eZürich ICT-Cluster Dialog – Zürich digital und innovativ

Diskussion am ICT-Cluster Dialog

Die Herausforderungen der fortschreitenden Digitalisierung für die Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung waren Thema des eZürich ICT-Cluster Dialogs vom 21. April 2016.

Die Frühlingsausgabe des eZürich ICT-Cluster Dialogs fand erstmals nördlich des Milchbucks statt, wie Daniel Leupi, Stadtrat und Vorsteher des Finanzdepartements, im Rahmen seiner Begrüssungsworte kurz festhielt: «Wir nähern uns jetzt auch geografisch dem Innovationspark», sagte er. Das eZürich-Kooperationsnetzwerk war bei Hewlett Packard (HP) in Dübendorf zu Gast, die seit 1959 Fuss in der Schweiz gefasst hat. «Der Austausch an diesen Cluster-Meetings wird geschätzt und ist wichtig», fuhr Stadtrat Leupi fort und wies gleich auf einen kommenden Höhepunkt des Jahres hin: die Informatiktage 2016. Daniel Leupi zeigte sich sichtlich erfreut über die Tatsache, dass 70 Unternehmen an diesem Anlass teilnehmen, der für die Branche von grosser Bedeutung sei.

Umwälzungen

Adrian Müller, Chef von HP Schweiz, machte in seiner Begrüssung deutlich, wie schnell der Wandel in Zeiten der Digitalisierung fortschreitet, und erinnerte an die Gründung des Pionierunternehmens Hewlett-Packard: «Noch heute steht die Garage in Palo Alto, wo damals Bill Hewlett und David Packard die Firma mit einem Startkapital von 538 Dollar gründeten.» Der Begriff «garage company» gehe auf diese Geschichte zurück, die 1939 ihren Anfang nahm. Doch nicht bloss Historischem wandte sich Adrian Müller zu, sondern er zeigte vielmehr eine Besonderheit des aktuellen Marktes auf: «Früher frassen grosse Firmen die kleinen, heute können durchaus kleine Unternehmen grosse in Bedrängnis bringen, wie das Beispiel Uber im Taxiwesen zeigt.»

Solche disruptiven Umwälzungen waren auch Thema der Einleitung zur Industrie 2025 von Christian Grasser, Geschäftsführer der Asut, des Schweizerischen Verbands der Telekommunikation. Er sieht die Chancen für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz auf dem digitalen Werkplatz gewahrt und meint zugleich: «Vernetzung und Digitalisierung stellen grosse Herausforderungen dar, insbesondere für etablierte Firmen.» Dass über diese Chancen und Risiken aufgeklärt werden muss, ging denn auch aus der angeregten Diskussion im Workshop hervor.

Sensibilisierung

Aufklärung tut auch Not in Zusammenhang mit dem Image von ICT-Berufen. «Nerdhaft», «verstaubt» sei es und damit auch nicht attraktiv für Frauen, hielt die Workshop-Gruppe zum Thema «Mehr Frauen in der Tech-Branche» fest. Es ginge weniger darum, Frauen zu fördern, fanden insbesondere die Herren, sondern um bessere Rahmenbedingungen für Frauen. Dazu sei eine Sensibilisierung nötig, die sich grundsätzlich mit dem Verhältnis Männer, Frauen, Familie und Arbeit auseinandersetzt.

Smart Cities

Als genderneutral lässt sich das Projekt Urban Hive bezeichnen. «Urban Hive ist eine Gruppe von ‹Best in Class›-Unternehmen aus verschiedensten Branchen, die das Thema Smart Cities in der Schweiz vorantreiben und nachhaltige Modelle für das Leben von Morgen in Städten und Regionen schaffen wollen», fasst Philipp Müller, Leiter Public Sector von Cisco Switzerland, zusammen.

Der Konzern kann auf zehn Jahre Erfahrung zurückblicken, wie ICT in die Städte integriert wird. Zentral ist dabei die Frage: Welche Digitalisierung ergibt Sinn? So hat sich zum Beispiel die Einführung eines Bürgerkiosks, einer Dienstleistung der öffentlichen Hand, als eine Möglichkeit erwiesen, mit Randgruppen in Kontakt zu treten. Mit solchen Automaten können unter anderem Handys aufgeladen oder das Internet genutzt werden. «In Spitälern können Dolmetscherdienste über einen Videodolmetscher angeboten werden, die im Minutentakt verrechnet werden», ergänzt Philipp Müller ein weiteres Anwendungsbeispiel.

Lehrplan 21

Noch fern von der Anwendung, sondern vielmehr in der Vernehmlassung befindet sich der Lehrplan 21. Im September 2016 wird diese abgeschlossen sein. Bis dahin sollen konkrete Schritte realisiert werden, die eine Unterstützung von ICT-Themen im schulischen Kontext durch die Wirtschaft vorsehen. So lautet die Absicht der Diskussionsrunde zum Thema Nachwuchs. Vorgesehen ist, eine Interessengruppe mit Vertretern aus verschiedensten Wirtschaftssektoren zu bilden und an einer schweizweiten Umsetzung eines Förderungskonzepts zu arbeiten.

Digital Festival

Ebenfalls auf einen interdisziplinären Austausch setzt der Hack Zürich, der 2014 von Jonathan Isenring mitgegründet wurde. 500 Programmierer aus 30 verschiedenen Nationen nahmen am letzten Hackathon teil. Dieses Jahr wird der Kreis durch die Angliederung des Digital Festivals vom 15. bis 18. September vergrössert. Der Hack Zürich wird Teil dieses Events sein und im Technopark stattfinden, während Labs, Sessions und weitere Aktivitäten in der Umgebung des Kaufleuten über die Bühne gehen werden. «In Zürich ist man in gut 10 Minuten zu Fuss praktisch überall», sagt Manuel P. Nappo, Gründer des Center for Digital Business an der Hochschule für Wirtschaft Zürich, HWZ, und Mitgründer des Digital Festivals. «In welcher Metropole gibt es das? Zürich ist eine einmalige Stadt!» Mehr braucht man dieser Stelle nicht zu sagen.  

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