Zürcher Volksschulen starten mit Rekordzahlen ins neue Schuljahr

Die zusätzlichen Massnahmen gegen den Lehrpersonenmangel im Kanton Zürich zeigen Wirkung. Eine Woche vor Schuljahresbeginn 2022/23 sind bis auf wenige Ausnahmen alle Stellen für die 7980 Schulklassen der Volksschule besetzt.

Am kommenden Montag beginnt für eine Rekordzahl von über 157’500 Kindern und Jugendlichen an der öffentlichen Volksschule des Kantons Zürich das neue Schuljahr. 15’300 starten mit dem Eintritt in den Kindergarten ihre Schullaufbahn. Gleichzeitig waren noch nie so viele Lehrpersonen an der Volksschule beschäftigt. Wegen der steigenden Schülerzahlen mussten 134 zusätzliche Klassen eröffnet werden. Der Anstieg ist teilweise auf die Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine zurückzuführen.

Die Besetzung aller offenen Stellen in der Volksschule war dieses Jahr für die Schulen und Gemeinden besonders anspruchsvoll. Ende Juni waren noch über 450 Stellen ausgeschrieben, eine Woche vor Schulbeginn sind noch 6 Stellen offen.

Pensionierte, Studierende und Personen ohne Lehrdiplom als Ergänzung

In den Gemeinden sorgten alle Beteiligten mit grossem Einsatz für möglichst gute Lösungen. Sie konnten pensionierte Lehrkräfte weiter anstellen und ehemalige Lehrpersonen zum Wiedereinstieg motivieren. Einzelne Studierende der Pädagogischen Hochschule unterbrechen ihr Studium, um zu unterrichten. In Einzelfällen müssen zur Überbrückung Stellvertretungen eingesetzt, Pensen unter den bestehenden Lehrkräften aufgeteilt oder Kinder auf andere Klassen verteilt werden. Ebenso konnten die Schulen aufgrund des grossen Bedarfs auf Personen ohne Lehrdiplom zurückgreifen.

Eine vorläufige Auswertung noch unvollständiger Angaben zeigt, dass anteilsmässig wenige Lehrpersonen ohne Diplom zum Schuljahresbeginn unterrichten. Von den bereits gemeldeten gut 17'600 Anstellungen verfügen rund 330 Personen über kein Lehrdiplom. Diese arbeiten durchschnittlich mit einem Pensum von 45 Prozent.

Unterstützung beim Berufseinstieg und erleichterte Aufnahme zum Studium

Um die Unterrichtsqualität sicherzustellen, werden Personen ohne Lehrdiplom unterstützt. Die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) bietet mit Kompaktwochen und Coachings niederschwellige Einstiegshilfen an. Die Angebote sollen die Schulteams und Gemeinden entlasten. Während der Sommerferien haben bereits knapp 200 Personen eine Kompaktwoche besucht und sich dabei in die pädagogischen, rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen und Anforderungen der Volksschule im Kanton Zürich eingearbeitet.

Die Anstellungen von Lehrpersonen ohne Diplom sind auf ein Jahr befristet. Personen, die sich im Schuldienst bewähren, sollen eine langfristige Perspektive erhalten. Unter Anrechnung ihrer Vorleistungen sollen sie ein Studium an der PHZH ergreifen können, das zu einem interkantonal anerkannten Lehrdiplom führt. Die genauen Modalitäten der Anschlusslösung werden derzeit ausgearbeitet und sollen noch vor Ende Jahr feststehen.

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