Pilzkontrollen im Kanton Zürich 2023

Im Kanton Zürich besteht für die Gemeinden eine Pflicht, ihren Einwohnern und Einwohnerinnen die Möglichkeit zur Kontrolle privat gesammelter Pilze anzubieten. Das Kantonale Labor Zürich überprüft jährlich die Einhaltung dieser Vorschrift und sammelt die statistischen Daten der Kontrollstellen.

Den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kantons Zürich stehen 31 Pilzkontrollstellen zur Verfügung, wovon sich drei grenznah in Nachbarkantonen befinden.
Die Adressen und Öffnungszeiten dieser Kontrollstellen sowie weitere nützliche Informationen rund ums Pilze sammeln sind auf der Internet-Seite der VAPKO, der Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane, zu finden: www.vapko.ch.

Insgesamt wurden im Jahr 2023 rund 3’600 Pilzkontrollscheine erstellt, das sind weniger als halb so viele wie im Vorjahr (8’600). Entsprechend waren auch die Mengen der als essbar beurteilten Pilze deutlich geringer. In 540 der 3’600 registrierten Kontrollen wurden giftige Pilze aussortiert, wobei etwa 6kg tödlich giftige Pilze festgestellt wurden. Im Vorjahr 2022 waren es allerdings fast doppelt so viele gewesen. Bei den aussortierten Giftpilzen fielen mengenmässig vor allem wärmeliebende Röhrlingsarten wie der Satansröhrling, Bitterröhrlinge und Schönfussröhrlinge auf.

Das Foto zeigt einen Pilz namens Schleiereule. Er hat einen braunen Hut und einen weissen Stiel.
Die Schleiereule (Cortinarius praestans) zählt zwar vielerorts zu den Speisepilzen, aufgrund ihres unregelmässigen Vorkommens gilt sie jedoch an den meisten Standorten als schützenswert. Quelle: Kantonales Labor Zürich, Conny Egger.

Die eher bescheidene Menge an Sammelgut ist dem Witterungsverlauf zuzuschreiben. Nachdem im Juli örtlich qualitativ gute Funde an Steinpilzen registriert wurden, folgte im August eine heisse Trockenperiode, die dem Wachstum der Pilze nicht förderlich war. Die Niederschläge und milde Witterung im Spätsommer und Herbst bewirkten dann keine wesentliche Wende mehr.

Erstaunlich war jedoch der Umstand, dass bei tox info suisse trotz des unterdurchschnittlichen Pilzvorkommens im Jahr 2023 nahezu gleich viele Anfragen betreffend Pilze wie im Vorjahr erfasst wurden. Häufig beziehen sich solche Fälle auf sogenannte «Rasenpilze», die mitunter von Kleinkindern in unbeobachteten Momenten aufgenommen werden können. Auch die Pilzkontrolleure und Pilzkontrollerinnen in den Kontrollstellen wissen von solchen Fällen zu berichten.
 

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