Elektroautos neuerdings gut unterwegs

Das Auto ist das wichtigste Verkehrsmittel der Zürcherinnen und Zürcher. Sie benutzen es für mehr als die Hälfte aller Kilometer, die sie täglich zurücklegen. Wer sich einen neuen Wagen kauft, entscheidet sich nach wie vor meist für einen Benzin- oder Dieselmotor als Antrieb. Aber Alternativen zum Verbrennungsmotor gewinnen an Bedeutung: 2019 waren erstmals mehr als zehn Prozent der Neuzulassungen ganz oder teilweise elektrisch unterwegs.

Ende September 2019 waren im Kanton Zürich 723'000 Personenwagen zugelassen. Damit kommen 476 Autos auf 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Dieser sogenannte Motorisierungsgrad war in den letzten Jahren rückläufig. Grund hierfür ist nicht etwa, dass die Zürcher Autoflotte kleiner würde, sondern einfach, dass die Zahl der Autos im Kanton langsamer wächst als jene der Menschen.

Regionale Unterschiede bei der Motorisierung

Regional zeigen sich grosse Unterschiede: Während der Motorisierungsgrad im ländlichen Raum laufend zunimmt, nimmt er in städtischen Gebieten ab. So ist er in der Stadt Zürich seit 2002 um 18 Prozent gesunken. Im Weinland hat er im selben Zeitraum hingegen um 8 Prozent zugelegt. Am höchsten ist der Motorisierungsgrad im Furttal mit 614 Autos pro 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner. Das sind beinahe doppelt so viele wie in der Stadt Zürich.

Motorisierungsgrad nach Regionen 2002–2019

Kanton Zürich, Anzahl Autos auf 1'000 Einwohnerinnen und Einwohner, indexiert (2002 = 100). Quelle: Strassenverkehrsamt Kanton Zürich, Motorfahrzeugstatistik.

Motorisierungsgrad nach Regionen

Dieselskandal drückt auf Absatz

Nach wie vor sind Autos mit Verbrennungsmotor die Regel: 96 Prozent der im Kanton Zürich zugelassenen Autos haben einen Benzin- oder Dieselmotor. Doch der Bestand der Benziner nimmt seit Anfang des Jahrhunderts laufend ab. Jener der dieselbetriebenen Autos hat sich ebenfalls stark verändert: Erst wurde der Diesel als verbrauchsarme Alternative zum Benziner gepriesen, worauf er einen Boom erlebte. Als dann gegen Ende 2015 die Softwaremanipulationen im Rahmen des Abgasskandals publik wurden, brach sein Absatz wieder ein.

Alternative Antriebe fahren aus der Nische

Im Gegensatz dazu hat sich der Bestand der Autos mit einem alternativen Antrieb in den letzten zehn Jahren fast verneunfacht. Der Bestand der Hybridwagen, bei denen sowohl ein konventioneller Verbrennungs- als auch ein Elektromotor unter der Haube stecken, ist derzeit rund dreimal höher als jener der reinen Elektroautos. Dies ist dadurch zu erklären, dass die Hybride sich früher auf dem Markt etabliert haben als die Stromer. Auch wenn die Alternativen zum klassischen Verbrenner nach wie vor nur einen kleinen Teil der Zürcher Autoflotte ausmachen, fallen sie bei den Neuzulassungen allmählich ins Gewicht: 2019 hatten fast 14 Prozent der neu in Verkehr gesetzten Autos einen alternativen Antrieb.

Tesla Model 3 ist Bestseller 2019

Mehr als zwei Drittel der neu zugelassenen Hybride im Kanton Zürich stammen von Toyota, Audi oder Mercedes-Benz. Die Hybridvariante des Toyota Yaris ist derzeit das Modell mit den meisten Neuzulassungen. Bei den reinen Elektroautos kommen rund zwei Drittel der Neuzulassungen aus den Häusern Tesla, BMW und Renault. Mit Abstand am beliebtesten ist dabei die Marke Tesla, die im Kanton Zürich mittlerweile knapp 3'000 Autos am Start hat. Rund 40 Prozent davon wurden allein 2019 neu zugelassen. Das Model 3 ist gar jenes Auto, das sich im vergangenen Jahr am besten verkaufte. Es liegt in der Verkaufsrangliste knapp vor dem Škoda Kodiaq, einem konventionell motorisierten SUV.

Autos nach Antriebsart 2002–2019

Kanton Zürich, Anzahl in Tausend. Quelle: Strassenverkehrsamt Kanton Zürich, Motorfahrzeugstatistik.

Verbrenner immer schwerer

Seit 2014 werden die Motorfahrzeugsteuern im Kanton Zürich unter anderem anhand des Hubraums und des Gesamtgewichts der Fahrzeuge bemessen. Dies scheint die Neukäuferinnen und Neukäufer bei der Wahl des Autos jedoch kaum zu beeinflussen, sofern sie sich überhaupt für ein Modell mit Benzin- oder Dieselmotor entscheiden. Das mittlere Gesamtgewicht der neu zugelassenen Verbrenner (exkl. Hybride) ist seit 2014 nämlich um 4 Prozent gestiegen, und der Hubraum ist im Schnitt stabil geblieben. Trotz des unveränderten Hubraums stieg die mittlere Motorleistung der Neuzulassungen in dieser Zeit um rund 25 Prozent. Den Autobauern gelingt es also, immer mehr PS aus einem Liter Hubraum herauszukitzeln.

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