Kantonaler Datenschutzbeauftragter lanciert erste interaktive Datenschutz App
Medienmitteilung 27.01.2014
Anlässlich des 8. Europäischen Datenschutztages stellte der Datenschutz-beauftragte des Kantons Zürich an einer Vernissage am Vorabend die neu entwickelte interaktive Datenschutz App vor. Die App, die als Android- und iOS-Version sowie kostenlos in den entsprechenden Stores erhältlich ist, bringt den Smartphone Nutzerinnen und Nutzern rasche und unkomplizierte Hilfestellungen für den Schutz ihrer Privatsphäre. Der Datenschutzbeauftragte, Bruno Baeriswyl, stellte zusammen mit Daniel Hodel, dem Vertreter der Entwicklerfirma bdh solutions, diese neue Dienstleistung vor. Das Ziel der App ist, den Datenschutz näher an die Bürgerinnen und Bürger und alle Nutzenden von elektronischen Geräten heranzubringen. Sie erhalten direkte Möglichkeiten, sich bei einem Datenbearbeiter über ihre persönlichen Daten zu erkundigen, oder zu testen, wie sicher ihre Passwörter sind.
Hilfestellung für mehr Datenschutz im Alltag
Die App informiert über die wichtigsten Rechte und beinhaltet konkrete Hilfestellungen für mehr Datenschutz im Alltag. Die Datenschutz App bietet sieben unterschiedliche Features an:
Auskunftsrecht: Die kurze Erklärung des Rechts, bei allen öffentlichen oder privaten Institutionen jederzeit Auskunft darüber zu verlangen, welche Daten über die eigene Person dort bearbeitet werden, wird durch die interaktive Funktion, ein Auskunftsgesuch direkt bei den datenbearbeitenden Stellen einreichen zu können, ergänzt. Damit können sich die Nutzenden mehr Transparenz darüber verschaffen, wer Personendaten über sie bearbeitet.
Passwort-Check: Der mit knapp 1›000 täglichen Abfragen äusserst populäre Passwort-Check auf der Website des Datenschutzbeauftragten, wird auf der App nun auch mobil angeboten. Die Überprüfung der Zeichenkombination erfolgt lokal und sicher auf dem Smartphone und ermöglicht eine Sofort-Analyse, ob ein bestimmtes Passwort stark oder schwach ist. Mit den Tipps zur Verbesserung der Passwort-Qualität sollen die noch immer weit verbreitete schwachen Passwörter reduziert werden, die oftmals den Missbrauch von Daten leicht ermöglichen.
Datenschutz-Reporter: Mit diesem direkten Draht zum Datenschutzbeauftragten können Userinnen und User ein konkretes Anliegen oder einen Vorfall, bei dem möglicherweise der Datenschutz nicht eingehalten oder die Privatsphäre bedroht wird, direkt und rund um die Uhr melden. Der Datenschutzbeauftragte wird entsprechend seinen Möglichkeiten eine Unterstützung anbieten. Das Reporter-Tool nützt die E-Mail-Funktion des Smartphones und umfasst auch die Möglichkeit, ein Foto, Video oder Dokument zu übermitteln.
Kontaktaufnahme mit Datenschutzbehörden: Die App bietet den Nutzenden die Möglichkeit, in direkten Kontakt zum Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich oder den jeweils zuständigen Behörden anderer Kantone, Städte oder des Bundes zu treten.
Informationen über Datenschutzrechte: Die App erklärt den Userinnen und Usern kurz und knapp, welche Rechte sie mit Zusammenhang mit der Bearbeitung von Daten besitzen.
Bibliothek: Die Funktion der Themen-Bibliothek ermöglicht den Nutzerinnen und Nutzern, diverse Fachbeiträge zu den Themen Informationssicherheit, Videoüberwachung, Polizei und Justiz, Personalwesen, Gesundheitswesen sowie Schule entweder direkt auf dem Smartphone zu lesen oder sich diese an ihre persönliche E-Mail-Adresse senden zu lassen.
Über uns: Die Rubrik enthält Informationen zu Aufgaben und Tätigkeitsgebiet des Datenschutzbeauftragten des Kantons Zürich sowie die Möglichkeit, eine E-Mail abzusetzen oder sich als Follower des Twitter-Accounts anzumelden.
Datenschutz in der digitalen Welt
Die Vernissage der App fand im Sphères in Zürich West mit einem zahlreich erschienenen und bunt gemischten Publikum statt. Ergänzend zur Präsentation der datenschutz.ch App referierte der Datenschutzbeauftragte, Bruno Baeriswyl, über die aktuellen Herausforderungen des Schutzes der Privatsphäre in der digitalen Welt. Die Enthüllungen von Edward Snowden im Zusammenhang mit der NSA haben gezeigt, dass in den letzten Jahren die Überwachungsmöglichkeiten fast lückenlos geworden sind. Verbindungsdaten und Inhaltsdaten von Telefonaten und Mails oder das Surfen im Internet wird systematisch ausgewertet. Aber nicht nur Geheimdienste sondern auch Internetfirmen und andere grosse Unternehmen werten Personendaten systematisch aus, ohne dass Bürgerinnen und Bürger wissen, was mit diesen geschieht. Allzu leicht tragen die Nutzerinnen und Nutzer mit ihrem bereitwilligen Weitergeben von persönlichen Informationen zu dieser Entwicklung bei. Die Datenschutz App will nicht zuletzt auch einen bewussteren Umgang mit den persönlichen Daten fördern und dem Schutz der Privatsphäre als Teil einer freiheitlichen Gesellschaft wieder vermehrt im Alltag Bedeutung zumessen.
Unter der Leitung von Michael Rüegg diskutierte das Publikum die aufgeworfenen Fragen, natürlich auch in den Online-Medien.
Die Live-Tweets aus der App-Vernissage sind auf Twitter unter folgendem Hashtag abrufbar: #dsbzhapp.
Hinweis
Diese Meldung ist vor 2018 erschienen. Gegenüber der ursprünglichen Fassung sind alle Bilder, Links und Downloads entfernt worden. Dies beim Wechsel zum neuen kantonalen Webauftritt 2020.
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