugendlichen Tatverantwortlichen, z.B. in der jugendlichen Paarbeziehung, unter Geschwistern oder Jugendliche gegenüber ihren Eltern oder weiteren Familienmitgliedern.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Gewalt von Kindern und Jugendlichen gegenüber ihren Eltern. Ausserdem wird Gewalt unter Geschwistern betrachtet, die sowohl körperlich als auch psychisch sein kann, einschliesslich sexueller Gewalt, einem oft tabuisierten Thema. Ein weiteres Feld ist die Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen, die zunehmend als Ausdruck von Macht- und Kontrollmechanismen verstanden wird und häufig in physischen, psychischen oder sexuellen Übergriffen mündet.
Es werden die Risikofaktoren und Dynamiken dieser Gewaltformen sowie deren Auswirkungen auf Betroffene und das familiäre System aufgezeigt. Zudem wird auf therapeutische Interventionen eingegangen.
Und welche Ausgangslagen in diesem Kontext von Häuslicher Gewalt eignen sich für ein Mediationsverfahren und wie werden solche Verfahren durchgeführt? Anhand konkreter Anwendungsbeispiele wird die Arbeit der Fachstelle für Mediation im Jugendstrafverfahren vorgestellt und die Chancen und Risiken dieser Methode thematisiert.
Referierende
- Dr. med. Dorothea Stiefel, Chefärztin Zentrum für Kinder- und Jugendforensik PUK Zürich
- lic. phil. Barbara Aeby, Leitende Psychologin Zentrum für Kinder- und Jugendforensik PUK Zürich
- lic. iur. Monika Holzer, Rechtsanwältin, Psychologin FSP und Mediatorin, Leiterin der Fachstelle Mediation im Jugendstrafverfahren, Kanton Zürich
Veranstaltungstitel
Weibliche Genitalbeschneidung
Datum
Donnerstag, 22. Mai 2025, 08.30 – 12.00 Uhr
Durchführungsort
Technopark, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich, Seminarraum Cobol, 2. Obergeschoss
Inhalt
Vertreterinnen der Anlaufstelle des Kantons Zürich geben einen Überblick über ihre Arbeit und die Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene von weiblicher Genitalbeschneidung, deren Angehörige und Fachpersonen. Ziel ist es, die Teilnehmenden zu sensibilisieren und in die komplexe Thematik einzuführen.
Frau Leonie Pösch beleuchtet die gesundheitlichen Folgen von FGM/C aus medizinischer Sicht. Sie geht auf die akuten und langfristigen körperlichen Schäden ein, die durch FGM/C verursacht werden können, darunter Infektionen, chronische Schmerzen, Komplikationen bei der Geburt und psychische Traumata. Der Vortrag informiert über die medizinische Versorgung von Betroffenen und gibt Fachpersonen Einblicke, wie sie Patientinnen optimal unterstützen können.
Safiyo Hussein, Multiplikatorin und Communityworkerin, gibt Einblicke in die Zusammenarbeit mit Migrationsgemeinschaften, bei denen FGM/C eine Rolle spielt. Im Fokus steht, wie kulturelle und soziale Dynamiken zu einem besseren Verständnis und wirksamen Ansätzen im Umgang mit Betroffenen und der Prävention beitragen können. Unterstützt wird sie von Simone Giger, welche viel Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Betroffenen von FGM/C und Migrationsgemeinschaften mitbringt. Im Mittelpunkt steht, wie kulturelle und soziale Barrieren überwunden werden können, um Betroffenen zu helfen und präventive Massnahmen erfolgreich umzusetzen. Der Vortrag thematisiert die Bedeutung von Sensibilisierung, Vertrauen und kultureller Kompetenz im Umgang mit den betroffenen Gemeinschaften.
Magda Zihlmann beleuchtet die strafrechtlichen Aspekte und die Besonderheiten des Art. 124 StGB und der damit im Zusammenhang stehenden Strafverfolgung. Zudem referiert sie über die Herausforderungen in Strafverfahren und welche Chancen und Risiken darin liegen.
Adena Aden stellt die Stiftung Sara Aduse Foundation vor. Im Rahmen eines Gesprächs berichtet Adena Aden von ihren persönlichen Erfahrungen.
Referierende
- FGMhelp, Anlaufstelle gegen weibliche Genitalbeschneidung im Kanton Zürich
- Leonie Pösch, Gynäkologin Kantonsspital Winterthur
- Safiyo Hussein, Multiplikatorin, und Simone Giger, Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz, Caritas Schweiz
- lic. iur. Magda Zihlmann, Fachanwältin SAV Strafrecht, Zürich
- Adena Aden
Veranstaltungstitel
Gewalt gegen Männer
Datum
Dienstag, 23. September 2025, 08.30 – 12.00 Uhr
Durchführungsort
Technopark, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich, Seminarraum Cobol, 2. Obergeschoss
Inhalt
Folgt
Referierende
Folgt
Veranstaltungstitel
Das neue Sexualstrafrecht im Überblick
Datum
Donnerstag, 23. Oktober 2025, 08.30 – 12.00 Uhr (Warteliste)
Durchführungsort
Technopark, Technoparkstrasse 1, 8005 Zürich, Seminarraum Cobol, 2. Obergeschoss
Inhalt
Das revidierte Sexualstrafrecht ist seit dem 1. Juni 2024 in Kraft. Die Veranstaltung bietet einen Überblick über die wichtigsten Änderungen der Revision und beleuchtet die Perspektiven der Staatsanwaltschaft, Gerichte, Strafverteidigung und Opfervertretung.
Teil 1: Nora Markwalder präsentiert einen theoretischen Überblick über die wichtigsten Änderungen der Revision.
Teil 2: Im Rahmen von Kurzreferaten werden die Neuerungen aus Sicht der Strafverfolgung, der Gerichte, der Opfervertretung und der Strafverteidigung beleuchtet.
Teil 3: In einem moderierten Panel diskutieren die Referierenden die Herausforderungen des revidierten Sexualstrafrechts.
Referierende
- Prof. Dr. Nora Markwalder, Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie an der Universität St. Gallen (Referentin und Moderation)
- Dr. iur. Ines Meier, Leitende Staatsanwältin Zürich
- Dr. iur. Susanne Vogel, Bezirksrichterin Zürich
- lic. iur. Martin Dietrich, Strafverteidiger
- lic. iur. Carola Gruenberg, Opfervertretung
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Anmeldung
Die Möglichkeit zur Anmeldung endet jeweils zwei Wochen vor den entsprechenden Veranstaltungsdaten.
Kontakt
Kantonspolizei Zürich – Präventionsabteilung
Interventionsstelle gegen Häusliche Gewalt (IST)