Coronavirus: Zwischenbilanz am Karsamstag

Bei der Kantonspolizei Zürich sind zwischen Donnerstagabend (09.04.2020) und Karsamstagmittag (11.04.2020) zahlreiche Meldungen im Zusammenhang mit den von Bund und Kanton erlassenen Weisungen an die Bevölkerung zum Schutz vor dem Coronavirus eingegangen. Im Rahmen der Patrouillentätigkeit sowie auch aufgrund der eingegangenen Meldungen führten Polizistinnen und Polizisten der Kantonspolizei Zürich sowie der kommunalen Polizeikorps viele Kontrollen im ganzen Kantonsgebiet durch. Im Vordergrund stehen dabei nicht das Ausstellen von Bussen oder das Eröffnen von Verzeigungen. Ziel ist vielmehr im Gespräch die Anordnungen zum Schutz der Bevölkerung mit Augenmass durchzusetzen.

zwei Polizeimotorradfahrer zusammen mit RR Fehr und Kommandant Würgler
RR M. Fehr und Kdt. Th. Würgler machen sich ein Bild zur allgem. Situation Quelle: Kantonspolizei Zürich Bild «zwei Polizeimotorradfahrer zusammen mit RR Fehr und Kommandant Würgler» herunterladen

Die Einsatzzentrale der Kantonspolizei Zürich registrierte über 200 Meldungen betreffend das angebliche Nichteinhalten der Abstandsregeln oder die Höchstanzahl von Personen. Bei den Überprüfungen der Hinweise hatten sich die Gruppierungen meist bereits wieder aufgelöst. In den anderen Fällen machten die Polizistinnen und Polizisten im Gespräch auf die Bestimmungen aufmerksam. Sie appellierten auch an die soziale Verantwortung der Betroffenen und an ihre Solidarität gegenüber der Gemeinschaft, im Besonderen gegenüber den gefährdeten Personen. Es mussten jedoch vereinzelt Personen oder Gruppen weggewiesen werden. Covid-19-Ordnungsbussen mussten keine ausgestellt werden. Im Bezirk Dietikon wurde ein Betreiber eines Kulturvereins zur Anzeige gebracht, weil er seinen Club trotz Verbot geöffnet hatte.

Das schöne Wetter lockte auch zu vermehrten Aktivitäten auf den Gewässern. Die Kantonale Seepolizei führte im Rahmen ihrer Patrouillentätigkeit oder aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung wenige Kontrollen durch. In drei Fällen mussten die Schiffsführer ermahnt werden, die geltenden Bestimmungen einzuhalten. Verzeigungen oder Ordnungsbussen mussten keine ausgestellt werden.

Für Betroffene von häuslicher Gewalt hat die Kantonspolizei Zürich vorsorglich ihr Hilfs- und Beratungsangebot ausgebaut. Ein Anstieg von Meldungen zu häuslicher Gewalt, nachbarschaftlichen Streitigkeiten oder psychischen Problemen als Folge der ungewohnten Situation konnte bislang nicht beobachtet werden. Die Anzahl der Interventionen wegen häuslicher Gewalt liegt leicht unter dem letztjährigen Durchschnittswert.

Insgesamt wurden die Weisungen des Bundesrates zum Schutz vor dem Coronavirus durch die Bevölkerung im Kanton Zürich gut eingehalten. Kommandant Thomas Würgler unterstreicht die Leistungen seiner Polizistinnen und Polizisten: «Wie die Bevölkerung nehmen auch unsere Mitarbeitenden ihre Verantwortung wahr. Sie leisten in diesen Tagen mit viel Engagement und Augenmass einen wichtigen Einsatz.» Regierungsrat Mario Fehr bilanziert: «Ich danke der Bevölkerung für ihr Verhalten und bitte, auch während den weiteren Ostertagen die von Bund und Kanton erlassenen Weisungen zu berücksichtigen.»

Ansprechperson für Medien

Ralph Hirt

Kantonspolizei Zürich / Mediensprecher

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