Volksschule. Qualität in multikulturellen Schulen (QUIMS). Berichterstattung 2014–2016 und Massnahmen 2018–2022

Inhaltsverzeichnis

Beschluss Bildungsrat
2017/25
Sitzungsdatum
30. Oktober 2017

Zuständigkeit des Bildungsrats und bisherige Aufträge

Gemäss § 21 Bildungsgesetz fördert der Bildungsrat das Bildungswesen. Gestützt darauf wurde das Programm «Qualität im multikulturellen Schulen (QUIMS)» im Auftrag des Bildungsrats in einem Pilotprojekt von 1999 bis 2005 in zwanzig Schulen entwickelt und erprobt. Die Erkenntnisse wurden 2005 in die Volksschulgesetzgebung aufgenommen. Seit 2005 werden die Vorgaben des Gesetzes und der Verordnung in den beteiligten Schuleinheiten umgesetzt.

Gemäss § 25 und § 62 Volksschulgesetz (VSG) sowie § 20 Volksschulverordnung (VSV) sichern die Schulen mit einem grossen Anteil an Fremdsprachigen ihre Schul- und Unterrichtsqualität mit zusätzlichen Massnahmen. Sie erhalten zu diesem Zweck finanzielle und fachliche Unterstützung des Kantons.

Mit Beschluss vom 9. September 2013 wurden die beteiligten Schulen und das Volksschulamt damit beauftragt, in den Jahren 2014 bis 2017 an zwei obligatorischen Schwerpunkten zu arbeiten: «Schreiben auf allen Schulstufen» sowie «Sprache und Elterneinbezug  im Kindergarten». Die Erfahrungen und Ergebnisse sind bis Ende 2017 zu überprüfen. Die fokussierte Arbeit an zwei Schwerpunkten gemäss Beschluss endet Ende 2017.

Es soll im Folgenden darüber Bericht erstattet und es sollen Massnahmen und Schwerpunkte für eine nächste Phase festgelegt werden. Diese bewegen sich im bisherigen gesetzlichen Rahmen, der unbefristet besteht.

Ausgangslage und Problemstellung

Auswirkungen der Migration und ein produktiver Umgang mit sprachlicher und kultureller Vielfalt gehören in der Zürcher Volksschule – ähnlich wie in allen anderen westlichen Ländern – zu den aktuell grössten Herausforderungen. Dies wird in den nächsten Jahren so bleiben. Schulen mit grossen Anteilen an Kindern aus eingewanderten und sozial nicht privilegierten Familien – im Kanton Zürich «multikulturelle Schulen» genannt – arbeiten in einem erschwerenden sozialen Umfeld. Für diese Schulen besteht das Risiko, dass das durchschnittliche Leistungsniveau tiefer ist und die Bildungschancen geringer sind als in anderen Schulen. Die Zürcher Bildungspolitik verfolgt mit dem Programm QUIMS die Strategie, diese Schulen zusätzlich zu unterstützen. Zum jetzigen Zeitpunkt sind dies 118 Schulen im Kanton. In das Programm aufgenommen sind Schulen, die zu 40% und mehr von ausländischen und fremdsprachigen Kindern besucht werden («Mischindex»). Ziel ist es, an diesen Schulen eine gute Schulqualität und möglichst gleiche Chancen wie an andern Schulen zu gewährleisten – und zwar für alle Kinder, einheimische und zugewanderte, leistungsschwache und -starke.

Gemäss Volksschulverordnung und einer Handreichung des Volksschulamts führen die Schulen Massnahmen in drei Handlungsfeldern durch: «Sprachförderung», «Förderung des Schulerfolgs» und «Förderung der Integration» (hier eingeschlossen die Zusammenarbeit mit den Eltern). Mit den aktuell zwei obligatorischen Schwerpunkten soll die Lernförderung in den QUIMS-Schulen fokussiert werden. Im Einzelnen legen die beteiligten Schulen in ihrem Schulprogramm fest, welche Arbeiten sie zu QUIMS durchführen. Sie haben sich dabei an die gesetzlich vorgegebenen Ziele und die Festlegungen des Bildungsrats zu halten. Die Massnahmen werden vor allem im Unterricht umgesetzt, ergänzt mit vor- und aus-serschulische Lern- und Beratungsangeboten. Die Lehrpersonen werden für ihre QUIMS-Arbeit weitergebildet.

Bericht über die Evaluation von QUIMS 2014 bis 2016, insbesondere zur Arbeit an zwei Schwerpunkten

Der Erziehungswissenschaftler Markus Roos hat im Auftrag des Volksschulamts den Stand und die Entwicklung von QUIMS im ganzen Kanton, insbesondere bezüglich der zwei obligatorischen Schwerpunkte, extern evaluiert. Dafür hat er Daten aus allen 109 QUIMS-Schulen (ohne neun Schulen in einem Einführungsjahr) ausgewertet. Grundlagen bilden zum einen die Rechenschaftsberichte, die jede Schulen alle zwei Jahre zuhanden des Volksschulamts erstellt, zum anderen Online-Befragungen von rund 100 Schulleitungen, 3000 Lehrpersonen und 2000 Eltern von Kindergartenkindern. Beide Datensätze wurden zweimal – auf Ende 2014 und auf Ende 2016 – erhoben, so dass damit Entwicklungen in den letzten zwei Jahren ersichtlich werden. Der detaillierte Bericht der externen Evaluation liegt vor (Roos 2017; Beilage).

Umsetzung in den Schulen

Die evaluierten 109 Schulen führen insgesamt 431 schuleigene Entwicklungsprojekte und feste Angebote zu QUIMS durch. Davon sind 50% zur «Sprachförderung» und je 25% zur «Förderung des Schulerfolgs» und zur «Förderung der Integration». Die Auswertungen der Schulberichte zeigen, dass die Prozesse der Schul- und Unterrichtsentwicklung (Planung, Erprobung, interne Evaluation und Verankerung) in den meisten QUIMS Schulen professionellen Standards entsprechen. Dabei wird die Funktion einer QUIMS-Beauftragten pro Schule – als fachliche Unterstützung der Schulleitung und des Kollegiums – als gewinnbringend beurteilt.

90% aller Schulen haben die Schreibförderung als Schwerpunkt in ihr Schulprogramm integriert. Die Umsetzungen erfolgen mit internen und externen Weiterbildungen sowie mit Transfer in den Unterricht. Die Schulen arbeiten an den drei vorgegebenen Dimensionen der Schreibförderung, die als besonders wirksam gelten. Dabei wurden die Dimension «Vermittlung von Schreibstrategien» von 95% der Befragten, das «Schreiben als sozialer Prozess» von 84% und die «Förderung basaler Schreibfertigkeiten» von 77% als wichtiger Ansatz beurteilt.

Der Schwerpunkt «Sprache und Elterneinbezug» ist nur für die Kindergartenstufe vorgegeben. 90% aller betroffenen Schulen haben diesen Schwerpunkt im Schulprogramm verankert. Der Anteil der Schulen, die mit gemeinsamen Massnahmen die Eltern in den Kindergarten einbeziehen, hat sich von 61% auf 90% erhöht.

Fachliche und finanzielle Unterstützung

Das Volksschulamt koordiniert und begleitet die Arbeit in den Schulen mit Handreichungen und vielfältigen Informationen auf der Website, mit Auskünften und Kurzberatungen, mit halbjährlichen Austauschtreffen sowie gemäss § 15 der Finanzverordnung zum Volksschulgesetz mit finanziellen Beiträgen von durchschnittlich Fr. 40›000 pro Schule und Jahr. Die Evaluation belegt, dass die Schulen diesen Support grossmehrheitlich als gut beurteilen, besonders die finanzielle Unterstützung und die Handreichungen.

Die PH Zürich und die PH FHNW leisten im Auftrag des Volksschulamtes die fachliche Unterstützung zur Schreibförderung. Dazu liegen zwei separate Berichte der Auftragnehmerinnen vor: Sturm 2017; Neugebauer 2017. In 80 Schulen sind massgeschneiderte schulinterne Weiterbildungen durchgeführt oder eingeleitet worden. Diese Weiterbildungen vermitteln den Lehrpersonen die Strategien der Schreibförderung, die von Wissenschaft und Pädagogik als besonders wirksam eruiert wurden. Die Weiterbildungen dauern in der Regel zwei Jahre und bestehen aus mehreren Anlässen. Dazwischen erproben die Lehrpersonen das Gelernte im Unterricht. Die grosse Mehrheit der Schulen, die diese Weiterbildungen abgeschlossen haben, beurteilt sie als gut. Gelobt werden der gute Praxisbezug und die Leitungsteams, die sich jeweils aus Dozierenden der PH und erfahrenen Lehrpersonen zusammensetzen. Zur guten Qualität trägt massgeblich bei, dass sich die Leitungen der Weiterbildungen selbst regelmässig in einem Kaderseminar für ihre Arbeit weiterbilden. Ergänzend wird zentral an der PH Zürich eine Veranstaltungsreihe mit Referaten und Workshops für alle interessierten Lehrpersonen durchgeführt. Diese Reihe ist gut besucht und erhält ebenfalls gute bis sehr gute Rückmeldungen. Musteraufgaben zum Schreiben auf den verschiedenen Schulstufen sind auf einer Website veröffentlicht. Diese werden erst von einem Drittel der Lehrpersonen genutzt. Wer mit ihnen arbeitet, beurteilt sie als gut bis sehr gut.

Weniger umfangreich ist der Fachsupport für den Schwerpunkt im Kindergarten. Was die Sprachförderung betrifft, besteht er aus einem Kurs zur literalen Förderung (Institut Unterstrass) und einer intensiven Weiterbildung mit videobasiertem Coaching zur situativen Sprachförderung (Frühe Sprachbildung Entwickeln / FSE QUIMS der PH Thurgau und der PH Zürich). Für die Zusammenarbeit mit den Eltern besteht der Support aus Beratungen, Weiterbildungen und einer Vortragsveranstaltung. Diese Angebote werden erst in kleinerer Zahl genutzt, jedoch als gut bis sehr gut beurteilt (auch dazu liegen Berichte vor: Isler/Neu-gebauer 2017; Möhlen 2017; Mulle 2017). Zudem vermitteln die Fachschule Viventa für die Stadt Zürich und das AJB für das übrige Kantonsgebiet geeignete Veranstaltungen und Kurse für Eltern in die QUIMS-Schulen.

Ergebnisse auf Ebene der Schule, der Praxis, der Lernenden und der Eltern

Ebene der Schule: Mit dem vorgegebenen kantonalen Rahmen und den Angeboten der fachlichen Unterstützung wird erreicht, dass die QUIMS-Schulen Schul- und Unterrichtsentwicklung bezüglich Sprach-, Lern- und Integrationsförderung auf gutem Stand betreiben. Laut Auswertung der Schulberichte schätzen die Schulleitungen und QUIMS-Beauftragten die Zielorientierung und den Zielerreichungsgrad ihrer lokalen QUIMS-Massnahmen als gut ein; sie erkennen in der Zielerreichung zudem in der Untersuchungsperiode eine signifikante Steigerung: Lag der Mittelwert 2014 auf einer Skala von 1 bis 10 bei 7.5, stieg er 2016 auf 8.2.

Ebene der Schul- und Unterrichtpraxis: Laut Evaluation haben die Lehrpersonen ihre Praxis der Schreibförderung zwischen 2014 und 2016 signifikant weiterentwickelt, um den heterogenen Lernvoraussetzungen besser gerecht zu werden. Sie haben ihr gemeinsames Verständnis und die Zusammenarbeit in der Schreibförderung klar verbessert. Signifikant verbessert haben sie auch einige der bearbeiteten Praktiken, z.B. die Vermittlung von Schreibstrategien und das Arbeiten mit Peer-Feedbacks. Doch besteht hier weiteres Optimierungspotenzial. Die Sprachförderung im Kindergarten wurde schon zum ersten Befragungszeitpunkt durch die Lehrpersonen in den meisten Merkmalen als gut beurteilt; dieser Stand hat sich zum zweiten Zeitpunkt gehalten. Dasselbe gilt für die Zusammenarbeit mit den Eltern von Kindergartenkindern, die zu beiden Zeitpunkten als gut beurteilt wird.

Ebene der Lernenden und der Eltern: Auf Primar- und Sekundarstufe, nicht jedoch auf der Kindergartenstufe, kommen die Lehrpersonen zur Beurteilung, dass die Lernenden im Schreiben die Stufenziele besser erreichen als zwei Jahre früher. Die Eltern zeigen sich hochzufrieden mit der Qualität der Elterngespräche (Mittelwert von 5.35 auf einer Skala von 1–6) und mit der Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonen und Eltern (Mittelwert 4.8). Etwas weniger gut wird die Qualität der Elterninformationen (Mittelwert: 4.1) bewertet. Rund 70% der Eltern fühlen sich durch Vorträge, Diskussionen und Kurse der Schule in ihren Erziehungsaufgaben unterstützt. In den Feldern für freie Bemerkungen loben die Eltern häufig das Engagement und die Kompetenz der Lehrpersonen. Einige äussern sich aber auch kritisch und besorgt, insbesondere über die Zusammensetzung der Schülerschaft und über das Risiko eines tieferen Leistungsniveaus.

Fazit und Schlussfolgerungen

Funktionierende Wirkungskette: Analog zur allgemeinen Qualitätsentwicklung der Volksschule geht das Programm QUIMS davon aus, dass Entwicklungen über mehrere Ebenen laufen, bis sich Wirkungen bei den Lernenden zeigen. Diese Wirkungskette hat bei den QUIMS Schwerpunkten funktioniert: Erste Wirkungsebene ist die Schule, die Arbeiten zu den Schwerpunkten plant, dazu Weiterbildungen durchführt, für den Transfer des Gelernten in die eigene Praxis sorgt und Erfahrungen intern auswertet. Ziel auf Ebene Schule ist es, Entwicklungen und Ergebnisse im Schulprogramm zu verankern. In den zwei Berichtsjahren wurde dieses Ziel weitgehend erreicht. Die zweite Wirkungsebene ist der Unterricht, der sich im Sinne einer wirksamen Praxis weiterentwickeln soll. Im Schwerpunkt Schreiben sind auf dieser Ebene Fortschritte in der erwünschten Richtung klar belegt, auch wenn sie in der zweijährigen Beobachtungszeit noch nicht sehr gross sind. Gleiches gilt zur dritten Ebene der Wirkungskette, den Lernenden, die laut Lehrpersonen ihre Stufenziele im Schreiben besser erreichen.

Bewährte Fokussierung auf Schwerpunkte: Die Evaluation von Roos kommt zum Schluss, dass das Arbeiten mit Schwerpunkten, insbesondere mit dem fachdidaktischen Fokus «Schreiben», die Praxis der Lehrpersonen und das Lernen der Schülerinnen und Schüler verbessert. Die Schulleitungen, QUIMS-Beauftragten, Lehrpersonen und Eltern (befragt nur im Kindergarten) sind mit Inhalt, Vorgehen und Umsetzung des Programms QUIMS grundsätzlich zufrieden. 90% der Lehrpersonen stimmen zu, dass sie vermittelte Impulse zu den Schwerpunkten im eigenen Schulalltag umsetzen und dass ihre Schule da-mit in der eigenen Schulentwicklung unterstützt wurde. Das Anliegen der Schulen, für ihre Entwicklungen und Lernprozesse ausreichend Zeit und Unterstützung zur Verfügung zu haben, muss weiterhin berücksichtigt werden. Die Arbeit mit den bisherigen Entwicklungsschwerpunkten hat sich bewährt und soll vorerst noch weitergeführt, später durch die Arbeit an einem nächsten Schwerpunkt ergänzt werden. Es wird empfohlen, sich nach Abschluss der bisherigen Schwerpunkte auf einen einzigen Schwerpunkt zu beschränken, um den zeitlichen Aufwand in den Schulen zu begrenzen. Ein neuer Schwerpunkt soll inhaltlich an die bisherigen Schwerpunkte – und an die Einführung des Lehrplans 21 – anschlussfähig sein.

Wirksames Modell der fachlichen Unterstützung: Das fachliche Unterstützungssystem mit schulinterner Weiterbildung (unterstützt durch ein Kaderseminar für die Weiterbildner und Weiterbildnerinnen), Veranstaltungsreihen und Materialien (unter anderem Musteraufgaben) hat wesentlich zu den fachlichen Entwicklungen in den Schulen beigetragen. Das Modell eines Supportsystems, wie es zur Schreibförderung umgesetzt wurde, wurde durch Lehrpersonen und externe Fachleute als gut und wirksam beurteilt. Es kann grundsätzlich auch für einen nächsten Schwerpunkt angewandt werden.

Schwerpunkte und Massnahmen 2018 bis 2022

Gemäss Evaluation sollen die Arbeiten an den aktuellen Schwerpunkten in einer nächsten Phase weitergeführt und verankert und ab 2019 mit einem neuen Schwerpunkt ergänzt werden. Die nachfolgend beschriebenen Massnahmen wurden mit Vertretungen aus der Praxis und aus der Wissenschaft beraten und können sich auf eine breite Zustimmung abstützen.

Übersicht über die gestaffelten Schwerpunkte

  2017 2018 2019 2020 2021 2022
Handlungsfeld Sprachförderung            
Bisheriger Schwerpunkt A: Schreibförderung auf allen Schulstufen für alle QUIMS-Schulen verpflichtend bis 2018 Fortsetzung und Verstetigung in den Schulen Fortsetzung und Verstetigung in den Schulen        
schuleigene Projekte zur Sprachförderung Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen
Handlungsfelder Sprachförderung und Integration            
Bisheriger Schwerpunkt B: Sprache und Elterneinbezug im Kindergarten für alle QUIMS-Schulen (mit Kindergartenstufe) verpflichtend bis 2018 Fortsetzung und Verstetigung in den Schulen Fortsetzung und Verstetigung in den Schulen        
schuleigene Projekte zu Integration und Schulerfolg Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen Umsetzung, Auswertung und Verankerung von Massnahmen
Handlungsfelder Sprachförderung und Schulerfolg            
Vorarbeiten durch die Bildungsdirektion X X X      
Neuer Schwerpunkt C: Beurteilen und Fördern, mit Fokus auf Sprache für alle QUIMS-Schulen verpflichtend ab 2020   Information, Planung Umsetzung, Auswertung und Verankerung (mit Pilotjahr 2019) Umsetzung, Auswertung und Verankerung (mit Pilotjahr 2019) Umsetzung, Auswertung und Verankerung (mit Pilotjahr 2019) Umsetzung, Auswertung und Verankerung (mit Pilotjahr 2019)
Rechenschaftsberichte der Schulen (Zweijahresberichte)   X   X   X
Bericht des Volksschulamts (aufgrund von Evaluationen, die 2019 beginnen)           X
Überprüfung des Kriteriums (QUIMS-Mischindex), Fachgutachten   X        

Weiterführung bisherige Schwerpunkte 2018

Die Ziele und der Handlungsrahmen gemäss der Handreichung zu den Schwerpunkten 2014 bis 2017 gelten bis Ende 2018 weiterhin.

  • Die QUIMS-Schulen setzen die laufenden Arbeiten zur Schreibförderung fort und verankern sie in der Unterrichtspraxis.
  • Ebenso führen sie die Arbeiten zum Einbezug der Eltern im Kindergarten weiter und verankern sie in ihrer regelmässigen Praxis. Sie arbeiten weiter daran, eine koordinierte Sprachförderung zwischen Frühbereich und Kindergarten aufzubauen.
  • Das bisherige Weiterbildungsangebot der PH Zürich und der PH FHNW wird zu beiden Schwerpunkten fortgesetzt (schulinterne Weiterbildungen, Veranstaltungsreihe). Die Weiterbildungen erfolgen in Synergie mit der Einführung des Lehrplans 21 (Kompetenzorientierung). Die im Auftrag von QUIMS erstellten Musteraufgaben, die ebenfalls kompetenzorientiert sind, werden weiterhin genutzt.

Neuer Schwerpunkt ab 2019: Beurteilen und Fördern, mit Fokus auf Sprache

Grundidee: Ein neuer Schwerpunkt befasst sich mit Fragen der formativen, summativen und prognostischen Beurteilung. Dabei wird auf den für den Schulerfolg besonders relevanten Fachbereich Deutsch fokussiert. Dies ermöglicht eine Kontinuität in der Unterrichtsent wicklung der QUIMS-Schulen, da die Schreibförderung fortgesetzt und um andere Sprachbereiche ergänzt wird.Zusätzlich gibt es Impulse zur Beurteilung in anderen Fächern, insbesondere auf der Sekundarstufe, etwa zu Mathematik und NMG. Im Zentrum steht hier die Frage, wie sich bei der Beurteilung und Förderung sprachbedingte Störungen vermeiden lassen (sprachbewusstes Beurteilen).

Begründung: Der Handlungsbedarf zur Beurteilung ist in allen Schulen gross, wie u.a. die Berichte der Fachstelle für Schulbeurteilung wiederholt und deutlich aufzeigen. In der Einführung des Lehrplans 21 wird dem Thema ein grosses Gewicht eingeräumt. QUIMS-Schulen mit ihrer mehrsprachigen und multikulturellen Schülerschaft sind besonders herausgefordert. Die Beurteilung ist ein zentrales Element des schulischen Lernens. Sie kann das Lernen und die Lernleistungen wirksam unterstützen – oder auch behindern. Die Lehrpersonen stehen dabei vor mannigfachen Herausforderungen. Sie müssen sich auf die geeignete Norm (Sach-, Individual- und Sozialnorm) beziehen können. Sie müssen über ein Repertoire an Beurteilungsformen verfügen: Feedbackdialog zwischen Lehrperson und Lernenden, Peer-Feedback, Selbstbeurteilung durch die Lernenden, Portfolio usw. Sie müssen sich bewusst sein, wie es zu systematischen Fehlern in der Beobachtung und Beurteilung des Lernens kommen kann und wie sich solche Verzerrungen vermeiden lassen. Als besonders kritisch und häufig belastend erleben viele Lehrpersonen – und auch die Kinder und Eltern – das Spannungsfeld zwischen förderorientierter und summativer Beurteilung, da die Schule eine Selektionsfunktion ausübt.

Ziele auf Ebene der Schule (Schulprogramm, Praxis der gesamten Schule):

  • Die QUIMS-Schulen erfüllen grundlegende Standards1 einer sowohl formativen wie auch summativen Beurteilung und Förderung, die sich auf die Sprache fokussieren und die Herausforderungen im multikulturellen Kontext berücksichtigen. Zu den spezifischen Herausforderungen gehört insbesondere der grosse Anteil an Lernenden aus sozial benachteiligten, mehrsprachigen und zugewanderten Familien.
  • Der Schwerpunkt «Beurteilen und Fördern mit Fokus auf Sprache» ist im Schulprogramm verankert.
  • Die Lehrpersonen des Schulkollegiums haben ein gemeinsames Verständnis der Beurteilung und Förderung und arbeiten zu diesen Themen zusammen.
  • Das Konzept der Beurteilung und Förderung ist im Schulalltag sowie in den Fächern, insbesondere in Deutsch, sichtbar.

Ziele auf Ebene des Unterrichts (alle Lehrpersonen, inklusive Fach- und DaZ-Lehrpersonen):

  • Die Lehrpersonen wissen, was kompetenzorientiertes Unterrichten und Beurteilen heisst, und wenden dieses Wissen unter Berücksichtigung der spezifischen Herausforderungen in einem mehrsprachigen und sozial benachteiligten Umfeld an. Das heisst:
    • Die Lehrpersonen aller Schulstufen und Fächer wissen, wie sie gemäss kantonalen Vorgaben kompetenzorientiert beurteilen sollen. Sie kennen bezüglich der Beurteilung insbesondere die unterschiedlichen Funktionen (formativ, summativ, prognostisch), Bezugsnormen (Sach-, Individual- und Sozialnorm) und Formen (Selbsteinschätzung, Dialog / Feedback, Bericht, Noten usw.).
    • Sie kennen Methoden, mit denen sie Verzerrungen von Beurteilungen minimieren können, und wenden diese an.
    • Sie verfügen über das für ihr Fach notwendige  sprachdidaktische Wissen, um das fachliche Lernen sprachbewusst beurteilen und fördern zu können.
    • Sie wenden dieses Wissen sowohl bei formativen wie auch summativen Rückmeldungen an.
    • Sie können Lernaufgaben und Prüf-/Testaufgaben sprachbewusst konzipieren.
    • Sie können vorhandene Instrumente – Lehrmittel, Diagnoseinstrumente, Lernstandserfassungen u.Ä. – in Bezug auf Sprache analysieren und bei Bedarf sprachbewusst adaptieren.
  • Sie können ihre formativen und summativen Beurteilungen für die Schülerinnen und Schüler sprachlich so formulieren, dass die Beurteilungen deren Lernen wirksam unterstützen.

1 Das Volksschulamt entwickelt in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten dazu Vorschläge, die es den Schulen zur Verfügung stellt.

Auf der Ebene der Schülerinnen und Schüler gelten die Ziele des Lehrplans 21. Mit dem QUIMS-Schwerpunkt werden auf dieser Ebene keine weiteren Ziele eingeführt.

Handlungsmodell: Wie bei den bisherigen Schwerpunkten wird von einem Modell ausgegangen, bei dem sich die Wirkung über eine Kette, die über mehrere Ebenen führt, vermittelt: über Vorgaben und Impulse des Kantons (inkl. Fachunterstützung) zu Massnahmen und Weiterbildungen in der Einzelschule, von dort in die Unterrichtspraxis und schliesslich zum Lernen der Schüler und Schülerinnen.

Der Kanton bzw. das Volksschulamt gibt den fachlichen Rahmen vor. Eine Gruppe von Fachleuten, vornehmlich aus den PHs, soll im Auftrag des Volksschulamtes die fachlichen Grundlagen schaffen. Diese Grundlagen sollen sich auf die spezifischen Herausforderungen der Beurteilung und Förderung fokussieren, die sich ergeben, wenn eine Schule von vielen Kindern aus mehrsprachigen, sozial nicht privilegierten und zugewanderten Familien besucht wird. Es soll dazu eine Fachbroschüre entstehen, in die neben den aktuellen Kenntnissen der pädagogischen Forschung und Lehre auch die Erfahrungen und Bedürfnisse der QUIMS-Schulen einfliessen.

System der fachlichen Unterstützung: Das Modell der Weiterbildung, wie es für den Schwerpunkt der Schreibförderung entwickelt wurde, hat sich bewährt. Es entspricht auch dem aktuellen Stand der Forschung zur Wirksamkeit von Weiterbildungen. An diesem Modell soll sich auch die Weiterbildung orientieren, die für den neuen Schwerpunkt der Beurteilung bei den PHs und gegebenenfalls weiteren Anbietern in Auftrag gegeben wird. Vorgesehen sind schulinterne mehrteilige Weiterbildungen (begleitet durch ein Kaderseminar) mit regelmässigem Transfer in die Unterrichtspraxis und eine zentral durchgeführte Veranstaltungsreihe. Als Grundlagen für die Weiterbildungen sowie als Unterstützung für die Lehrpersonen werden geeignete bestehende Instrumente und Materialien verwendet oder adaptiert. Bei Bedarf werden zusätzliche didaktische und methodische Materialien erstellt: Videos zu Lernsituationen, Beobachtungsraster, Beurteilungskriterien, Ankertexte zur Beurteilung von Texten.

Steuerung

Auftrag, Vorgaben und operative Steuerung: Der Bildungsrat legt fest, dass die Schulen ihre Arbeiten zu QUIMS gemäss vorliegenden Erwägungen umsetzen. Das Volksschulamt hat dafür einen Massnahmenplan 2018 2022 ausgearbeitet (siehe Version vom 22.9.2017 bei den Akten). Dabei sind für die QUIMS-Schulen alle drei Schwerpunkte verbindlich – und zwar gestaffelt: die bisherigen Schwerpunkte bis Ende 2018, der neue Schwerpunkt von 2019 bis 2022. Verbindlich sind auch die Zielvorgaben zum neuen Schwerpunkt, wobei die Art der Überprüfung durch die Bildungsdirektion ebenfalls verbindlich festgelegt wird.

Das Volksschulamt steuert operativ, wie die Gemeinden und Schulen die Schwerpunkte umsetzen. Es erstellt dazu Vorgaben zu den Zielen, regelt den Mitteleinsatz, gibt die Unterstützungsangebote in Auftrag und gibt dazu Empfehlungen ab. Es nimmt eine Überprüfung der Zielerreichung vor.

Weisung zum Mitteleinsatz: Die Bildungsdirektion legt fest, welche Teile der kantonalen QUIMS-Beiträge an Massnahmen der drei Schwerpunkte gebunden sind; vorgesehen sind weiterhin mindestens 30% des jährlichen Beitrags. Diese Mittel sollen insbesondere verwendet werden für schulinterne Weiterbildungen, die Beschaffung und Anwendung von In-strumenten, für die Finanzierung von intern und extern vergebenen Aufträgen, für Elternbildungsangebote sowie für weitere Angebote Dritter.

Koordination mit anderen Entwicklungen der Volksschule: Die gesamthafte Entwick-lung der Zürcher Volksschule umfasst weiterhin eine Mehrzahl von Vorhaben. Aktuell sind dies die Einführung des Lehrplans 21, die Optimierung der Sprachförderung (Deutsch als Zweitsprache / DaZ, frühe Sprachbildung, integrierte Sprachförderung, durchgängige Sprachförderung), die Optimierung der integrativen Förderung und Schulung (darunter Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen / FSL), die Entwicklungen der Lernförderung auf der Sekundarstufe (Projekt Aktive Lernzeit und Lernerfolg für ALLE), die Förderung der Tagesschulen. Bei all diesen Vorhaben sind auch QUIMS-Schulen beteiligt, was bisher zu Synergien – und nicht zu Störungen – geführt hat. Es obliegt weiterhin der Bildungsdirek-tion, hier auf kantonaler Ebene zu koordinieren. Auf lokaler Ebene ist es Sache der QUIMS Schulen, die verschiedenen laufenden Vorhaben in ihrem eigenen Schulprogramm so zu koordinieren, dass sie nicht additiv erfolgen, sondern sich ergänzen und verstärken. Das Volksschulamt bietet dazu Hilfestellungen an.

Monitoring und Evaluation

Die Schulen sind – im Rahmen der generellen internen Qualitätssicherung – verpflichtet, jedes Jahr ihre QUIMS Umsetzungen zu überprüfen. Damit möglichst viele Schülerinnen und Schüler zumindest die Grundkompetenzen erreichen, sollen deren individuelle Lernfortschritte systematisch erhoben werden. Dazu sollen in den QUIMS-Schulen die zur Verfügung stehenden Instrumente genutzt werden: Instrumentarium «sprachgewandt», «Lernpass» und «LernLUPE» (zum Teil noch in Entwicklung). Diese dienen zum einen als Grundlage für eine konsequente Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers. Zum ande-ren dienen sie Lehrpersonen dazu, über einen Austausch der Resultate ihrer Erhebungen zu überprüfen, ob sie mit der gesamten Klasse Lernfortschritte erreichen.

Mit den Zweijahresberichten, mit denen die Schulen weiterhin Ende 2018, 2020 und 2022 gegenüber dem Volksschulamt Rechenschaft ablegen müssen, werden Daten zur Umset-zung von QUIMS in den Schulen und zu den Schwerpunkten erhoben. Die Auswertungen werden ein Gesamtbild zu QUIMS im Kanton ermöglichen.

Das Volksschulamt wird zudem – mit Aufträgen an geeignete externe Fachpersonen – auf 2022 vertieft überprüfen lassen, wieweit der neue Schwerpunkt in den Schulen umgesetzt wird und welche Erfahrungen und Ergebnisse sich dabei zeigen. Fallstudien zum Schwerpunkt an ausgewählten Schulen sollen empirisch gesicherte Rückschlüsse über die Prozesse und Wirkungen ergeben. Um ein repräsentatives Resultat zu erhalten, sollen Schulen mit unterschiedlichen Profilen für diese Studie ausgewählt werden. Zu zwei Zeitpunkten, bei Beginn der Schwerpunktarbeit 2019 und zwei bis drei Jahre später, werden in den Schulen Daten erhoben. Die Erhebung findet mit strukturierten Leitfaden-Interviews bei Lehrpersonen, Schulleitungen sowie Schülern und Schülerinnen statt. Bei Letzteren werden zu beiden Zeitpunkten auch Leistungen im Fachbereich Deutsch und in der Kompetenz zur Selbstbeurteilung gemessen.

Das Volksschulamt wird überdies weiterhin beobachten, wie sich die Übergänge der Lernenden in nächste Schulstufen an den QUIMS-Schulen entwickeln. Dafür nutzt es Daten der Bildungsstatistik sowie Daten aus Leistungsmessungen. Jede QUIMS-Schule bekommt alle zwei Jahre ein Datenblatt, um die Entwicklungen der Übergänge in der eigenen Schule regelmässig zu analysieren und Massnahmen anzupassen.

Externe Begleitung zur Qualitätssicherung

Angesichts der grossen Zahl der beteiligten Schulen kann das Volksschulamt nicht jede Schule einzeln begleiten. Laut Evaluation von Roos (2017) gibt es hier Handlungsbedarf, insbesondere bei Schulen mit Schwierigkeiten in ihrer Schulentwicklung (grosse Fluktuation im Kollegium und bei der Schulleitung, fehlende Qualitätssicherung in der QUIMS-Arbeit). Der Evaluator empfiehlt deshalb eine nähere Begleitung. Aus der Forschung ist bekannt, dass mit einer solchen Begleitung die Qualität einer lokal verantworteten Schulentwicklung – in diesem Fall die Wirkung des Programms QUIMS – wesentlich gesteigert werden kann. Zu diesem Zweck soll ein Auftrag an externe Fachleute vergeben werden, die in Absprache mit dem Volksschulamt die Schulen punktuell beraten, auf Anfrage der Schulen auch intensiver. Ziel der Beratung ist, dass die Schulen ihre personellen und finanziellen Ressourcen zielgerichtet einsetzen. Die Begleitung dient indirekt auch der kontinuierlichen Reflexion und Weiterentwicklung des Gesamtprogramms, da die Beobachtungen aus dem Schulfeld zusammen mit dem Volksschulamt ausgewertet werden.

Überprüfen des QUIMS-Mischindexes (Fachgutachten)

Gegenwärtig bestimmt ein «Mischindex», welche Schulen bei QUIMS beteiligt sind. Gebildet wird er aus dem Anteil der Kinder nichtdeutscher Erstsprache und dem Anteil der Kinder ausländischer Nationalität (ohne Deutschland, Österreich, Lichtenstein), die eine Schule besuchen. Liegt der «Mischindex» über 40%, wird davon ausgegangen, dass die betreffende Schule besondere Belastungen zu bearbeiten hat und deshalb zur Beteiligung bei QUIMS berechtigt und verpflichtet ist. Die Zahl der gemäss diesem Kriterium beteiligten Schulen ist seit 2011 stetig leicht angestiegen (die Zahl neu berechtigter Schulen ist etwas grösser als die Zahl nicht mehr berechtigter Schulen; es treten also mehr Schulen dem Programm bei als daraus aus).

Der aktuelle «Mischindex» ist eine Behelfskonstruktion, da er nur aus den Daten gebildet werden kann, die gegenwärtig bei der Bildungsstatistik vorliegen. Insbesondere wurde bis-her darauf verzichtet, auch Daten zur Schichtzugehörigkeit bzw. zum Bildungshintergrund der Eltern einzubeziehen. Letztere Merkmale gehören jedoch zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf den Bildungserfolg – sowohl für Kinder deutscher wie nichtdeutscher Erstsprache.

Es ist gegenwärtig unklar, ob überhaupt die Möglichkeit besteht, mit angemessenem Aufwand besser geeignete Daten zu verwenden als die bisher verwendeten Daten zur Nationalität und Erstsprache. Diese Frage soll vorab geklärt werden – und zwar durch die Bildungsplanung in Zusammenarbeit mit dem Volksschulamt und mit externen Fachleuten (Vorabklärung).

In einem zweiten Schritt kann ein externes Fachgutachten in Auftrag gegeben werden, das Alternativen zum bestehenden Mischindex entwickelt. Dabei sollen die Implikationen dargelegt werden, die sich aus diesen Alternativen für die Schulen, das Programm QUIMS und das Gesamtsystem der kantonalen Volksschule ergeben würden. Falls die Vorabklärung keine neuen Optionen für geeignetere Daten ergibt, soll dennoch geprüft werden, wie mit den aktuell verwendeten Daten die Sozialschicht bzw. Bildungsnähe berücksichtigt werden kann und wie sich der bestehende Mischindex gegebenenfalls optimieren liesse.

Ziele der Vorabklärung und eines allfälligen Fachgutachtens (bis Ende 2018):

  1. Vorabklärung: Es wird abgeklärt, inwiefern geeignete Daten beschafft oder erhoben werden können, die sich als Grundlage für das Kriterium eignen, das über die Beteiligung von Schulen am Programm QUIMS entscheidet.
  2. Fachgutachten: Es werden Grundlagen geschaffen, die in Varianten aufzeigen, wie der bestehende Mischindex und damit die bestehende Zuteilung von Schulen zum Programm QUIMS optimiert werden könnten. Nach Möglichkeit sind Forschungen und Erfahrungen aus anderen Kantonen und Ländern einzubeziehen.

Schlussfolgerungen

Der Bericht über den Stand und die Entwicklungen des Programms QUIMS von 2014 bis 2016 soll zur Kenntnis genommen und publiziert werden. Den vorgeschlagenen Massnahmen 2018-2022, insbesondere einer fokussierten Arbeit an Schwerpunkten, soll zugestimmt werden.

Antrag

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

  • Der Bericht «Entwicklungen von 2014 bis 2016 im Programm QUIMS» vom Juni 2017 wird zur Kenntnis genommen und publiziert.
  • Es werden Schwerpunkte und Massnahmen für das Programm QUIMS in den Jahren 2018–2022 gemäss Erwägungen Ziffern 4.1 bis 4.7 festgelegt.
  • Die Bildungsdirektion wird eingeladen, das Volksschulamt, die beteiligten Gemeinden und QUIMS-Schulen zu beauftragen, die vorgesehenen Schwerpunkte und Massnahmen umzusetzen.
  • Die Bildungsdirektion wird eingeladen, das Volksschulamt zu beauftragen, bis Ende 2022 zu überprüfen und darüber Bericht zu erstatten, wie weit die Arbeit mit dem Schwerpunkt gemäss Erwägungen in Ziffer 4.3 in den QUIMS-Schulen umgesetzt wird und welche Erfahrungen und Ergebnisse sich dabei zeigen.
  • Publikation des Bildungsratsbeschlusses in geeigneter Form im Schulblatt des Kantons Zürich und im Internet.
  • Mitteilung an: Schulpflegen mit QUIMS-Schulen; das Departement Schule und Sport Winterthur; das Schul- und Sportdepartement Stadt Zürich; den Verband Zürcherischer Schulpräsidien; die Vereinigung der Schulleiterinnen und Schulleiter des Kantons Zürich; den Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband; den Schweizerischen Verband des Personals öffentlicher Dienste, Region Zürich, Sektion Lehrberufe; den Berufsverband der Sekundarlehrkräfte des Kantons Zürich; die Lehrpersonenkonferenz der Volksschule; die Pädagogische Hochschule Zürich; die Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik; Institut Unterstrass; die Vereinigung des Personals Zürcherischer Schulverwaltungen; die Kantonale Elternmitwirkungs-Organisation; die Kommission «Forum Migration und Integration»; das Generalsekretariat / Abteilung Bildungsplanung; das Volksschulamt; das Amt für Jugend und Berufsberatung; das Mittelschul- und Berufsbildungsamt.

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