An Wahl- und Abstimmungssonntagen ist vom Leeren der Urne bis zur Bekanntgabe des Schlussresultats die Arbeit vieler Menschen gefragt. Über tausend Wahlbüromitglieder sowie Helferinnen und Helfer zählen in den Zürcher Gemeinden und Städten die Stimmen. Die Gemeindewahlbüros übermitteln die kommunalen Ergebnisse über eine Software dem Statistischen Amt. Was dort mit ihnen geschieht, erklären Data Scientist Thomas Lo Russo und Politologe Simon Graf.

In seiner Rolle als kantonales Wahl- und Abstimmungsbüro überprüft das Statistische Amt, ob die übermittelten Gemeindeergebnisse plausibel sind. Denn wo Menschen beteiligt sind und manuelle Prozesse stattfinden, können sich Fehler einschleichen, beispielsweise Eingabefehler bei der Übermittlung.

Zur Plausibilisierung der Gemeindeergebnisse kommt die sogenannte «PlausiApp» zum Einsatz, eine Applikation, die auf Machine Learning und statistischen Verfahren basiert. Sie vergleicht neu übermittelte Resultate mit bereits vorliegenden Ergebnissen aus anderen Gemeinden. Aber auch das Stimmverhalten der Gemeinden in der Vergangenheit spielt eine wichtige Rolle. Weicht zum Beispiel der Anteil der Stimmabgaben an der Urne in einer Gemeinde stark vom Anteil bei früheren Abstimmungsterminen ab, leuchtet ein «Warnlämpchen» auf.

So hilft die Applikation den Mitarbeitenden des Statistischen Amts, die Gemeindeergebnisse systematisch und automatisiert zu prüfen und statistisch auffällige oder unstimmige Werte festzustellen. In solchen Fällen nimmt das Statistische Amt Kontakt mit der betroffenen Gemeinde auf, um die Ergebnisse zu bestätigen oder zu bereinigen.

Der Podcast «Statistisch gesehen» erscheint monatlich und dauert jeweils eine gute Viertelstunde. Er ist auf den gängigen Podcast-Apps zu finden sowie unter folgendem Link.

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