Gewürze aus dem Ethno-Shop: Nicht alle überzeugen

Das Kantonale Labor hat 32 Gewürz-Proben aus Ethno-Shops untersucht. Solche Waren sind nicht nur sehr aromatisch, sondern können auch gefälscht oder mit Schimmel-pilzgiften belastet sein. Bei zu hoher Belastung stellen solche Waren ein Risiko für unsere Gesundheit dar und müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Aus diesem Grund wurden 5 Proben in der ganzen Schweiz zurückgerufen.

Wer liebt sie nicht, diese scharfen, würzigen und exotischen Gewürze aus fernen Ländern? Gerichte aus dem asiatischen, orientalischen oder afrikanischen Raum erfreuen sich grosser Beliebtheit. Dabei sind Chili, Paprika, Ingwer, Kurkuma oder Pfeffer wichtige Zutaten, welche auch von zahlreichen Ethno-Shops angeboten werden. Ethno-Shops sind kleinere Supermärkte, die sich auf Produkte aus bestimmten Ländern bzw. Regionen spezialisiert haben, z.B. aus der Türkei, Asien oder dem Balkan.
Gewürze können aber auch ihre Schattenseiten haben. Einerseits sind sie Risikoprodukte für eine Belastung mit Schimmelpilzgiften, sogenannten Mykotoxinen. Diese Stoffe sind derart giftig, dass sie ein Risiko für die Gesundheit darstellen. Es wurden deshalb Höchstgehalte in Lebensmitteln festgelegt, die nicht überschritten werden dürfen. Waren mit zu hohen Belastungen müssen aus dem Verkehr gezogen werden. Gewürze stammen aus Regionen, wo aus klimatischen und hygienischen Gründen mit einer Belastung durch Mykotoxine zu rechnen ist. Andererseits sind Gewürze kostbar, weshalb sie manchmal mit billigen Materialien wie z.B. Getreidemehl vermischt werden. Solche Verfälschungen täuschen die Kundschaft und sind natürlich verboten. Sie bergen zudem die Gefahr von versteckten Allergenen. Beiden Mängeln ist gemeinsam, dass man sie von Auge nicht erkennen kann.
Das Kantonale Labor hat 32 reinsortige Gewürze aus Ethno-Shops erhoben und auf Mykotoxine und Verfälschungen untersucht. Unsere Analysen haben gezeigt, dass 5 Proben eine zu starke Belastung mit Aflatoxinen oder Ochratoxin A aufwiesen, so dass sie in der ganzen Schweiz zurückgerufen werden mussten. Davon betroffen waren Chili, Paprika, Kurkuma und Muskat, welche aus der Türkei, Indien und Serbien stammten. Zudem gab es bei drei Proben (2 Pfeffer, 1 Ingwer) Anzeichen, dass neben dem eigentlichen Gewürz auch Fremdbestandteile enthalten sind. Dies deutet darauf hin, dass die Ware minderwertig ist, beziehungsweise gestreckt wurde.
Die verantwortlichen Betriebe wurden nicht nur aufgefordert, die belasteten Waren aus dem Verkehr zu ziehen, sondern auch die Ursachen abzuklären und Massnahmen zu ergreifen, dass ihre Waren in Zukunft den Anforderungen entsprechen. Das Kantonale Labor wird auch weiterhin regelmässig und risikobasiert Kontrollen durchführen. Dabei werden die Betriebe eng begleitet, damit sie ihre Selbstkontrolle verbessern.
Anhand dieser Ergebnisse kann nicht auf Gewürze von anderen Anbietern wie z.B. den Grossverteilern geschlossen werden. Die Erfahrung zeigt aber, dass Gewürze Risikoprodukte für eine Belastung mit Mykotoxinen sind. Je besser die Selbstkontrolle eines Anbieters funktioniert, desto seltener sollten aber kritische Belastungen oder gar Rückrufe bei seinen Waren vorkommen. Als Konsument kann man sich insofern schützen, indem man die Rückrufe beachtet, welche das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen auf seiner Homepage fortlaufend veröffentlicht und welche auch in den betroffenen Läden ausgehängt werden müssen. Als weitere Informationsquelle kann die RecallSwiss App genutzt werden, wo diese Fälle ebenfalls aufgelistet werden. Das Kantonale Labor wird weiterhin kontrollieren, damit Gewürze aus allen Verkaufskanälen sorgenfrei in der Küche verwendet werden können.
 

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Icon der RecallSwiss App des BLV Quelle: www.blv.admin.ch

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