Hartnäckiger Anteil schlechter Frittieröle

Frittieren ist eine beliebte Zubereitungsart für schmackhafte Speisen. Das verwendete Frittieröl kann aber durch Sauerstoff und die starke Hitzeeinwirkung oxidiert und zersetzt werden. Die Kontrollen des Kantonalen Labors zeigen, dass die Zahl schlechter Frittieröle in Verpflegungsbetrieben auf tiefem Niveau stabil bleibt.

Heiss und fettig schmeckt! Das Aroma und die Knusprigkeit von richtig ausgebackenen Pommes Frites, panierten Schnitzeln, Berlinern etc. ist unvergleichlich. Das verwendete Frittieröl leidet aber unter den harschen Bedingungen in der Fritteuse. Hitze, Licht und Sauerstoff aus der Luft zersetzen die Fettstoffe, es entstehen Oxidations- und Polymerisationsprodukte, die sogenannten polaren Anteile. Das verdorbene Frittieröl geht auch in das Frittiergut über und wird mit diesem mitgegessen. Die Zersetzungsprodukte sind schwer verdaulich und belasten den menschlichen Organismus. Derart geschädigte Erzeugnisse sind für den Verzehr durch den Menschen ungeeignet. Daher wurde für die polaren Anteile in Frittieröl eine Obergrenze von maximal 27 % festgelegt.

Sowohl für den professionellen Gebrauch in der Gastronomie als auch für den Privathaushalt lohnt es sich, die von der Industrie speziell für den Einsatz zum Frittieren angebotenen Produkte einzusetzen. Solche Frittieröle sind um einiges stabiler als Pflanzenöle mit vielen ungesättigten Fettsäuren für die kalte Küche. Bei einer unsachgemässen und zu langen Verwendung kann es aber auch bei spezifisch für hohe Temperaturen ausgelegtem Frittieröl zur Bildung von polaren Anteilen kommen. Deshalb ist es wichtig, dass das Frittieröl nach Arbeitsschluss filtriert und in regelmässigen Abständen gewechselt wird. Das Kantonale Labor hat dazu ein Merkblatt mit Empfehlungen zum korrekten Frittieren und Hinweisen zur Beurteilung des Frittieröls publiziert.

Ausschnitt des Merkblattes zum korrekten Frittieren
Merkblatt "Empfehlungen zum korrekten Frittieren" Quelle: Kantonales Labor Zürich, Mirjam Widmer

Als Gast in einem Verpflegungsbetrieb schlechtes Frittieröl zu erkennen, ist nicht einfach. Wie immer gilt es, den allgemeinen Zustand des Lokals kritisch einzuschätzen. Altes und schlechtes Frittieröl macht sich über das übliche Mass hinaus geruchlich bemerkbar.

Als Lebensmittelkontrollbehörde hat das Kantonale Labor indes mehr und bessere Möglichkeiten. Mit einfachen Handmessgeräten wird vor Ort in jedem Restaurant und Takeaway, in Kantinen und anderen Gastronomielokalen die Qualität des Frittieröls überprüft. Solche Handmessgeräte stehen auch den Gastronomen zur Verfügung. Damit wäre es ein Leichtes, mit eigenen Messungen die Qualität des Öles in den Fritteusen zu kontrollieren.
Im Jahr 2023 wurden in 1937 Betrieben insgesamt 3247 Fritteusen kontrolliert. Verdächtige Frittieröle mit mehr als 27 % polaren Anteilen wurden einerseits an Ort und Stelle direkt entsorgt, zusätzlich aber auch für genauere Abklärungen ins Labor gebracht. Schliesslich stellten sich 71 Proben als nicht mehr akzeptabel heraus und wurden beanstandet. Die Beanstandungsquote lag mit 2.2 % stabil im Bereich wie in den letzten Jahren (2021: 2.3 %, 2022: 2.1 %). Um den Gastronomen ihr fehlbares Verhalten mit mehr Nachdruck aufzuzeigen und auf eine Verbesserung hinzuarbeiten, wurde in 22 Fällen mit besonders schlechtem Frittieröl eine Strafanzeige eingereicht.
 

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