«Pause ist kein Fach, oder?»
Schulblatt 08.12.2023
Im Interview spricht Regisseur und Schauspieler, David Constantin, über seine Erinnerungen an die Schulzeit und was er in der Schule fürs Leben gelernt hat.
Text: Jacqueline Olivier Foto: SRF/Dominic Steinmann
Welche Schulreise ist Ihnen speziell in Erinnerung und warum?
Da gibt es so viele schöne Erinnerungen. Ich weiss beispielsweise noch, dass die gemeinsame Hin- und Rückreise mit dem Bus für mich jeweils ein Highlight war. Wir durften im Bus immer ans Mikrofon und Witze erzählen. Das waren so lustige Busfahrten. Aber auch die Skilager mit Unterkunft im Luftschutzbunker in Leukerbad bleiben mir immer in Erinnerung.
Welche Lehrperson werden Sie nie vergessen?
Es ist eine Lehrperson, die mich und auch ein paar andere Schülerinnen und Schüler sehr schlecht behandelt hat. Sie hat mich sehr verunsichert und liess mich oft an mir zweifeln. Doch ich bin an dieser Lehrperson auch gewachsen und habe dadurch viel gelernt. Ich würde meinem früheren Ich gerne mehr Mut zusprechen.
Welches war Ihr liebstes Fach und weshalb?
Es waren die Fächer, in denen ich mich kreativ und gestalterisch ausdrücken konnte. Dazu gehörten vor allem Bildnerisches Gestalten, Musik oder Sport. Auch die Pause fand ich immer super. Aber das ist ja glaube ich immer noch kein Fach, oder? Auch Geschichten schreiben fand ich sehr spannend. Damals habe ich mich leider noch nicht so getraut, meine Kreativität in Geschichten und Texten auszuleben.
Was haben Sie in der Schule fürs Leben gelernt?
Dass ein Rückschlag auch was Gutes sein kann. Ich habe den Matura-Abschluss beim ersten Mal nicht bestanden – wäre aber schon für ein Medizin-Studium angemeldet gewesen. Etwas mehr Zeit und mehrere Umwege haben mich auf meinen richtigen Weg gebracht und ich habe angefangen, Filme zu machen.
Was hat Ihnen in der Schule gar nicht gefallen?
Die Prüfungen. Ich war immer einer der langsameren und habe mir zu viel Zeit für die einzelnen Aufgaben genommen. Gerade weil ich dabei auch immer wieder geträumt habe und mit meinen Gedanken abgeschweift bin, schaffte ich es praktisch nie, bei den Prüfungen zu den letzten Aufgaben durchzukommen. Eine Lehrperson in der Primar hat mir deshalb auch mal gesagt, ich dürfe dann den Schnellzug nicht verpassen, wenn ich nach Brig ins Gymnasium wolle. Das ist mir geblieben. Vielleicht werde ich diese Lehrperson dann mal mit meinem Ferrari besuchen.