Die Zürcher Wirtschaft zeigt Stehvermögen

Die Zürcher Wirtschaft spürt den internationalen Konjunkturabschwung. Vor allem exportabhängige Industrieunternehmen leiden unter der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland, wie das neuste Zürcher Wirtschaftsmonitoring zeigt. Dennoch dürfte die Zürcher Wirtschaft 2024 ein positives Wachstum verzeichnen. Der Arbeitsmarkt zeigt sich nach wie vor robust.

Aufholeffekte zu Ende

Die Dynamik auf dem Zürcher Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten abgeschwächt. Das zeigt das neuste Zürcher Wirtschaftsmonitoring der Fachstelle Wirtschaftspolitik im Amt für Wirtschaft des Kantons Zürich. Das Wirtschaftsmonitoring bietet vierteljährlich vertiefte volkswirtschaftliche Analysen zum Wirtschaftsstandort Zürich.

Unabhängig von saisonalen Effekten deuten manche Wirtschaftsindikatoren darauf hin, dass die Aufholeffekte nach der Corona-Pandemie ein Ende gefunden haben. Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich liegt im langjährigen Vergleich nach wie vor tief, kletterte aber erstmals seit eineinhalb Jahren wieder über die Schwelle von 2 Prozent. Die Zahl der offenen Stellen hat zwischen September 2023 und Februar 2024 um 7% abgenommen. Auch das Verhältnis der offenen Stellen gegenüber den Stellensuchenden hat seit dem vierten Quartal 2023 abgenommen, es gibt nun wieder mehr Stellensuchende als offene Stellen.

Einzelne Branchen spüren den Konjunkturabschwung besonders, namentlich die stark von den Exporten abhängigen Industrieunternehmen. In Deutschland etwa, einem der wichtigsten Handelspartner, ist die Nachfrage regelrecht eingebrochen. Auch der erstarkte Franken wirkte sich nachteilig aus.

Inländischer Konsum stabilisiert

Trotzdem dürfte die Zürcher Wirtschaft 2024 ein positives, wenn auch tiefes Wachstum verzeichnen. Der Zürcher Wirtschaft kommt zugute, dass der Anteil der stark exportabhängigen Branchen im Vergleich zur Gesamtwirtschaft geringer ist. Ein stabilisierender Pfeiler in Zeiten von verhaltenen Exportaussichten ist zudem der inländische Konsum. Die Zürcherinnen und Zürcher dürften konsumfreudig bleiben, solange der Arbeitsmarkt robust ist und die Inflation tief bleibt. Und davon darf ausgegangen werden: Die Zürcher Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage nach wie vor als gut ein, in den meisten Branchen rechnen mehr Unternehmen in den nächsten Monaten mit einem Stellenaufbau als mit einem Stellenabbau. Der Mangel an Arbeitskräften dürfte aus demografischen Gründen zudem eine Herausforderung für die Zürcher Wirtschaft bleiben – weshalb weiterhin von einer verhältnismässig tiefen Arbeitslosigkeit ausgegangen werden kann.

Wichtiger Tourismus

Stabilisierend für die Zürcher Wirtschaft wirkt auch der Tourismus. Das Hotelgewerbe hat die Coronakrise definitiv überwunden und verzeichnete 2023 so viele Hotelübernachtungen wie seit 30 Jahren nicht mehr. Die internationalen Touristinnen und Touristen wissen die Destination Zürich wieder zu schätzen. Davon profitieren auch weitere Branchen, etwa der Personenverkehr, die Gastronomie, die Kultur oder der Detailhandel.

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