Nationales Referenzlabor
Im Auftrag des Bundes sind wir das Nationale Referenzlabor für Fremdstoffe in Lebensmitteln tierischer Herkunft, für Rückstände von Pestiziden und für Stoffe, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen (Food Contact Materials).
Inhaltsverzeichnis
Hauptaufgaben
Zu den Hauptaufgaben eines Nationalen Referenzlabors (NRL) gehören:
- Koordinations- und Informationstätigkeiten,
- die Unterstützung der für die amtliche Überwachung zuständigen Laboratorien,
- das Führen einer Liste relevanter Probenahme- und Untersuchungsmethoden,
- die Teilnahme an Laborvergleichsuntersuchungen,
- die Weitergabe und der Austausch von Informationen der EU-Referenzlaboratorien (EURL),
- die Durchführung von Schiedsanalysen.
Fremdstoffe in Lebensmitteln tierischer Herkunft
Zu den Fremdstoffen, die als Nationales Referenzlabor in Lebensmitteln tierischer Herkunft abgedeckt werden müssen, gehören gemäss Richtlinie 96/23/EG folgende Substanzen und Substanzklassen, unterteilt in zwei Gruppen:
- Stoffe mit anaboler Wirkung und nicht zugelassene Stoffe (Gruppe A)
- Tierarzneimittel und Kontaminanten (Gruppe B)
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
A1 Stilbene, Stilbenderivate, ihre Salze und Ester
A2 Thyreostatika
A3 Steroide
A4 Resorcylsäure-Lactone (einschliesslich Zeranol)
A5 β-Agonisten
A6 Stoffe des Anhangs IV der Verordnung (EWG) Nr. 2377/90
B1 Stoffe mit antibakterieller Wirkung, einschliesslich Sulfonamide und Chinolone
B2 Sonstige Tierarzneimittel
a) Anthelminthika
b) Kokzidiostatika, einschliesslich Nitroimidazole
c) Carbamate und Pyrethroide
d) Beruhigungsmittel
e) Nicht steroidale entzündungshemmende Mittel
f) Sonstige Stoffe mit pharmakologischer Wirkung
B3 Andere Stoffe und Umweltkontaminaten
a) Organische Chlorverbindungen, einschliesslich PCB
b) Organische Phosphorverbindungen
c) Farbstoffe
Analyten | Zuständige EURL |
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Hormone, Beruhigungsmittel | EURL RIKILT, Wageningen University & -Reach (NL): https://www.eurl-residues.eu/eurl-wfsr |
Antibotika, Farbstoffe | French agency for food, environmental and occupational health Saftey, Fougères (F): https://www.eurl-residues.eu/eurl-anses |
Kokzidiostatika und NSAID | Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Berlin (D): https://www.eurl-residues.eu/eurl-bvl |
Carbamate, Pyrethroide, organische Chlorverbindungen, einschliesslich PCB und organische Phosphorverbindungen | Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA), Freiburg (D): http://www.ua-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=3&Thema_ID=7&ID=1171 |
Amtliche Untersuchungen im Bereich der Rückstände von Tierarzneimitteln müssen nach folgenden Grundsätzen durchgeführt werden:
Gerne informieren wir Untersuchungslaboratorien in der Schweiz über Aktualitäten der EURLs und der Schweiz. Der Erfahrungsaustausch findet einmal pro Jahr im Kantonalen Labor Zürich statt. Interessierte können sich gerne per Mail an info@kl.zh.ch unter dem Betreff «Erfahrungsaustausch Fremdstoffe in Lebensmitteln tierischer Herkunft» bei uns anmelden.
Fragen zu Untersuchungen, Methoden und Kosten für Analysen zu den aufgeführten Stoffgruppen beantworten wir gerne.
Pestizidrückstände
Pflanzliche und tierische Lebensmittel werden heute mit anspruchsvollen Multimethoden auf über 600 Wirkstoffe von Pestiziden und deren Abbauprodukte untersucht.
Da aufgrund der chemisch/physikalischen Eigenschaften aber nicht alle möglichen Rückstände von Pestiziden in einer Methode erfasst werden können, braucht es zusätzlich Einzelrückstandsmethoden, um möglichst umfassend zu prüfen.
Unser national und international gut vernetztes Team der Abteilung Pestizidanalytik ist mit den modernen Aufarbeitungstechniken (inkl. Probenvorbereitung mit flüssigem Stickstoff) und massenspektrometrischen Messverfahren bestens vertraut und untersucht routinemässig:
Produkte | Beispiele |
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Obst und Gemüse | Saisonale Früchte oder exotisches Gemüse |
Getreide | Reis oder Pseudogetreide |
Lebensmittel mit hohem Fettgehalt (einschliesslich tierischen Lebensmitteln) | Eier oder Lebern |
Verarbeitete Lebensmittel | Babynahrung oder Hafermilch |
Pflanzenschutzmittel-Produkte | Verunreinigungen mit anderen Wirkstoffen |
Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.
Matrix/Methode | Zuständiges EURL |
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Obst und Gemüse | EURL for Fruits and Vegetables |
Getreide | EURL for Cereals and Feeding Stuff |
Lebensmittel mit hohem Fettgehalt | EURL for Food of Animal Origin |
Einzelrückstandsmethoden | EURL for Single Residue Methods |
Im Rahmen von Besprechungen und Workshops mit amtlichen und privaten Untersuchungslaboratorien der Schweiz und Experten des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen fördern wir als NRL den Wissensaustausch und geben Informationen der EURLs weiter. Solche Treffen finden in der Regel zweimal pro Jahr statt. Interessierte Laboratorien und Behörden in der Schweiz können sich gerne per Mail (Link auf info@kl.zh.ch versehen) mit dem Betreff «Erfahrungsaustausch NRL-Pestizidrückstände» bei uns melden.
Food Contact Materials
Lebensmittelkontaktmaterialien werden oft auch als Food Contact Materials (FCM) bezeichnet. Im Schweizer Lebensmittelrecht heissen sie Bedarfsgegenstände.
Primäres Ziel des Netzwerkes des EURL-FCM und den entsprechenden NRL der EU-Mitgliedstaaten, Norwegens und der Schweiz ist eine Harmonisierung der Untersuchungsmethoden für geregelte Substanzen; für FCM aus Kunststoff gibt es in der EU rund 1000.
Aber auch Substanzen aus anderen FCM sind ein Thema, wie beispielsweise die Mineralölmigration aus Recyclingkarton. Dazu kommen viele Verbindungen, die nicht spezifisch geregelt sind und solche, die bei der Herstellung nicht absichtlich zugegeben werden (non-intentionally added Substances NIAS).
Die Migration aus FCM stellt die grösste bekannte organisch-chemische Verunreinigung von Lebensmitteln dar. Viele der in FCM eingesetzten und bei der Herstellung entstehenden Substanzen (Reaktionsprodukte, Oligomere, Verunreinigungen) sind nicht charakterisiert und ihre toxikologischen Eigenschaften sind unbekannt. Die grosse Anzahl Substanzen macht es unmöglich, sämtliche messen und beurteilen zu können.
Das EURL-NRL-Netzwerk ist wegen dieser Vielfalt an Problemstellungen neben der Harmonisierung gewisser Methoden auch auf eine Spezialisierung der Mitglieder und der amtlichen Untersuchungslaboratorien angewiesen.
Kontakt
Anfragen, Bemerkungen oder Feedback von Untersuchungslaboratorien, Betrieben oder Privatpersonen zur Tätigkeit des NRL FCM Schweiz sowie zu Laborvergleichsuntersuchungen des EURL können an fcm@kl.zh.ch gerichtet werden.
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