Risikomanagement im Bevölkerungsschutz

Risikomanagement für Kanton, Gemeinden und kritische Infrastrukturen hilft dabei, Krisen zu bewältigen – auch wenn diese nur selten auftreten. Wichtig ist dabei aufzuzeigen, welche Risiken aus Sicht des Bevölkerungsschutzes aktuell den Kanton Zürich gefährden und wie der Kanton Zürich langfristig resilienter werden kann.

Das Wichtigste in einfacher Sprache

Der Bevölkerungsschutz möchte die Menschen im Kanton schützen. Er untersucht dazu, welche Gefahren es gibt. Zum Beispiel, wenn viele Menschen auf einmal krank werden. Das kommt nicht oft vor.

Der Bevölkerungsschutz möchte darauf vorbereitet sein. Das nennt man Risikomanagement.

Welche Risiken gefährden
den Kanton Zürich?

Für die Vorsorge ausserordentlicher Lagen sind im Kanton Zürich verschiedene Gefährdungen relevant. Die grössten Risiken bestehen durch eine Pandemie, Hitzewelle/Trockenheit, Hochwasser, Erdbeben und durch den Ausfall der Stromversorgung.

Die insgesamt 14 Risiken sind in drei Bereiche aufgeteilt:

  • Natur: Hitzewelle/Trockenheit, Hochwasser, Erdbeben und Unwetter
  • Technik: Ausfall Stromversorgung, Ausfall Informations- und Kommunikationstechnologie, Flugzeugabsturz, Versagen einer Stauanlage, Unfall in einem Kernkraftwerk und Gefahrgutunfall im Schienenverkehr
  • Gesellschaft: Pandemie, Cyberangriff, Terroranschlag und Tierseuche

Die 14 relevanten Gefährdungen für den Bevölkerungsschutz im Kanton Zürich

In den drei Bereichen Natur, Technik und Gesellschaft wurden insgesamt 14 Gefährdungen als relevant eingestuft.

Wie wird der Kanton Zürich resilienter?

Ein resilienterer Kanton ist besser auf potenzielle Risiken eingestellt und erholt sich schneller, sollte es zu Schäden kommen. Um gezielt die Resilienz des Kantons Zürich zu verbessern, analysierte die Arbeitsgruppe der Kantonalen Führungsorganisation KFO mögliche Schwachstellen des Bevölkerungsschutzes und erarbeitete insgesamt 66 Verbesserungsvorschläge. Hierzu wendete sie einen «Werkzeugkasten» an, den auch Gemeinden und Unternehmen für eigene Resilienzanalysen nutzen können.

Diese Toolbox für die resilienz-basierte Potenzialanalyse umfasst fünf «Werkzeuge»:

  • Leitfragen führen durch die Resilienzanalyse.
  • Das kantonale Bevölkerungsschutzgesetz definiert die übergeordnete Aufgabe des Bevölkerungsschutzes und die ausserordentliche Lage.
  • Faktenblätter enthalten pro Gefährdung ein Referenz-Szenario mit Schätzungen zum Schadensausmass und zur Eintretenshäufigkeit.
  • Das Resilienz-Tool unterstützt beim Identifizieren von Schwachstellen und Handlungsfeldern.
  • Gedankenstützen helfen beim systematischen und ganzheitlichen Vorgehen zum Entwickeln von Massnahmen.

Resilienz-Werkzeugkasten

Die Potenzialanalyse erfolgte mittels mehrerer Methoden aus dem sogenannten Resilienz-Werkzeugkasten.

Ist der Kanton auf dem richtigen Weg?

Um das Risikomanagement im Kanton Zürich stetig zu verbessern, wurden 2015 geeignete Controllingprozesse eingeführt. Sie sollen sicherstellen, dass Optimierungsvorschläge umgesetzt werden. Die Ergebnisse zeigen: Der Kanton Zürich ist auf Kurs und nimmt mit seinem Verstetigungsprozess eine Vorreiterrolle ein.

Strategische Vorsorge

Der Verstetigungsprozess besteht einerseits aus der strategischen Vorsorge. Diese sieht vor, alle fünf Jahre die Gefährdungen und Risiken aus Sicht
des Bevölkerungsschutzes unter der Leitung des Fachstabs der Kantonalen Führungsorganisation zu aktualisieren. Die strategische Vorsorge umfasst vier Teilschritte:

  1. Neue Erkenntnisse sammeln. Dabei werden Hinweise aus der Wissenschaft genauso berücksichtigt wie Erfahrungen und Einschätzungen von Gemeinden, Ämtern und Partnerorganisationen des Bevölkerungsschutzes.
  2. Gefährdungslage anpassen oder verifizieren. Ziel ist es, die Gefährdungsanalyse aktuell zu halten und frühzeitig Veränderungen zu erkennen.
  3. Einzelne Gefährdungen mit Fachpersonen vertieft betrachten.
  4. Handlungsbedarf ableiten. Verbesserungsmöglichkeiten fliessen mit spezifischem Auftrag in die operative Vorsorge ein.

Operative Vorsorge

Der Verstetigungsprozess besteht anderseits aus der operativen Vorsorge. Diese befasst sich unter Leitung der Vorsorgeorganisation Bevölkerungsschutz mit der Umsetzung der Massnahmenvorschläge. Die operative Vorsorge umfasst vier Teilschritte:

  1. Massnahmen ableiten.
  2. Kosten-Nutzen-Analyse vornehmen und Entscheidungen treffen.
  3. Umsetzung planen und Massnahmen umsetzen.
  4. Controlling sicherstellen und Bericht über die Umsetzung erstatten.

Strategische und operative Vorsorge im Bevölkerungsschutz

Der Verstetigungsprozess umfasst die strategische und die operative Vorsorge.

Ein resilienter Kanton ist eine Gemeinschaftsaufgabe

Für einen resilienten Kanton braucht es alle: Bevölkerungsschutz, Wirtschaft und Bevölkerung. Der Kanton Zürich nutzt so die Chance, sich langfristig besser gegen relevante Gefährdungen zu wappnen. Nun gilt es für alle Akteure, das erkannte Verbesserungspotenzial umzusetzen.

Empfehlungen für die Bevölkerung

Jede und jeder Einzelne kann mit eigenen Vorsorgetätigkeiten zur Resilienz des Kantons Zürich beitragen, indem zum Beispiel ein Notvorrat angelegt wird oder Planungen für bestimmte Ereignisse gemacht werden. Es kann auch wertvoll sein, den nächsten Notfalltreffpunkt zu kennen.

Empfehlungen für die Wirtschaft

Eine tragende Rolle für eine resiliente Gesellschaft kommt bestimmten Branchen, Zweigen, Verbänden und Betrieben zu, insbesondere wenn sie für die Grundversorgung relevant sind. Sie können im Rahmen der Eigenverantwortung selbst ein Business Continuity Management betreiben, damit sie im Ereignisfall ihre vitalen Leistungen erbringen können. Und sie können in der Informations- und Kommunikationstechnologie Minimalstandards umsetzen, um Cyberangriffe abzuwehren und das Risiko von Ausfällen zu senken.

Empfehlungen für Kanton und Gemeinden

Die dritte Säule einer resilienten Gesellschaft ist der Staat, der auf möglichst resilienten Verwaltungseinheiten auf den Stufen Kanton und Gemeinden basiert. Hierzu werden fünf Massnahmen empfohlen:

  • Business Continuity Management flächendeckend in der kantonalen Verwaltung einführen. 
  • Gemeinden und regionale Organisationsformen zur eigenen Vorsorge befähigen.
  • Potenzial für Resilienzsteigerung durch den Zivilschutz nutzen.
  • Thematische Schwerpunkte interdisziplinär angehen.
  • Krisenkommunikation optimieren.

Optimierungspotenzial für eine resiliente Gesellschaft

Die drei Puzzleteile einer resilienten Gesellschaft umfassen alle Akteure.

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Der Bericht «Risikomanagement Bevölkerungsschutz 2021» besteht aus folgenden Dokumenten:

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