Listeria monocytogenes in heiss und kalt geräucherten Fischen

Geräucherter Fisch gilt als Delikatesse – doch was viele nicht wissen: Er kann mit Listeria monocytogenes belastet sein, einem Bakterium, das zu schweren Infektionen führen kann. Das Kantonale Labor Zürich untersucht deshalb regelmässig geräucherte Fischprodukte auf Listeria monocytogenes und klärt Verbraucher auf, worauf beim Umgang mit solchen Produkten zu achten ist.

Listeria monocytogenes (L. monocytogenes) ist ein krankheiterregendes Bakterium, das in der Umwelt weit verbreitet ist und über Lebensmittel in den menschlichen Körper gelangen kann. Während es bei den meisten Menschen keine Beschwerden verursacht, stellt es für bestimmte Risikogruppen – insbesondere ältere Menschen, Schwangere und Personen mit geschwächtem Immunsystem – ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Bei ihnen kann es bis zu 70 Tage nach der Aufnahme schwere, teils tödlich verlaufende Infektionen auslösen. Geräucherte Fischprodukte stehen immer wieder im Zusammenhang mit Kontaminationen durch L. monocytogenes. Dieses Bakterium kommt natürlicherweise auf Fischen vor. Da kalt geräucherte Fische nicht erhitzt werden und Rauch die Keime nicht abtötet, können sie auf diesen Produkten überleben. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass L. monocytogenes während der Verarbeitung auf die Produkte übertragen werden. Die Produktionsbedingungen von geräucherten Fischen erlauben es Listerien auf feuchten Oberflächen zu überleben und von dort aus die geräucherten Fischprodukte zu kontaminieren. Durch die hohe Feuchtigkeit und den geringen Salzgehalt von geräucherten Fischprodukten können sich Listerien je nach Rezeptur sogar auf diesen Produkten vermehren, insbesondere wenn die Kühlkette und maximale Lagerdauer nicht eingehalten werden.

Drei verschiedene Arten Räucherfisch auf einem weissen Teller, dekoriert mit Dillzweigen und Zitronenscheiben.
Listerien sind mikroskopisch klein. Ob Fischprodukte damit belastet sind, lässt sich von Auge nicht erkennen. Quelle: Kantonales Labor Zürich, Mirjam Widmer

Deshalb untersucht das Kantonale Labor Zürich diese Produkte regelmässig im Rahmen ihrer risikobasierten Probenahmen. Im Januar 2025 wurden beispielswiese 15 verschiedene kalt und heiss geräucherte Fischprodukte aus dem Detailhandel im Labor auf L. monocytogenes sowie andere Bakterien untersucht. In zwei Proben wurde L. monocytogenes nachgewiesen, jedoch in Mengen unterhalb des gesetzlichen Grenzwerts. Die betroffenen Detailhändler wurden umgehend aufgefordert, die Ursachen abzuklären und ihre Lieferanten zu informieren. Die mikrobiologischen Tests zur Beurteilung der allgemeinen Hygiene zeigten keine Abweichungen von den gesetzlichen Vorgaben.

Wie können Konsumierende eine Infektion mit L. monocytogenes vorbeugen?

  • Schnell verbrauchen: Listerien sind mit blossem Auge nicht erkennbar – das bedeutet, dass selbst ein optisch einwandfreies und frisch riechendes Produkt belastet sein kann. Produkte sollten deshalb spätestens bis zum angegebenen Verbrauchsdatum gegessen werden.
  • Kühlkette einhalten: Geräucherte Fischprodukte sollten immer bei der empfohlenen Temperatur im Kühlschrank aufbewahrt werden. Listerien können zwar bei Kühlschranktemperaturen langsam wachsen, die Vermehrung erfolgt jedoch umso schneller, je wärmer die Lagerung ist.
  • Kühlunterbrüche minimieren: Die Zeit, in der das Produkt z. B. beim Einkaufen oder Servieren ungekühlt bleibt, sollte so kurz wie möglich sein.

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