Divergierende Fallkosten: Spitäler bleiben gefordert

Aus dem neuesten Fallkostenvergleich der Zürcher Spitäler geht hervor, dass die Differenz zwischen dem kostengünstigsten und dem kostenintensivsten Spital im vergangenen Jahr grösser geworden ist. Während die durchschnittlichen Fallkosten der Spitäler 2017 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind, blieben deren Gesamtkosten konstant. Für die Spitäler bleibt es eine wichtige Aufgabe, sich den mit den Kosten- und Patientenentwicklungen verbundenen Herausforderungen anzunehmen.

Grafik: Fallkostenvergelich 2017
Divergierende Fallkosten: Spitäler bleiben gefordert. Quelle: Gesundheitsdirektion

Der Kanton Zürich veröffentlicht jedes Jahr einen Vergleich der schweregradbereinigten Fallkosten für stationäre Spitalbehandlungen. Die Basis des Fallkostenvergleichs bilden die grundlegenden Kostenanalysen der Zürcher Akutspitäler, welche auf einer einheitlichen Methodik beruhen. Der Fallkostenvergleich 2017 umfasst wie im Vorjahr 19 Spitäler; diese haben jeweils mindestens 200 Patientinnen und Patienten akutsomatisch behandelt.

Die durchschnittlichen Fallkosten sind 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen (2016: +1,2 Prozent). In der Abbildung (vgl. Anhang zur Medienmitteilung) sind die Fallkosten und der durchschnittliche Schweregrad pro Spital dargestellt. Auf kantonaler Ebene sind die Gesamtkosten der abgebildeten Spitäler 2017 im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben (-0,2 Prozent; -3,95 Millionen Franken), während sich die Fallzahlen leicht rückläufig entwickelt haben (-1,3 Prozent, -2187 Fälle; Total KVG-Fälle 2017: 160’892). Die Spitäler haben diese Abnahme nicht antizipiert; gleichwohl konnten sie einen Anstieg der Totalkosten verhindern. Davon profitierten die Steuer- und Prämienzahlenden im Kanton.

Gemäss den aktuellen Zahlen ist die Differenz zwischen dem kostengünstigsten und dem kostenintensivsten Leistungserbringer im Vergleich zu den Vorjahren grösser geworden (2017: 3056 Franken, 2016: 2834 Franken). Einige Spitäler wie das Paracelsus-Spital oder das Spital Männedorf konnten ihre Fallkosten 2017 leicht senken. Bei anderen Spitälern sind die Fallkosten erneut angestiegen (z.B. Stadtspital Waid oder See-Spital, Standort Horgen). Gleichzeitig ist es Spitälern wie Zollikerberg oder GZO Wetzikon gelungen, ihre Fallkosten auf relativ konstantem Niveau zu halten. Tendenziell weisen Spitäler mit einem höheren CMI auch höhere Fallkosten aus; tiefe Fallkosten korrelieren eher mit einem tieferen CMI – Abweichungen ergeben sich aber in beide Richtungen.

Da seit 2012 die Gesetzesgrundlage der Spitalfinanzierung nicht geändert hat und die Leistungsaufträge nicht wesentlich angepasst worden sind, ist davon auszugehen, dass die divergierenden Kostenentwicklungen auf spitalinterne Unterschiede zurückzuführen sind. Für die Leistungserbringer bleibt es eine wichtige Aufgabe, sich den mit den Patienten- und Kostenentwicklungen verbundenen Herausforderungen anzunehmen. Dies muss in kostensenkenden Massnahmen und gegebenenfalls in Anpassungen bei der Kapazitätsplanung ihren Niederschlag finden.

(Medienmitteilung der Gesundheitsdirektion)

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