Einschätzungen und Prognosen im Dezember 2020
Die Corona-Krise trifft den Kanton Zürich hart. Der Wirtschaftseinbruch im zweiten Quartal 2020 war historisch. Lesen Sie mehr zu den wirtschaftlichen Auswirkungen in der aktuellen Ausgabe des Zürcher Wirtschaftsmonitorings.
Inhaltsverzeichnis
Zürcher Wirtschaft gerät ins Stocken
Echtzeitindikatoren zeigen, dass sich die Wirtschaft im Sommer zwar relativ schnell erholen konnte, seit Herbst aber wieder stagniert. Nach wie vor leidet Zürich an den ausbleibenden internationalen Städte- und Geschäftstouristen. Demgegenüber zeigt sich der Arbeitsmarkt weiterhin robust, auch wenn in den kommenden Monaten mit einer leichten Zunahme der Arbeitslosenquote zu rechnen ist.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Leidende Kultur- und Eventbranche
Nach einem starken Einbruch im März und April haben sich die Konsumausgaben im Kanton Zürich relativ rasch wieder erholt und erreichten im Sommer das Vorkrisenniveau. Seither blieben sie stabil, liegen aber klar unter dem Schweizer Durchschnitt, vor allem aufgrund der ausbleibenden internationalen Städte- und Geschäftstouristen. Der in der Grafik abgebildete Index misst die Kartenzahlungen in Geschäften und die Bargeldabhebungen. Kaum erholt hat sich die Kultur- und Eventszene: Nach einem leichten Aufschwung im Sommer hat sich die Lage seit Mitte Oktober wieder deutlich verschlechtert, wie der Event-Index in der Grafik zeigt. Er bezieht sich auf Google-Suchabfragen von Begriffen wie z.B. «Konzert», «Kino» oder «Theater».

Kurzarbeit verhindert Entlassungswelle
Erfreulicherweise hat der historische Wirtschaftseinbruch im Kanton Zürich bisher zu keiner breiten Entlassungswelle geführt. Die Arbeitslosenquote ist im April zwar sprunghaft gestiegen, hat sich seit Mai jedoch kaum bewegt. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte das Instrument der Kurzarbeit sein. Auf dem Höhepunkt der ersten Welle im April war fast jeder dritte Erwerbstätige davon betroffen. Seither ist der Anteil stetig gesunken und viele der von Kurzarbeit Betroffenen konnten wieder zurück an den Arbeitsplatz. Allerdings ist in den nächsten Monaten mit einer leichten Zunahme der Arbeitslosenquote zu rechnen.

W-Rezession immer wahrscheinlicher
Auch wenn sich die Zürcher Wirtschaft in den Sommermonaten erstaunlich stark erholt hat, ist es noch zu früh für eine Entwarnung. Ende Sommer hat alles auf eine V-Rezession hingedeutet, mittlerweile sieht es eher nach einer W-Rezession aus. Dies lässt sich auch an den Erwartungen der Zürcher Unternehmen ableiten, die nach einem Anstieg im Sommer in einigen Branchen wieder einen Abwärtstrend aufweisen. Von einem leichten W-Szenario ausgehend prognostiziert das Konjunkturforschungsinstitut BAK Economics für den Kanton Zürich ein reales Wirtschaftswachstum von 3,4% für das Jahr 2021.

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Amt für Wirtschaft und Arbeit - Fachstelle Volkswirtschaft
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