Der Unterschied zwischen Blackouts und geplanten Stromabschaltungen in einer Energiemangellage
Mitteilung 16.01.2023
In der aktuellen Diskussion um eine mögliche Energieknappheit in diesem Winter fallen häufig die Begriffe «Blackout» und «Strommangellage» - und oft werden sie verwechselt und nicht korrekt verwendet. Doch ein Blackout und geplante, «rollierende» Stromabschaltungen während einer Energiemangellage sind nicht das gleiche. Worin sie sich unterscheiden und wie sich Gemeinden und Unternehmen vorbereiten können, erfahren Sie hier.
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Die meisten von uns haben schon erlebt, dass plötzlich das Licht ausgeht und kein Strom mehr da ist. Ist ein solcher Stromausfall unerwartet und betrifft eine grosse Anzahl von Personen über mehrere Stunden, spricht man auch von einem «Blackout.»
In der Regel ist bei einem Blackout genug Strom vorhanden, doch wurde die technische Infrastruktur gestört oder beschädigt, sodass die Energie nicht mehr zu den Konsumentinnen und Konsumenten gelangt. Die plötzliche Unterbrechung der Energieversorgung kann viele Ursachen haben. Diese reichen von Naturereignissen (Blitz, Sturm, Frost, Erdbeben, Überschwemmungen) über menschliches Versagen (im Betrieb, bei Bau- oder Unterhaltsarbeiten), böswilliges Verhalten (Sabotage, Terroranschläge, Cyberangriffe), technische Defekte (Materialversagen, Softwarefehler) bis hin zu Netzinstabilitäten aufgrund fehlerhafter Lastprognosen, Kraftwerksausfällen oder einer Strommangellage.
Bei einer Strommangellage hingegen geht es um die Strommenge, die durch ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage verknappt wurde. Eine Strommangellage tritt nicht plötzlich auf, sondern ist vorhersehbar. Im Zusammenhang mit einer Mangellage kann es zu Stromunterbrüchen kommen, z. B. als Folge von angekündigten Netzabschaltungen, der letzten Bewirtschaftungsmassnahme, die dem Bund bei einer Energiekrise zur Verfügung steht.
Gute Vorbereitung ist entscheidend
Die Energieversorger im Kanton Zürich sind gut vorbereitet: Ihre Systeme sind mehrfach redundant ausgelegt, das heisst, sicherheitstechnisch relevante Komponenten sind mehrfach parallel vorhanden, sodass beim Ausfall einer Komponente die anderen einen störungsfreien Betrieb aufrechterhalten. Zudem sind zahlreiche weitere Sicherungsmechanismen im Einsatz, die selbst bei grösseren Störungsereignissen einen völligen Zusammenbruch des Übertragungsnetzes verhindern sollen.
Ein Restrisiko bleibt aber bestehen, denn keine Gemeinde, kein Kanton und kein Land kann sich vollständig vor einem Blackout schützen. Jedoch kann eine gute Vorbereitung die Auswirkungen eines plötzlichen Stromausfalls und einer länger andauernden stromlosen Situation abfedern.
Vorbereitung auf einen Stromunterbruch
Fällt der Strom aus, ist die richtige Vorbereitung entscheidend. Das sind die wichtigsten Voraussetzungen für
Gemeinden/Behörden
- Ein etablierter, handlungsfähiger Krisenstab (Gemeindeführungsorganisation, GFO)
- Konkrete, aktualisierte Notfallkonzepte
- Rasch verfügbare Notfalltreffpunkte für die Bevölkerung
- Zugang zu Notstromaggregaten für kritische Infrastrukturen (im eigenen Besitz oder vertraglich gesichert)
- Sicherheit in der Ausführung der Notfallplanung durch regelmässige Übungen
Unternehmen
- Geschäftsprozesse im Rahmen des betrieblichen Kontinuitätsmanagements (Business Continuity Management) kennen
- Schutzziele/Geschäftsaktivitäten definieren, die bei Stromausfall weiterlaufen müssen
- Zugang zu Notstromaggregaten für kritische Bereiche im Unternehmen (im eigenen Besitz oder vertraglich gesichert)
- Gebrauchsfertige Konzepte für die Information von Mitarbeitenden und Kunden
- Regelmässiges Aktualisieren und Testen der Notfallmassnahmen