Monitoring COVID-19 Effects Remote Hackathon

In der Covid-19-Pandemie stützen sich Politik, Behörden und Medien bei ihren Einschätzungen auf Daten. Diese Datengrundlage zu verbessern ist das Ziel des Projekts «Monitoring Covid-19 Effects». Das Statistische Amt arbeitet mit der Schweizer Opendata-Szene zusammen, um Daten aus dem Gesundheitssystem sowie aus Wirtschaft und Gesellschaft aufzubereiten und offen zur Verfügung zu stellen. In einem Hackathon haben die Beteiligten dafür mehrere Teilprojekte entwickelt.

Vor etwas mehr als einer Woche wurde vom Bundesrat beschlossen, dass die Schulen in der Schweiz geschlossen werden. Spätestens da war klar, dass die COVID-19-Pandemie sich auch in der Schweiz tiefgreifend auf das Zusammenleben und die Wirtschaft auswirken wird. Damit die Auswirkungen auf die Gesellschaft sichtbar gemacht und gleichzeitig der Politik Entscheidungsgrundlagen vermittelt werden können, braucht es Daten von authentischen, offiziellen Quellen.

Am 4. März war auf der Open-Data-Plattform der Schweiz noch kein einziger Datensatz zum Coronavirus oder zur COVID-19-Pandemie zu finden. Das Statistische Amt und seine Fach- und Koordinationsstelle OGD (Open Government Data) haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, eine für alle verfügbare Datengrundlage zu schaffen.

Zusammenarbeit mit der Opendata-Community

Die öffentliche Statistik ist darauf spezialisiert, qualitativ hochstehende, breit abgestützte und sehr verlässliche Indikatoren zur Verfügung zu stellen. Damit ermöglicht sie fundierte politische Entscheidungen. In der gegenwärtigen Lage kommen die klassischen Indikatorensysteme der öffentlichen Statistik jedoch an ihre Grenzen. Die Situation ist sehr dynamisch und ändert sich täglich oder sogar stündlich. Wichtig ist, dass die Beschäftigten im Gesundheitssystem und in der Grundversorgung nicht durch Erhebungen behelligt werden. Es braucht quasi Daten in Echtzeit aus dem Gesundheitssystem zu Fallzahlen und Spitalauslastung, zu Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Zusammenarbeit von öffentlicher Statistik und Opendata-Community ist gerade in Krisenzeiten eine grosse Chance, um möglichst rasch verlässliche Datengrundlagen bereitstellen zu können. Damit ein Blindflug vermieden werden kann, sind Politik, Verwaltung und auch Wirtschaft auf zeitnahe und hochwertige Informationen zur aktuellen Lage angewiesen.

Grosse Nachfrage nach aktuellen Daten

Am 5. März wurde auf opendata.swiss, der Opendata-Plattform des Bundes, der erste Datensatz zu COVID-19-Fallzahlen von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich veröffentlicht. Das grosse Echo aus der Opendata-Community hat uns gezeigt, wie gross das Bedürfnis nach Daten zur Krise in der Öffentlichkeit und in der Forschung ist.

Deshalb hat das Statistische Amt zum «Monitoring COVID-19 Effects Hackathon» aufgerufen. Von der Idee zur Umsetzung vergingen dank öffentlichen Plattformen und der Unterstützung von Datenspezialist Oleg Lavrovsky gerade mal zwei Stunden. Bereits am Dienstagabend (17.03.2020) wurde auf Twitter zur Teilnahme aufgerufen.

Innert kürzester Zeit und ohne weitere Werbung waren rund 50 Teilnehmer*innen daran, die dringend benötigten Datengrundlagen zur Bewältigung der Krise zu beschaffen und erste Indikatoren zu den Effekten zu analysieren. Selbstverständlich wurde der Hackathon vollständig virtuell durchgeführt, Social Distancing inbegriffen.

Auf der Webplattform des Hackathons wurden einzelne Aufgaben (Challenges) ausgeschrieben. Die Teilnehmer*innen konnten sich an einer oder mehreren Challenges beteiligen und Lösungen vorschlagen. Die Arbeit wurde fortgesetzt in offener Zusammenarbeit und unterstützt vom Verein Opendata.ch. Auf diversen Open-Source-Softwareplattformen haben Ausschreiber*innen und Teilnehmer*innen ihre Projekte danach weiterentwickelt.

Ansprechperson

Matthias Mazenauer

Stv. Amtschef

matthias.mazenauer@statistik.ji.zh.ch
+41 43 259 75 28

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