Leerwohnungszahlen

Am 1. Juni 2023 standen im Kanton Zürich 4103 Wohnungen leer. Gegenüber dem Vorjahr sind das 557 weniger. Die Leerwohnungsziffer liegt bei 0.53 Prozent. Das ist einer der tiefsten Werte seit der Jahrtausendwende.

Überblick 2023

Die Leerwohnungsziffer weist den Anteil der Leerwohnungen am gesamten Wohnungsbestand aus. Sie war im letzten Jahr rückläufig, jedoch schwächer als in den beiden Vorjahren und nicht flächendeckend. Nur etwas mehr als die Hälfte der Gemeinden meldete eine Abnahme der Leerwohnungsstände.

Hinter dem Rückgang verbergen sich unterschiedliche Entwicklungen bei den Miet- und Eigentumsobjekten. Bei Letzteren ist erstmals seit 2016 ein Anstieg zu beobachten. Mit 858 Objekten ist der Eigentums-Leerstand jedoch weiterhin deutlich unter dem Niveau der Jahre vor Corona, als es jeweils über 1000 Einheiten waren. Bei den Mietwohnungen wurden 3245 leere Objekte gezählt. Gegenüber dem Vorjahr sind dies fast 17 Prozent weniger.

Der Rückgang der Leerwohnungsziffer weist darauf hin, dass der Ausbau des Wohnungsangebots die Nachfrage nicht deckt. Gemäss vorläufigen Daten hat die Nettowohnungsproduktion (Neubauten minus Abbrüche) im ersten Halbjahr 2023 in den meisten Regionen zwar zugenommen, bleibt aber mehrheitlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre. Auch die Stadt Zürich verzeichnete ein sehr grosses Plus an neuen Wohnungen, aber die Leerwohnungsziffer hat trotzdem nicht zugenommen. Möglicherweise hat die geringe Bautätigkeit in den Vorjahren in der Stadt und in geringerem Umfang auch in anderen Regionen einen Nachfrageüberhang verursacht, der sich immer noch bemerkbar macht.

Entwicklung der Leerwohnungsziffer seit 1984

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Anmerkung: Für diese Grafik wurde die Leerwohnungsziffer ab dem Jahr 2011 harmonisiert berechnet (gleiche Wohnungsdefinition, gleiche Ausgangsdaten für den Wohnungsbestand). Für die Zeit vor 2011 ist dies aufgrund der Datenlage nicht möglich. Quelle: Statistisches Amt des Kantons Zürich Bild «test» herunterladen

Nach Region

Vor zwei Jahren gab es einen deutlichen Rückgang der Leerwohnungsziffer in ländlichen Regionen wie dem Weinland, dem Oberland oder auch dem Unterland. Seither verbleibt die Leerwohnungsziffer überall auf eher tiefem Niveau. Das Zürcher Oberland (1.13 Prozent) weist die höchste Leerwohnungsziffer aus, die Städte Zürich (0.06) und Winterthur (0.19) dagegen die tiefste.

Nach Wohnungsgrösse

Prozentual ist der Rückgang im Jahr 2023 bei den Wohnungen mit drei oder weniger Zimmern am stärksten. Bei den Wohnungen mit mindestens 5 Zimmern gibts es hingegen etwas mehr Leerstände als früher. Letzteres ist sowohl im Eigentums- als auch im Mietwohnungsmarkt zu beobachten. Als Folge davon haben sich die Leerwohnungsziffern für die unterschiedlichen Wohnungsgrössen stark angenähert. Dennoch stehen Wohnungen mit vier oder mehr Zimmern noch immer seltener leer als die kleineren.

Leerwohnungsziffern nach Anzahl Zimmer 2011–2023

Besonders stark abgenommen haben die Leerwohnungsziffern im Jahr 2021 bei grösseren Wohnungen mit 4 oder mehr Zimmern.
Grafik: Statistisches Amt des Kantons Zürich Bild «Besonders stark abgenommen haben die Leerwohnungsziffern im Jahr 2021 bei grösseren Wohnungen mit 4 oder mehr Zimmern.» herunterladen

Nach weiteren Merkmalen

Der Anteil der Neubauwohnungen (fertiggestellt ab 2021) am Leerwohnungsbestand beträgt 11 Prozent. Im Vergleich dazu lag der Neubauanteil vor sieben Jahren, als noch mehr Wohnungen gebaut wurden, bei rund 25 Prozent.

Die Aufgliederung der Leerstände nach Wohnungstyp (Einfamilienhaus gegenüber Mehrfamilienhauswohnung) widerspiegelt unterschiedliche Entwicklungen auf dem Miet- und Eigentumsmarkt. Der Anteil der Einfamilienhäuser am gesamten Leerstand ist um 5 Prozentpunkte auf 15 Prozent gestiegen. So hoch lag der Anteil zuletzt vor 20 Jahren. Absolut betrachtet ist der Einfamilienhaus-Leerstand mit 620 Objekten jedoch unter dem Niveau der Vor-Corona-Jahre.

Gemeindedaten

Die Entwicklung der Leerwohnungsziffer auf Gemeindeebene wird unten dargestellt. Bei Fusionsgemeinden sind die Zeitreihen bis beziehungsweise ab dem Jahr der Fusion vorhanden.

Zu beachten ist, dass gerade in kleinen Gemeinden die jährlichen Veränderungen grossen Schwankungen unterworfen sind, weil Neubauprojekte einen grossen Einfluss auf die Zahlen haben können und die Gemeinden teilweise ihre Erhebungsmethode anpassen.

Weitere Daten

Methode

Verwenden Sie die Akkordeon-Bedienelemente, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Panels (unterhalb der Bedienelemente) umzuschalten.

Die Leerwohnungszählung wird nach Vorgaben des Bundes durchgeführt und erfasst bei allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, welche entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden und bezugsbereit sind. Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, jedoch schon vermietet oder verkauft sind. Ebenfalls nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar ausgeschrieben sind, aber am 1. Juni nicht bezugsbereit sind, weil zum Beispiel die gegenwärtigen Mieter erst zu einem späteren Zeitpunkt ausziehen werden. Die von der Leerwohnungszählung ausgewiesenen Resultate beziehen sich deshalb auf denjenigen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage absorbiert wird. Im Zeitverlauf ist die Leerwohnungsziffer ein sensibler Indikator für Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt.

Die Entwicklung der Leerwohnungszahlen in einzelnen Gemeinden wird von der Bautätigkeit und der Bevölkerungsentwicklung beeinflusst und kann daher, vor allem in kleinen Gemeinden, sehr stark schwanken. Zudem können die Gemeinden zur Erhebung der Leerstandszahlen auf unterschiedliche Methoden zurückgreifen. Sie können zum Beispiel Registerdaten oder Daten der Elektrizitätswerke nutzen. In der Regel nutzen sie eine Kombination unterschiedlicher Erhebungsmethoden.

Die Leerwohnungsziffer beschreibt, wie viele Prozent aller Wohnungen in einem Gebiet leer stehen. Sie wird berechnet anhand der Leerwohnungszahl und des Gesamtwohnungsbestands. Manchmal heisst sie auch Leerwohnungsquote.

Ansprechpersonen

Basil Schläpfer

Analyse Leerwohnungen

basil.schlaepfer@statistik.ji.zh.ch
+41 43 259 75 39

Andriu Cavelti

Erhebung Leerwohnungen

andriu.cavelti@statistik.ji.zh.ch
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