Bildungszentren: Verlängerung der Pilotphase bis 2006

Die Pilotphase der Bildungszentren im Kanton Zürich wird um drei Jahre verlängert. Dies hat der Bildungsrat beschlossen. Viele Massnahmen beginnen erst zu greifen und können Ende 2003 noch nicht abschliessend beurteilt werden.

Ziel der Bildungsdirektion ist, praktische Erfahrungen zu sammeln, wie Gymnasien, Berufsschulen, Berufswahlschulen und Schulen im Tertiärbereich zusammenarbeiten können, ohne jedoch ihre Kernaufgaben und Prägung aufzugeben. Die drei Pilotprojekte Bildungszentrum Zürcher Unterland in Bülach, das Bildungszentrum Zürichsee (Horgen/
Stäfa) und das Bildungszentrum Uster haben im Herbst 2001 offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Die Entwicklungsarbeiten laufen bereits seit 1999. Nach Abschluss der Versuchsphase soll anhand der fundierten Grundlagen entschieden werden, ob Bildungszentren auch in anderen Regionen eingeführt werden. Teil der Grundlagen ist ein Bildungskonzept, das vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt ausgearbeitet wird.

Zwei Schuljahre reichen aus Sicht der Projektleitung sowie der Schulen nicht als solide Entscheidungsgrundlage für den Aufbau von weiteren Bildungszentren aus. Der Bildungsrat hat deshalb beschlossen, die Pilotphase um drei Jahre zu verlängern, damit eben gestartete Aktivitäten weiterentwickelt und einzelne Teilprojekte abgeschlossen werden können. Insbesondere die Annäherung zwischen Berufsbildung und Gymnasium benötigt mehr Zeit.

Erste Zwischenergebnisse

Die Zusammenarbeit der Schulen in den Bildungszentren trägt bereits erste Früchte. Zum Beispiel in Form von koordinierten und gemeinsam vermarkteten Weiterbildungsangeboten der Schulen. Weiter schaffen schulübergreifende Projekte wie Sprachaufenthalte oder Wirtschaftswochen Austauschmöglichkeiten zwischen den Schülerinnen und Schülern verschiedener Stufen. Neue Ausbildungsangebote wie «Informatiker mit kaufmännischer BMS», das Profil «Wirtschaft und Recht» am Gymnasium in Uster und Bülach oder die neu gebildete KV-Abteilung der Berufsschule Bülach konnten rascher eingeführt werden, weil Synergien bei Infrastrukturen und Lehrpersonen entstanden. Erfreulich sind auch die Fortschritte im Bereich Qualitätsmanagement.

Zum Teil noch ungelöst sind Raumprobleme und Rechtsfragen zur längerfristigen Zusammenarbeit sowie personelle Ressourcen für die Zentrumsleitung. Eine Zwischenauswertung Ende Schuljahr 2002/3 wird zeigen, ob die Pilotzentren auf dem richtigen Weg sind. Bereits publiziert worden ist die Expertise von Prof. J. Oelkers mit dem Titel «Was und wie sollen Jugendliche im Jahr 2005 auf der Sekundarstufe II lernen?». Parallele Versuche und Bestrebungen in anderen Kantonen und Ländern zeigen, dass das Projekt »Bildungszentren” Pioniercharakter hat, im Einklang mit den generellen Entwicklungen im Bildungswesen ist und wichtige Erfahrungen bzw. Grundlagenwissen zur nachhaltigen Entwicklung der Sekundarstufe II generiert.

Erreicht werden sollen folgende Ziele:

  • Generalisierung: Bildungszentren führen kontinuierlich schul- und sektorübergreifende Lehrveranstaltungen durch. Ein Teil dieser Lehrveranstaltungen kann prüfungsrelevant sein.
  • Kooperation: Die an Bildungszentren beteiligten Organisationen arbeiten pädagogisch zusammen und realisieren ihren (Aus-) Bildungsauftrag im Rahmen einer Organisationsform, die diese Absicht fördert und die Integration der Beteiligten unterstützt. 
  • Bedarfsorientierung: Die (Aus-) Bildung in Bildungszentren orientiert sich am Bedarf der Lernenden, an den Anforderungen der Anschluss-Systeme sowie an den aktuellen pädagogischen Herausforderungen.
  • Wirtschaftlichkeit: Bildungszentren nutzen die personellen, finanziellen und infrastrukturellen Ressourcen unter dem Gesichtspunkt, die (Aus-) Bildungswirkung zu optimieren.

(Medienmitteilung der Bildungsdirektion)

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