Pestizide in Lebensmitteln – Überblick der Untersuchungen 2024

Auch 2024 untersuchte das Kantonale Labor Zürich zahlreiche Lebensmittel auf Rückstände von Pestiziden. Fazit: Pflanzliche Lebensmittel aus der Schweiz sind weniger belastet als importierte Lebensmittel aus der EU und anderen Ländern.

Das Kantonale Labor Zürich prüfte risikobasiert 1227 Lebensmittelproben auf Rückstände von fast 600 verschiedenen Pestiziden und deren Abbauprodukte. 111 Proben (9 %) wurden beanstandet. Bei den Lebensmitteln tierischer Herkunft wurde nur eine der 232 untersuchten Proben bemängelt, während 110 der 995 Proben von Gemüse, Früchten und verarbeiteten Lebensmitteln nicht den Anforderungen entsprachen. Die hohe Zahl an beanstandeten Proben bedeutet aber nicht, dass jedes neunte pflanzliche Lebensmittel auf dem Markt den gesetzlichen Vorgaben nicht genügte. Die gezielte Auswahl von Produkten mit hohem Risiko und deren umfassende Analyse führte zu einer entsprechend hohen Trefferquote.

Am häufigsten wurden Gemüse wie Spargelbohnen, Chili, Frühlingszwiebeln, Wasserspinat, Auberginen und Küchenkräuter, Früchte wie Rambutan und Passionsfrüchte sowie Gewürze und Reis bemängelt. Diese stammten fast ausschliesslich aus Asien. Häufig konsumierte Lebensmittel wie Kartoffeln, Tomaten, Karotten, Äpfel, Beeren und Getreide aus der Schweiz waren deutlich weniger belastet. Von den 415 pflanzlichen Lebensmitteln aus Schweizer Produktion waren alle bis auf zwei konform. Bei den aus der EU importierten Lebensmitteln wurden vier von 254 (1.6 %) bemängelt.

Es sind drei Ringdiagramme abgebildet, welche die im Bericht beschriebenen Untersuchungen zu den pflanzlichen Lebensmitteln aufzeigen. Im ersten Diagramm sind die Lebensmittel aus der Schweiz, im zweiten aus Europa importierte und im dritten von ausserhalb Europas importierte Lebensmitteln zusammengefasst. Die konformen und nicht konformen Proben sind farblich (grün, orange, rot) und prozentual dargestellt.
Vergleich von Pestizidrückständen in Lebensmitteln 2024 aus der Schweiz mit importierten Waren aus Europa und aus fernen Ländern. Achtung: Die Probenahmen erfolgen risikobasiert und widerspiegeln daher nicht repräsentativ die Marktsituation. Quelle: Kantonales Labor Zürich

Wie auch in den letzten Jahren führten die Untersuchungen bei Lebensmitteln, die ausserhalb von Europa produziert wurden, zu einer etwa 10-fach höheren Beanstandungsquote. Von den 495 Proben entsprachen 90 (18 %) nicht den gesetzlichen Anforderungen. In 19 der Fälle (3.8 %) erwiesen sich die festgestellten Rückstände als schwerwiegend. Die Produkte waren mit in der Schweiz nicht mehr zugelassenen, stark giftigen Pestiziden belastet. Da bei diesen Produkten beim Verzehr ein Gesundheitsrisiko bestand, mussten sie umgehend vom Markt genommen werden. Hauptsächlich waren Lebensmittel wie Gemüse und Früchte, Reis oder Gewürze aus Asien betroffen, aber auch eine Probe Kichererbsen aus Südamerika.

Auch Bioprodukte wurden 2024 untersucht. Von den 146 Proben entsprachen sechs nicht den Anforderungen für Bioprodukte. Dabei handelte es sich um eine Probe von Schweizer Johannisbeeren, sowie Trauben, Erdbeeren und Spinat aus der EU sowie Macadamianüssen und Roibuschtee aus Afrika.

Um die Belastung mit Pestiziden zu verringern, können Verbraucherinnen und Verbraucher lokale, saisonale Lebensmittel oder Bioprodukte bevorzugen. Zudem minimiert eine abwechslungsreiche Ernährung aus verschiedenen Quellen das Risiko durch Pestizidrückstände.

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