Novartis stiftet der Universität Zürich eine neue Professur

Die Universität Zürich errichtet die erste Schweizer Professur an einer Universitätsklinik, die sich der Grundlagenforschung von Magen-, Darm- und Lebererkrankungen widmet. Der Universitätsrat hat in seiner Sitzung vom 31. Januar 2005 die Professur bewilligt, die mit finanzieller Unterstützung von Novartis geschaffen wird. Sie schliesst eine grosse Forschungslücke, indem sie eine Brücke schlägt zwischen klinischer Forschung und Grundlagenforschung. Dadurch will Novartis zur Stärkung des Wissensstandortes Schweiz beitragen.

Novartis wird für die Dauer von zehn Jahren die «Professur für Gastroenterologie und Hepatologie, gestiftet von Novartis» finanzieren. Mit dieser Unterstützung soll der Professur das notwendige Gewicht verliehen werden, damit eine Forscherin oder ein Forscher mit höchster Qualifikation und internationaler Ausstrahlung an die Universität Zürich berufen werden kann. Die Infrastruktur und das notwendige Personal wird von der Universität Zürich zur Verfügung gestellt. Die Professur ist Teil der unter der Leitung von Prof. Michael Fried stehenden Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie im Departement für Innere Medizin des Universitätsspitals Zürich. Die universitäre Freiheit und Unabhängigkeit in Forschung, Lehre und Klinik sind durch Novartis ausdrücklich vertraglich zugesichert worden.

Novartis will mit diesem Engagement einen weiteren Beitrag zur Stärkung und Förderung des Wissenschaftsstandortes Schweiz leisten. Die Professur steht in starker fachlicher und organisatorischer Verbindung mit einer Klinik und folgt damit dem Konzept der Zusammenfügung von Klinik und Grundlagenforschung unter einem Dach. Diese Struktur ist für kompetente medizinische Wissenschaftler besonders attraktiv und auf diesem Gebiet in der Schweizer Universitätslandschaft einmalig, denn Forschung und Klinik stehen dadurch in ständigem wechselseitigen Austausch miteinander.

Die Professur ist zudem die erste ihrer Art in der Schweiz, die sich vornehmlich der Grundlagenforschung von Magen-, Darm- und Lebererkrankungen widmet, und der Bedarf auf diesem Gebiet ist gross. Mit diesem Lehrstuhl schliessen die Universität Zürich und Novartis gemeinsam eine Lücke und ergänzen die klinische Forschung, in der die Universität heute schon im europäischen Kontext eine Spitzenposition einnimmt.



Berufungen

Der Universitätsrat ernannte an seiner Sitzung vom 31. Januar 2005 Prof. Dr. Michael Wolf, geboren 1967, zum ordentlichen Professor für Ökonometrie und Angewandte Statistik. Prof. Wolf studierte von 1988 bis 1991 an der Universität Augsburg Mathematik. Anschliessend wechselte er an die «Stanford University», wo er 1995 das Studium mit dem «Master of Science in Statistics» und 1996 mit dem Ph.D. in «Statistics» abschloss. Von 1996 bis 1998 war Prof. Wolf «Adjunct Assistant Professor» am «Department of Statistics» der «University of California», Los Angeles. Im Jahre 1998 wurde er Assistenzprofessor am «Department of Statistics and Econometrics» der «Universidad Carlos III» in Madrid. 2001 wechselte er als Assistenzprofessor an die «Universidad Pompeu Fabra» in Barcelona. Seit 2004 ist Prof. Wolf dort als «Associate Professor» am «Department of Economics and Business» tätig.

Prof. Dr. med. Erich W. Russi, geboren 1947, wurde zum ordentlichen Professor für Pneumologie ernannt beziehungsweise befördert. Prof. Russi studierte in Zürich und Wien Medizin, schloss das Studium 1974 an der Universität Zürich mit dem Staatsexamen ab und wurde zum Dr. med. promoviert. Nach Tätigkeiten an verschiedenen Spitälern wechselte er 1981 an die «Division of Pulmonary Disease» des «Mount Sinai Medical Center» der «University of Miami», wo er bis 1983 als «Associate Medical Director» des «Respiratory Therapy Institute» arbeitete. 1983 erlangte Prof. Russi den Spezialarzttitel FMH für Pneumologie. Im gleichen Jahr wurde er als Oberarzt der Medizinischen Klinik des USZ gewählt. Im Jahre 1988 habilitierte er sich für das Fach Innere Medizin. Von 1990 bis 1999 war Prof. Russi Leiter des Druckkammerlabors (Tauchmedizin). Seit 1993 ist er ausserordentlicher Professor für Pneumologie an der Universität Zürich und Leiter der Abteilung Pneumologie am Departement Innere Medizin des USZ.

Prof. Dr. Manfred Reinecke, geboren 1944, wurde zum ordentlichen Professor für Anatomie ernannt beziehungsweise befördert. Prof. Reinecke studierte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Biologie und Mathematik, schloss 1970 und 1971 das Studium mit den Staatsexamen in Biologie und Mathematik ab und wurde 1975 zum Dr. rer. nat. promoviert. Von 1974 bis 1977 war er als wissenschaftlicher Angestellter im Fachbereich Biologie des Lehrstuhls für Physiologie an der Universität Konstanz tätig. Danach wechselte er als Hochschulassistent (C1) an das Anatomische Institut der Universität Heidelberg. 1983 habilitierte sich Prof. Reinecke an der Universität Heidelberg, wo er dann von 1984 bis 1988 Professor auf Zeit (C2) war. Anschliessend war er bis 1990 am «Karolinska Institute» des «Department of Tumorpathology» in Stockholm tätig, zunächst als «Visiting Scientist» und danach als Oberassistent der «Division of Endocrine Pathology». Seit 1990 ist Prof. Reinecke ausserordentlicher Professor für Anatomie und Leiter der Abteilung Neuroendokrinologie der Universität Zürich.

PD Dr. Fritjof Helmchen, geboren 1966, wurde zum ausserordentlichen Professor für Neurophysiologie ernannt. Prof. Helmchen studierte von 1987 bis 1993 an der Universität Heidelberg Physik und parallel dazu von 1989 bis1992 Humanmedizin. Von 1994 bis 1996 war er an der Abteilung Zellphysiologie am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung, Heidelberg, wo er eine Doktorarbeit verfasste. 1996 wurde Prof. Helmchen mit der Dissertation zum Thema «Ca2+-Dynamik bei Aktionspotentialen in Nervenendigungen und Dendriten des Zentralnervensystems» an der Georg-August-Universität zu Göttingen zum Dr. rer. nat. promoviert. In der Folge ging er als Postdoktorand an das «Biological Computation Research Department» der «Bell Laboratories, Lucent Technologies» in New Jersey. Seit dem Jahr 2000 ist Prof. Helmchen Arbeitsgruppenleiter in der Abteilung Zellphysiologie des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung. Im Juli 2004 wurde er an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg im Fach Physiologie habilitiert.

Prof. Dr. Isabelle Mansuy, geboren 1965, wurde zur ausserordentlichen Professorin für Molekulare und Kognitive Neurowissenschaften ernannt. Die Professur ist als Doppelprofessur mit der ETHZ vorgesehen. Prof. Mansuy studierte von 1986 bis 1989 an der «Ecole supérieure de Biotechnologie» sowie an der «Université Louis Pasteur» in Strasbourg. Danach folgte ein «Practical training» am «Molecular Biology Department» der «Ciba Research Laboratories» in Basel. Dabei erlangte sie den «Bachelor of Science» und den «Master of Science» in Biochemie, einen «Engineer Degree in Biotechnology» sowie ein Diplom in Molekular- und Zellbiologie. Anschliessend arbeitete Prof. Mansuy bis 1994 am Friedrich Miescher Institut, Basel, wo sie im Gebiet der Entwicklungs-Neurobiologie forschte und den Ph.D. erlangte. Von 1994 bis 1998 war sie «Postdoctoral fellow» am «Center for Neurobiology and Behavior» des «Howard Hughes Medical Center» der «Columbia University», New York. Seit 1998 ist Prof. Mansuy Assistenzprofessorin für Neurobiologie am Institut für Zellbiologie des Departements Biologie der ETH. Im Jahre 2002 war sie zudem als «Visiting Faculty» an der «Stanford University School of Medicine» in Palo Alto tätig.

Prof. Dr. Kim Baldridge, geboren 1960, wurde zur ausserordentlichen Professorin ad personam für Computergestützte Chemie ernannt. Nach Studien an der «Minot State University» in Minot ND, USA, erlangte Prof. Baldridge 1982 den B. Sc. in Mathematik und Chemie. 1985 erlangte sie an der «North Dakota State University» in Fargo den M.A. in Mathematik. 1988 folgte der Ph.D. in «Theoretical Chemistry». 1989 begann ihre Laufbahn am «San Diego Supercomputer Center», mit dem Prof. Baldridge bis heute als «Distinguished Scientist» verbunden ist. Von 1996 bis 2000 übte sie die Funktionen als «Principal Scientist» und «Senior Principal Scientist» aus. In den Jahren 1995 bis 2001 war sie zudem «Associate Project Scientist» und später «Associate Adjunct Professor» am Department of Chemistry der «University of California - San Diego». Im Jahr 2001 übernahm Prof. Baldridge am «San Diego Supercomputer Center» bis 2002 die Funktion eines «Associate Director, Integrative Bio Sciences». Seit 2000 ist sie «Deputy Director, NBCR» und seit 2002 «Director, Integrative Computational Science» an dieser Institution. 2001 wurde sie «Adjunct Professor» der «University of California - San Diego» und 2004 «Adjunct Professor» und «Distinguished Scientist» der «San Diego State University». Seit 2003 ist Prof. Baldridge nebenamtliche ausserordentliche Professorin für Computergestützte Chemie an der Universität Zürich.

Die Anstellung von Prof. Mansuy erfolgt per 1. Februar 2005, jene von Prof. Baldridge per 1. März. Prof. Reinecke, Prof. Russi und Prof. Wolf treten ihr Ordinariat ebenfalls am 1. März an, Prof. Helmchen schliesslich nimmt seine Tätigkeit per 1. Mai 2005 auf.


Weitere Ernennung
Prof. Dr. Paolo Vanini, geboren 1963, wurde zum Assistenzprofessor für Finance auf den 1. März 2005 ernannt.

(Medienmitteilung des Universitätsrates)

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